Und damit hatte er nicht Unrecht. Viel spielte sich zwischen den Strafräumen ab. Was beide Mannschaften auszeichnete - allerdings negativ - waren viele Fehlpässe, die oft gar nicht den jeweiligen Teamkollegen erreichten. Auch Sevelens Coach Thorsten Fronhoffs war der Meinung: "Das war ein Sommerkick. Mehr nicht."
Die Chancen für beide Teams konnte man in den ersten 45 Minuten an einer Hand abzählen. Die erste Möglichkeit hatte der Sevelener Simon van der Sande in der 26. Minute. Den Ball bekam der 27-Jährige aber nicht über die Linie gedrückt, da Walbecks Keeper Manuel Prangs aufgepasst hatte. Walbeck antwortete mit eher halben Chancen, die folgerichtig auch nicht zu Toren führten. Große Aufregung dann in der 38. Minute, als Lucas Claus und Yannick Christiaens im Sevelener Strafraum gleichzeitig zu Fall kamen. Walbeck reklamierte ein Foul, doch der Schiri ließ sich davon nicht beeindrucken und verweigerte einen Elfmeter. "Den hätten wir kriegen müssen", sagte Walbecks Coach Hesen später.
Kurz vor dem Kabinengang ergriff Sevelens Philipp Langer dann die Initiative und hämmerte den Ball aufs Walbecker Tor. Erneut war es Keeper Prangs, der das 1:0 für die Gäste verhinderte. "In der Pause habe ich den Jungs gesagt, dass sie risikofreudiger und genauer spielen sollen. Und das hat in der zweiten Halbzeit auch ganz gut funktioniert", sagte Hesen. "Wir haben die Initiative ergriffen."
Das machte sich in einer agileren Spielweise deutlich. Sevelen zog sich immer mehr aus dem Spiel zurück und reagierte hauptsächlich nur noch. Anfangs mussten die Zuschauer noch ein Hin und Her erleben - und so mancher dachte schon: "Och nöö, nicht schon wieder." Doch spätestens ab der 60. Minute sah man den Walbeckern an, dass sie williger auf den Sieg spielten. Einige Male kamen die Gastgeber nah genug vors Tor, um die Führung zu erzielen. Zunächst scheitere Philipp Pertz, auch Phillip Pasch ließ den Nachschuss liegen. Nur wenig später prüfte Pertz den Sevelener Schlussmann erneut. Wieder konnte Jonas Tersteegen die Maschen sauber halten. Als Yannick Christiaens in der 75. Minute einen Versuch unternahm, war er erfolgreicher. "Ein Kompliment an Yannick. Er hat in den vorigen Wochen oft auf der Bank sitzen müssen. Das Tor war einfach super", lobte Hesen. Sevelen versuchte anschließend, wenigstens den Ausgleich wiederherzustellen. Mark Helmes wäre das 1:1 auch beinahe gelungen, doch sein satter Freistoß segelte nur unter die Latte. In der Nachspielzeit sorgte Phillip Pasch schließlich noch fürs 2:0. Sevelen war geschlagen und Walbeck hatte drei wichtige Punkte im Sack. "Der Sieg war aufgrund unserer zweiten Halbzeit verdient", fand Hesen. Sevelens Coach Fronhoffs resümierte: "In der zweiten Hälfte waren wir nicht konzentriert genug. Die Spannung fehlte, und wir waren einfach zu passiv."