SV Vrasselt will wieder oben mitspielen

Der SV Vrasselt hat in der vergangenen Spielzeit am Aufstieg geschnuppert. Am Ende erreichte der Bezirksligist Platz drei. "Das kann natürlich Begehrlichkeiten wecken", sagt Coach Brouwer. Das Wort Aufstieg nimmt der 40-Jährige zwar nicht in den Mund. Das Saisonziel ist trotzdem ehrgeizig gesteckt. "Wir wollen oben mitspielen." Die Verantwortlichen wissen allerdings nicht, wie sie die Konkurrenz in der neu eingeteilten Gruppe sechs einordnen müssen. "Ich denke, erst nach etwa zehn Spieltagen wird sich herauskristallisieren, welche Mannschaften oben dabei sein werden", meint der Coach, der als Aufstiegsfavoriten die SV 08/29 Friedrichsfeld und Adler Osterfeld nennt.

Die vielen Fahrten ins Ruhrgebiet sind für den Trainer keineswegs unangenehme Aufgaben. "Doch da wird es schon anders zur Sache gehen." Die Befürchtung, dass auswärts zukünftig oft auf Asche gespielt werden muss, hat der Coach nicht. "Mittlerweile haben die meisten Vereine im Ruhrgebiet doch Kunstrasenplätze."

Apropos Kunstrasen: Nach der ersten Saison auf dem künstlichen Grün hat sich der Natur-Rasenplatz im Stadion Dreikönige zu einer Fläche entwickelt, die auch Greenkeeper auf Golfplätzen vor Neid erblassen lassen würde. Die Vrasselter werden weiter in die Infrastruktur investieren. So ist angedacht, dass eine kleine Flutlichtanlage am hinteren Teil der Sportstätte installiert wird, um die Rasenfläche im Winter ebenfalls fürs Training zu nutzen.

Der SVV geht mit einem 22 Spieler zählenden Kader in die Saison. In der Vorbereitung stand unter anderem ein Trainingslager im niederländischen Braamt an. Dort wurde auch aufs Teambuilding gesetzt - mit Paintball und Kanufahrten.

Einen Systemwechsel wird Sascha Brouwer, der weiter von Co-Trainer Markus Urselmans und Torwarttrainer Marcel Meisters unterstützt wird, nicht vornehmen. Doch das Team soll spielerisch einen Schritt nach vorne machen. Während der SV Vrasselt bisher immer aus einer gesicherten Deckung agiert hat, will Brouwer nun bei Bedarf auf ein aggressives Pressing umstellen. Darauf wird bei den Übungseinheiten besonders Wert gelegt. "Die Umstellung auf das Pressing ist trainingsintensiv", sagt der SVV-Coach.

Das große Manko in der vergangenen Saison war, dass der SV Vrasselt überdurchschnittlich viele Tore nach Standardsituationen kassierte. Dabei hat er in Luca Pollmann einen starken Keeper und auch einige gute Kopfballspieler in seinen Reihen. "Es gab ganz viele zweite Bälle, bei denen wir nicht wach genug waren", sagt Brouwer. Diese Konzentrationsschwächen gelte es abzustellen.

Der Übungsleiter bewertet die Konditionswerte seines Teams als sehr gut. Deshalb habe man Spiele in der zweiten Hälfte noch drehen können. Der SV Vrasselt will in der anstehenden Saison wieder mit einer eingespielten Mannschaft punkten. Abgesehen von Karlo Rempe, der eher sporadische Einsätze in der Bezirksliga hatte, gibt es keine Abgänge. Der Verein profitiert von seiner engagierten Nachwuchsarbeit, die Sascha Brouwer vor einigen Jahren federführend mit Wolfgang Nitsche angestoßen hat. So rücken aus der eigenen Jugend Domenic Langanke, Niklas Weyenberg und Lennard Derksen auf. In Nils Rütjes und Rainer Offergeld werden zwei A-Jugendliche vorzeitig zu Senioren erklärt. Als weiterer Torhüter wurde Dominic Trarbach gewonnen, der zuletzt wegen einer Verletzung eine längere Pause einlegen musste.

Dass einer der Neuzugänge sich einen Stammplatz erobert, hält der Trainer nicht für ausgeschlossen. "Alle Spieler haben die gleiche Chance. Es hängt alles von der Leistung ab." Brouwer selbst, der eine Fußverletzung auskuriert, möchte sich noch mehr dem Coaching widmen. Er schließt aber Einsätze als Spieler auf dem Rasen nicht aus. "Ich werde mich fit halten."