2024-04-19T07:32:36.736Z

Ligabericht
F: Spies
F: Spies

Für Karlsbrunn kommt es knüppeldick

Warndt-Elf kassiert späten Ausgleich und muss mehr denn je um den Ligaverbleib zittern

Für den abstiegsbedrohten SV Karlsbrunn hielt der 24. Spieltag ein besonders bitteres Kapitel einer insgesamt frustrierenden Saison bereit: Im Kellerduell gegen Rehlingen-Fremersdorf vergab die Heimelf etliche Chancen, darunter ein verschossener Elfmeter, und fing sich ganz spät noch den 2:2-Ausgleich ein. Späte Siege verbuchten dagegen Großrosseln, Riegelsberg, Reimsbach und der FC Rastpfuhl, der seinen unheimlichen Lauf in der Fremde auch beim FSV Hemmersdorf fortsetzte.

SV Karlsbrunn – SF Rehlingen-Fremersdorf 2:2 (1:1)

Mit seinem ersten Tor im Rehlinger Dress versetzte der kurz zuvor erst eingewechselte Daniel Lo Porto den Hoffnungen der Heimelf auf den Ligaverbleib kurz vor Schluss einen empfindlichen Schlag. Sieben Minuten nach der Einwechslung traf der Angreifer zum 2:2-Ausgleich (87.) und bescherte Karlsbrunns Abstiegskonkurrenten spät noch einen wichtigen Zähler, der für den SVK in der aktuellen Situation wiederum zu wenig ist. „Die ersten 20 Minuten waren eine Katastrophe, das erinnerte an das Spiel gegen Perl (1:7; Anm. d. Red.). Dann haben wir den Schalter umlegen können, aber nach der Pause unsere zahlreichen Möglichkeiten einfach nicht nutzen können“, ärgerte sich Karlsbrunns Spielertrainer Manuel Haag über zwei leichtfertig verschenkte Zähler. Nach dem 0:1 durch Sarhe Ciftci glich dessen Namensvetter und SVK-Torjäger Roni Ciftci mit seinem 14. Saisontor aus (33.). In Hälfte zwei wurde der 20-Jährige aber zum Unglücksraben, denn nach dem 2:1 durch Sebastian Pistorius, der eine Flanke von Manuel Jäschke verwertete (71.), verschoss Ciftci einen Elfmeter. „Der Torwart hat den Ball festgehalten. Das sagt leider alles“, ließ Haag die Szene aus der 80. Revue passieren. Der Chancenwucher rächte sich, Lo Porto traf aus acht Metern satt in den Giebel, wogegen der SVK auch die letzte Chance ausließ – weil ein zuvor bereits vom Pech verfolgter Akteur nach Robert Gauers Schuss an den Innenpfosten, der wohl noch im Tor gelandet wäre, im Abseits stehend zum Ball ging (90.). „Jetzt wird es für uns richtig schwer, obwohl es nach dem Tiefschlag in Perl eigentlich eine gute Reaktion und eine geschlossene Teamleistung war“, urteilte Haag.

