2024-03-28T15:56:44.387Z

Ligabericht
Gegen den FC Augsburg II hat der SVS (Fabian Klose, Mitte) noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel ging man schließlich mit 0:12 unter. Foto: Archiv
Gegen den FC Augsburg II hat der SVS (Fabian Klose, Mitte) noch eine Rechnung offen. Im Hinspiel ging man schließlich mit 0:12 unter. Foto: Archiv

SVS gegen den FCA – da war doch was?!

Interimscoach Michael Pfeifer appelliert vor seinem Debüt an die Moral der Spieler. Helfen könnte ihm dabei der Gegner.

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Seligenporten. Nicht einmal 72 Stunden nach der Entlassung des Trainerduos Florian Schlicker und Serdal Gündogan ruft beim akut abstiegsbedrohten SV Seligenporten an diesem Freitag (18.30 Uhr) mit dem Spiel gegen den FC Augsburg II schon wieder die Fußballpflicht.

Eine Pflicht, für deren bestmögliche Erfüllung nun in erster Linie Interimstrainer Michael Pfeifer zuständig ist. „Die Verantwortlichen sind auf mich zugekommen und haben gefragt, ob ich diese Aufgabe übernehmen will. Ich habe die erforderliche Trainerlizenz, kenne Mannschaft und Verein“, so der 54-jährige, der bislang eher im Hintergrund als Funktionär der Fußballabteilung fungierte.

Erfahrungen als Übungsleiter besitzt Pfeifer indes genug, ist er doch schon seit vielen Jahren in Neumarkt als DFB-Stützpunkttrainer tätig. Prognosen darüber, ob in den verbleibenden fünf Partien der zu den Relegationsplätzen klaffende Fünf-Punkte-Rückstand plus das erheblich schlechtere Torverhältnis tatsächlich noch wettzumachen ist, verweigert er sich: „Es geht jetzt nicht darum, irgendein bestimmtes Ziel zu formulieren, sondern darum, die Mannschaft aufzurichten und eine regionalligataugliche Leistung zu bringen. Ich möchte dabei helfen, dass die Spieler ihr Potenzial abrufen“. Um dies in der Kürze der Zeit zu bewerkstelligen, nimmt er seine Spieler in die Pflicht und fordert, dass „wir eine andere Einstellung brauchen.“ So müssen Vorstellungen wie gegen Buchbach oder jüngst in Bayreuth fortan der Vergangenheit angehören.



An Stellschrauben wird gedreht

Neben diesen psychischen Aspekten braucht es freilich auch ein paar taktisch-praktische Maßnahmen. „Wir müssen an einigen Stellschrauben drehen“, will Pfeifer nicht ins Detail gehen. Sicherlich dürften dabei das Zweikampfverhalten generell sowie das Umschaltspiel speziell ganz weit oben auf der Agenda stehen. Unterstützt wird er dabei von Routinier Marco Christ, der in die Rolle eines spielenden Co-Trainers schlüpft. Welche Formation der Coach bei seinem Kloster-Debüt ins Feld schickt, muss abgewartet werden, allerdings halten sich die Möglichkeiten in überschaubaren Grenzen. Besonders eng wird es in der Offensive. Ist Patrick Hobsch ohnehin gelbgesperrt, muss auch noch um Bastian Herzner gebangt werden, der sich, erst von einer langwierigen Rippenprellung genesen, am Ostersamstag beim Spiel mit der U23 erneut an dieser Stelle verletzte. Fraglich ist auch der Einsatz von Abwehrmann Julian Schäf (Reizung der Achillessehne).

Ungeachtet aller Personalprobleme und sonstigen Nebengeräusche sollte allein die kommende Aufgabe schon genug Motivation in sich birgen. „Wir haben jetzt einen Gegner vor der Brust, mit dem viele von uns noch eine Rechnung offen haben“, spielt Pfeifer auf das Hinspiel beim FC Augsburg II an. Wohl niemand der 320 Zuschauer, samt aller irgendwie am Spiel beteiligten Protagonisten, wird ihn jemals vergessen, den 30. Juli 2016. Es war ein Tag der Rekorde, aus Sicht des SVS allerdings einer der krass negativen. Kassierte er doch im altehrwürdigen Rosenaustadion eine unfassbare 0:12-Niederlage gegen den FC Augsburg II. Neben dem deutlichsten Ergebnis eines Matches in der Regionalliga Bayern überhaupt, war es auch das, in dem mit 0:7 der höchste Halbzeitrückstand registriert wurde und der siebenmalige Torschütze Marco Richter für einen weiteren, vielleicht uneinholbaren Rekord sorgte.


Eine positive Entwicklung des FCA

Sprangen die Augsburger nach diesem Adrenalinrausch in der Tabelle bis auf den zweiten Rang, befinden sie sich mittlerweile auf Platz vier, was die insgesamt enorm positive Entwicklung der Bundesligareserve nur unterstreicht. Eine Entwicklung, die so nicht unbedingt abzusehen war. Immerhin befand sich die Reserve des Bundesligisten in der Vorsaison in Abstiegsnot und zog erst nach einer erfolgreichen Relegation den Kopf aus der Schlinge. Garant des Aufschwungs ist der im Januar 2016 als Trainer installierte Christian Wörns. Neben dem rein sportlichen Erfolg erfüllte der Ex-Profi (unter anderem Borussia Dortmund) auch den für ein Nachwuchsleistungszentrum ureigenen Auftrag und führte etliche Spieler an den Augsburger Bundesligakader heran.

Mit solcherlei Dingen hat Pfeifer beim SVS zwar nichts im Sinn, gibt seinen Kickern aber einen klaren Auftrag zum Einstand mit auf den Weg: „Ich erwarte, dass wir alles abrufen, damit wir behaupten können, alles versucht zu haben.“

Aufrufe: 021.4.2017, 09:00 Uhr
Udo WellerAutor