2024-04-25T08:06:26.759Z

Allgemeines
Der SV Tennenlohe (schwarz) muss sich im Abstiegskampf behaupten. F: Sippel
Der SV Tennenlohe (schwarz) muss sich im Abstiegskampf behaupten. F: Sippel

Der SV Tennenlohe ernährt sich im Abstiegskampf mühsam

Mit dem scheidenden Trainer Dietmar Kusnyarik muss der SVT um jeden Punkt kämpfen

Zwei Siege aus den letzten zehn Partien – und nun wieder eine Niederlage, diesmal gegen Zirndorf: Der SV Ten­nenlohe steckt im Abstiegs­kampf der Bezirksli­ga 1. Doch die Leistungskurve zeigt dennoch vorsichtig nach oben, was Hoffnung macht.

Mühsam er­nährt sich das Eichhörnchen. Genau so, wie der SV Tennen­lohe von Spielertrainer Diet­mar Kusnyarik (33). Seitdem die Mannschaft die Hinrunde mit dem zwölften Tabellen­platz abgeschlossen hat, geht es bergab. Der Tiefpunkt war mit Platz 17 vor fünf Wochen erreicht, nur noch ein Platz vor dem Schlusslicht.

2012 stieg der SV Tennenlo­he schon einmal in die Kreisli­ga ab. Nun kämpft die Mann­schaft erneut um den Klassen­verbleib. In der Winterpause wurde viel überlegt und tak­tiert. Ein neues Spielsystem musste her: „An der Taktik hat sich geändert, dass wir nun im Zentrum kompakter stehen und somit besser in die Zweikämpfe und an die Bälle kommen. Außerdem haben wir das Passspiel darauf ausge­richtet, unsere Schnelligkeit in der Offensive besser zu nut­zen,“ sagt Kusnyarik.

Anfangs hatte die Mann­schaft noch Mühen, das neue System erfolgreich umzuset­zen. Seit einigen Spielen ist je­doch ein Aha-Effekt zu erken­nen: Sieben Punkte aus den letzten vier Spielen und das Erreichen der Pokal-Halbfi­nals auf Kreisebene unter der Woche sind ein Aufwärts­trend. „Ich denke nicht, dass es nur eine Glückssträhne ist“, sagt der Trainer. „Wenn wir anders als gegen Stadeln (1:3, d. Red.) den Gegner nicht durch Fehler zum Toreschie­ßen einladen, können wir gegen jeden mithalten.“ Seit vier Wochen hält sich nun Ten­nenlohe auf dem ersten Ab­stiegsplatz – mit Tuchfühlung nach oben. Alles Anzeichen, dass es wie beim Eichhörn­chen — langsam aber stetig — aus dem Abstiegssumpf geht.

Die nächste Hürde musste der SV Tennenlohe dafür gegen den Tabellensieb­ten, den ASV Zirndorf, neh­men. Das Hinspiel konnte Zirndorf mit 3:1 für sich ent­scheiden. „Das kann man, den­ke ich, nicht als Vergleich neh­men“, sagt Dietmar Kusnya­rik, „da haben wir mit Ach und Krach elf Mann auf den Platz bekommen.“ Der Coach sprach vor dem Anpfiff von „einem guten Gefühl“.

Gekämpft und verloren

Doch das trog: Tennenlohe geriet durch den frühen Tref­fer von Marcus Schmitt (6. Minute) in Rückstand. Dieser legte später auch zum 0:2 nach (53.). Die Partie erweckte den Eindruck, als wären mehr Zirndorfer auf dem Platz und als wären diese ihren Gastge­bern immer einen Schritt vor­aus. Ja, Tennenlohe reagierte nur, anstatt selbst anzugrei­fen. Ab der 60. Minute erspielte sich Tennenlohe mehr Chan­cen. Es fehlte jedoch der nöti­ge Abschluss, damit das Run­de auch ins Eckige gelangt. Einige Bälle gingen weit drü­ber. Fast hätten die Gäste noch zum 0:3 erhöht, scheiter­ten jedoch vor dem leeren Tor. „Der ASV zeigte sich spiele­risch besser und frischer auf dem Platz. Wir mussten wie so oft einem Rückstand hinterher rennen — das heißt aber nicht, dass wir nicht gekämpft hät­ten“, fand Kusnyarik.

Damit bleibt der SV Tennen­lohe zwar weiterhin auf dem 15. Tabellenplatz, muss aber auch weiter um den Klassener­halt bangen: Drei Zähler beträgt der Rückstand gerade einmal aufs rettende Ufer – dafür hat Hersbruck, das hin­ter Tennenlohe steht, drei Par­tien weniger auf dem Konto. Wie die Reise weitergehen wird, bleibt also völlig unklar. Wie sie sich für den Coach ent­wickelt, steht jedoch fest: Kus­nyarik, bereits seit 2015 beim SV Tennenlohe, kehrt fußballe­risch in den Landkreis Fürth zurück, wo er längere Zeit bereits den ASV Veitsbronn-Siegelsdorf trainierte. Nun wird der SV Raitersaich neuer Verein des Spielertrainers.

„Der Vertrag in Tennenlohe wurde nicht verlängert. Der Verein wollte mal wieder fri­schen Wind reinbringen“, sagt Kusnyarik. „Dementspre­chend musste ich mich eben umorientieren. Und da ich letz­tes Jahr im Winter schon Kon­takt mit Raitersaich hatte, hat es sich nun ergeben. Wie heißt es so schön: in Raitersaich hat das Gesamtpaket gepasst.“ Raitersaich befindet sich wie Tennenlohe momentan im Abstiegskampf — jedoch in der Kreisliga.

Für den SV Tennenlohe hin­gegen geht es am Mittwoch­abend (18.30 uhr) bei den FC Bayern Kickers Nürnberg um weitere wichtige Punkte im Klassenerhalt — damit das Eichhörnchen sich weiter müh­sam ernähren kann.

Aufrufe: 010.4.2017, 13:01 Uhr
Kasia Pauhse (EN)Autor