1. FC Riegelsberg – FC Brotdorf 2:1 (1:1)

Nach dem befreienden ersten Sieg 2017 verpasste Brotdorf zwar unglücklich, weil spät einen Punktgewinn. Insgesamt ging der Riegelsberger 2:1-Erfolg aber in Ordnung, denn sie verbuchten das Gros der Chancen. Dazu zählten auch zwei Elfmeter, die aber jeweils zur Beute des Brotdorfer Torwarts wurden. Erst war es Nuhat Simsek, der in der 65. Minute einen Handelfmeter von Alexander Bick abwehrte. Später sah der FCB-Keeper nach Notbremse an Christoph Debrand die Rote Karte. Ersatzmann Marco Ockfen kam rein und hielt den nächsten Elfmeter von Tobias Klein (90.). Weil sich Brotdorfs eingewechselter Spielertrainer Klaus-Peter Schröder gegenüber vergeblich streckte und in FCR-Torsteher Hendrik Wagner seinen Meister fand, blieb es beim 2:1 und einer gekrönten Aufholjagd der Heimelf. In der 8. Minute hatte Tayfun Külekci Brotdorf nach Kopfballvorlage von Julian Brandt mit einem schönen 16 Meter-Schuss in Führung gebracht. „Durch die Rotsperre von Cédric Jochum musste ich in der Innenverteidigung umstellen. Dort hatten wir anfangs ein paar Probleme“, sagte hinterher FCR-Trainer Axel Kleinefeld. Insgesamt machte Jochum-Vertreter Pietro Barachino aber einen guten Job. Und Riegelsberg lieferte schnell die passende Antwort: Nach schönem Zuspiel von Tobias Klein auf Bick nutzte Kevin Bellmann dessen Querpass zum 1:1 (23.). Vor der Pause traf Bellmann nur den Pfosten (40.), ebenso erging es nach dem Wechsel Bick, der kurz nach dem Elfer-Fauxpas per Lupfer das Aluminium anvisierte (70.). Vier Minuten vor Ende traf Klein nach feinem Spielzug doch noch zum erlösenden 2:1. Mit einem Sieg an Ostermontag über Schlusslicht SSV Pachten dürfte Riegelsberg den Ligaverbleib so gut wie sicher haben. Auch die Planungen sind beim 1. FCR weit gediehen. Abgesehen von Alexander Bick, der zum FV Püttlingen zurückkehrt, bleibt der Stamm zusammen. Neben den Jugendspielern Maurice Rothaus, Lorenzo Missione (offensives Mittelfeld) und Sebastian Matznick (defensives Mittelfeld) stehen zwei externe Zugänge fest, ein weiterer soll folgen.

Beste Spieler: Philipp Feldes, Tobias Klein – Tayfun Külekci, Julian Brandt

1. FC Reimsbach – SC Reisbach 2:0 (0:0)

Nach drei Heimniederlagen ohne eigenes Tor durfte der FCR zu Hause mal wieder jubeln. Das Ganze allerdings schmeichelhaft, wie Spielertrainer Marco Buchheit nach dem Duell mit dem Aufsteiger einräumte: „Es war ein glücklicher Sieg. Wir haben ganz gut angefangen, dann aber kam es zu einem Bruch in unserem Spiel und Reisbach hatte zumindest zwei hochkarätige Chancen.“ So rettete Reimsbachs Torwart Luca Reiter gegen Antonio Cortese und Gästestürmer David Schmidt visierte die Latte an. Eine gute Viertelstunde vor Schluss war es schließlich Sebastian Pecka, der den Reimsbacher Sieg mit einem wunderbaren Fernschuss aus 20 Metern ins rechte Eck in die Wege leitete. Zwei Einwechsler besorgten daraufhin den Endstand: Osman Gök bediente Seiji Ashikaga – 2:0 (85.). Reimsbach musste erneut auf die gesperrten Dimitri Rupps, dessen Strafe immer noch nicht verhandelt wurde, und Abwehrchef Michael Magard verzichten. Beide werden auch im Kreisderby Ostermontag beim FC Brotdorf fehlen.

Beste Spieler: Pedro Kiaku, Joshua Kartheiser – Christian Houy, Antonio Cortese

FSV Hemmersdorf – FC Rastpfuhl 2:4 (0:2)

Hemmersdorf gelang in der Partie, die wegen Flutlichtmangels auf dem Hartplatz stattfinden musste, nach der Pause zunächst ein starkes Comeback nach 0:2-Rückstand. Emrah Avan egalisierte binnen vier Minuten mit seinen Saisontoren zehn und elf die Rastpfuhler Führung durch Christoph Müller und Calogero Raia (14./27.). Kurz danach hätte Avan sogar seinen Dreierpack schnüren können, er vergab aber freistehend vor dem Gästetor. „Wenn da das 3:2 fällt, sieht es für uns richtig gut aus. Generell hatte ich eigentlich nicht das Gefühl, dass wir defensiv hinten raus nochmal was zulassen. Wir waren in der Abwehr stabil, leisten uns dann aber wie so oft in dieser Saison unnötige Fehler“, konstatierte FSV-Spielertrainer Holger Klein, der neben Top-Torjäger Sven Schiller (18 Treffer, Kapselverletzung am Fuß) auch auf seinen zweitbesten Schützen Matthias Schäfer (16 Tore, Magen-Darm-Infekt) und einige weitere Akteure verzichten musste. In der 71. Minute versetzte Raia der Heimelf den entscheidenden Schlag, traf nach erneuter Vorarbeit von Müller zum 2:3. Rastpfuhls eingewechselter Spielertrainer Christian Puff machte den Deckel drauf. Während der FCR nach dem elften (!) Sieg im zwölften Auswärtsspiel der Saison bei fünf Punkten Rückstand auf Relegationsplatz-Inhaber Saarlouis-Beaumarais sogar noch vom Durchmarsch träumen kann, dürfte sich für Hemmersdorf das Thema Aufstieg trotz der bevorstehenden Partie in Beaumarais erledigt haben.

