"Das Thema ist noch nicht durch. Aber wir sollten tunlichst auf uns selber schauen", sagte Sandro Scuderi, der mit einem "sehr emotionalen" Sonntag rechnet. Es ist seine letzte Meisterschaftspartie als Trainer auf Sonsbecker Rasen. Zu Gast sind die Fußballer des VfB Speldorf, die am vergangenen Sonntag ausgiebig den Aufstieg gefeiert haben. Für Scuderi endet der Weg nach nur einem Jahr beim SVS. Was danach kommt, weiß er nicht: "Es ist alles noch sehr frisch. Die Trennung kam doch sehr überraschend. Weshalb es noch keine konkreten Anfragen gibt. Ich habe für mich auch noch gar nicht entschieden, ob ich gleich einen neuen Trainerjob annehmen oder mehr Zeit mit der Familie verbringen soll." Ein Ziel will der Coach am Samstag auf jeden Fall erreichen - zu Hause ungeschlagen bleiben. Wenngleich er nicht davon ausgeht, dass die Speldorfer die Spielzeit locker ausklingen lassen. "Ich habe gehört, dass sie gewillt sind, Meister zu werden. Es wird daher kein Spaziergang. Zumal das Hinspiel ein ganz hitziges Duell war."
Mit einem Auge schielen die Sonsbecker aber wohl doch auf die Partie der Rheder, die zeitgleich daheim auf das noch nicht abgestiegene Schlusslicht Könighardt treffen und am 28. Mai beim Zehnten Duisburg 1900 antreten. Drei SVS-Kicker können am Sonntag nicht aktiv eingreifen - Peter Janßen hat sich das Außenband am Knöchel gerissen und Sebastian Leurs den Mittelfuß gebrochen sowie Ersatzkeeper Jonas Grüntjens in den Urlaub verabschiedet. Wer als zweiter Schlussmann im Kader sein wird, wusste Scuderi vor dem Abschlusstraining noch nicht. Er wusste aber ganz genau, dass das Team um Kapitän Stephan Schneider gegen den VfB genauso konzentriert sein muss wie beim 3:0 über den 1. FC Kleve. "Nur dann können wir bestehen. Und es fühlt sich verdammt gut an, eine Mannschaft zu schlagen, die als Aufsteiger fest steht."
Wie immer die Partie auch ausgehen mag: Die Anhänger dürfen sich nach dem Schlusspfiff auf Freibier freuen. Das erste 50-Liter-Fass spendiert die Sonsbecker Landesliga-Mannschaft, die in der kommenden Saison von einem Brüder-Paar trainiert wird. Jetzt steht fest, dass Scuderi-Nachfolger Günter Abel seinen langjährigen Weggefährten auf der Bank, Volker Abel, als Co-Trainer mitbringt. Der Posten ist frei, weil Katip Sürün schon vor einigen Wochen intern seinen Abgang angekündigt hatte. Von einem gestörten Vertrauensverhältnis zu Scuderi soll die Rede gewesen sein.
Guido Lohmann, der Sportliche Leiter, hat Sürün derweil eine andere Funktion angeboten: "Kato hat gute Arbeit geleistet und sich persönlich stark eingebracht. Ich würde es außerordentlich bedauern, wenn er uns verlassen sollte und hoffe, dass er mein Angebot annimmt, als Scout für den Jugend- und Seniorenbereich bei uns zu arbeiten." Sürün liegt auch eine Anfrage des SV Straelen vor. Beim designierten Oberligisten kann er als Sportlicher Leiter anfangen. Derweil sind die Gespräche mit einem neuen Stürmer weit fortgeschritten.