Beste Spieler: Emrah Avan – Calogero Raia, Jury Vullo

SC Großrosseln – SG Perl-Besch 2:1 (0:1)

Nach einem Fehlstart ins Spiel durften die Gastgeber am Ende noch einen ganz späten Dreier und einen wohlmöglich entscheidenden Schritt Richtung Klassenverbleib bejubeln. Es lief bereits die zweite Nachspielminute, als Gästetorwart Jonas Krista einen Schuss von Marvin Demmerle nicht richtig klären konnte. Tim Latz spritzte dazwischen und schob zum 2:1 ins leere Tor ein. „Es war glücklich, aber im Endeffekt verdient. Wir hatten mehr Spielanteile und vor allem nach der Pause mehr Chancen“, sagte Großrosselns Goalgetter Michael Eiloff. Er war es, der nach dem frühen 0:1 durch das nächste Tor von Perl-Beschs Daniel Repplinger (12. Minute, sein viertes in zwei Partien) in der 69. Minute den Ausgleich besorgte, ehe Latz Großrosselns vierten Heimsieg in Folge auf den letzten Drücker perfekt machte. Unterdessen hat der SCG mit dem 18-jährigen David Ehis aus der Jugend des SV Röchling Völklingen einen weiteren Neuzugang vermeldet: „Er wird uns im Mittelfeld verstärken und ist vielseitig einsetzbar. Er kann zentral oder auf der Außenbahn spielen“, sagt Trainer Alexander Stamm.

Beste Spieler: Dominik Thiel, Dimitri Karrenbauer – Daniel Repplinger

SV Wahlen-Niederlosheim – SV Auersmacher II 4:0 (3:0)

Während die Situation für die Reserve des Saarlandligisten als Vorletzter immer aussichtsloser wird, verließ Wahlen-Niederlosheim mit dem ebenso wichtigen wie verdienten Erfolg wieder den unsicheren 13. Platz. Die junge Gästemannschaft verkaufte sich erneut keinesfalls schlecht, doch die extrem kampfstarke Heimelf zwang Auersmacher II zu Fehlern und hätte bei konsequenter Chancenverwertung gar höher gewinnen können. Das war aber auch das einzige, was SVW-Spielertrainer Nicolas Portz zu monieren hatte: „Wir haben alle gekämpft bis aufs Messer und konnten auch spielerisch überzeugen“, lobte er die Leistung im so wichtigen Duell zweier Kellerkinder. Portz selbst sorgte nach einem Vergehen an Kai Kautenburger per Strafstoß für die frühe Wahlener Führung (8.). Der vor dem Elfmeter Gefoulte baute den Vorsprung in der 39. Minute aus und noch vor der Pause traf der stark aufgelegte David Schommer mit seinem überlegten Abschluss aus 16 Metern zum 3:0 (45.). In Hälfte zwei war Kautenburger nach Vorarbeit Schommer mit seinem zweiten Streich der Schlusspunkt vorbehalten (84.). Auersmacher liegt damit vor dem Heimspiel gegen den Drittletzten Karlsbrunn bereits sieben Punkte hinter Rang 13.

Beste Spieler: Kai Kautenburger, David Schommer

Aufrufe: 013.4.2017, 13:00 Uhr
David BenedyczukAutor