2024-04-16T09:15:35.043Z

Ligabericht
Präsident Walter Eisl mit Patrick Hobsch (M.), der den Verein verlässt. Foto: Redaktion Neumarkt
Präsident Walter Eisl mit Patrick Hobsch (M.), der den Verein verlässt. Foto: Redaktion Neumarkt

Geschafft: SVS bleibt Regionalligist

Die Klosterer verlieren zwar das Rückspiel zu Hause gegen Aschaffenburg 0:1, gewinnen aber in der Summe die Relegation.

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Der SV Seligenporten hat sich auf den letzten Drücker gerettet und darf auch in der kommenden Spielzeit 2017/18 in der Regionalliga um Punkte spielen. Zwar verlor der SVS das Relegationsrückspiel gegen den SV Viktoria Aschaffenburg zwar mit 0:1 (0:0), bleibt aber aufgrund des 2:0-Hinspielerfolgs Viertligist.

Im Vergleich zum Hinspiel änderte SVS-Trainer Roger Prinzen sein Team auf einer Position und brachte Ali Yetkin für Bastian Herzner als zentrale Spitze. Wer von den 1534 Zuschauern glaubte, dass Aschaffenburg angesichts des Rückstandes von zwei Toren gleich von Beginn an nach vorne stürmte, sah sich schnell getäuscht. Vielmehr nahmen die Klosterer das Heft in die Hand, ließen zwingende Aktionen jedoch zunächst vermissen. Lediglich Fabian Klose entfachte mit einem Freistoß aus dem halbrechten Mittelfeld für einen Hauch von Gefahr. In der Folge verflachte die von Bundesliga-Schiedsrichter Günter Perl (München) sehr gut geleitete Partie zusehends, so dass einzig die unermüdlich und lautstark ihr Team anfeuernden Aschaffenburger Anhänger etwas Relegationsatmosphäre verbreiteten. Nach einer knappen halben Stunde meldeten sich die Gäste mit ihrem ersten ernstzunehmenden Abschluss überhaupt zurück, als Daniel Cheron die Kugel knapp am Pfosten vorbei lenkte. Versuchte er es hier noch mit dem Kopf, machte es die Nummer 21 mit dem Fuß nicht viel besser, indem er aus vollem Lauf daneben hämmerte (40.). Die letzte Aktion vor dem Seitenwechsel gehörte dann den Klosterern.

Der mit einem tollen Hackentrick von Fotios Kaditis in beste Position gebrachte Klose fand urplötzlich freies Schussfeld vor. Doch statt cool für die wohl endgültige Entscheidung zu sorgen, schickte er das Leder aus zehn Metern überhastet in den bewölkten Himmel. Klose stand sieben Minuten nach dem Seitenwechsel erneut im Mittelpunkt, als er die Gelegenheit zum Abschluss vorfand, aber seinen vermeintlich besser stehenden, kurz vorher eingewechselten Mannschaftskameraden Bastian Herzner anspielte, der jedoch gegen die Gästeabwehr einen Schritt zu spät kam. Aschaffenburg agierte indes weiter recht harmlos und versuchte sein Glück mit fruchtlosen Fernschüssen von Daniele Toch (56.) und Simon Schmidt (60.). Nachdem beim SVS Marcel Mosch mit einer Kopfverletzung kurzzeitig neben dem Feld behandelt werden musste, hätte der frei vor SVS-Keeper Patrick Bogner auftauchende Toch die Überzahl rigoros ausnutzen müssen, zeigte sich aber zu unentschlossen, so dass Tobias Kramer im letzten Moment Schlimmeres verhütete (65.). Nun drückten die bislang seltsam verhalten agierenden Unterfranken immer mehr aufs Tempo und bliesen zur Schlussoffensive. Den Anfang machte Björn Schnitzer, dessen Kracher Bogner zur Ecke lenkte. Diese landete schließlich bei Kevin Wittke, der aus vier Metern am bravourös reagierenden Bogner scheiterte (78.).

Drei Minuten später großes Glück für den SVS, dass Toch einen Fernschuss nur an den Pfosten hämmerte. Seligenporten versuchte die freien Räume zu nutzen, kam aber, abgesehen von einem Schuss von Marco Weber (82.), nicht über Ansätze hinaus. In der 89. Minute dann schepperte es im Kloster-Kasten, als Gökhan Aydin Aschaffenburg per herrlichem 30-Meter-Drehschuss in den Winkel mit 1:0 in Führung brachte. So richtig zittern brauchte der SVS freilich nicht mehr, war doch wenig später Schluss und der Klassenerhalt gesichert. Hernach waren sie bei den Klosterern vor allem eines – erleichtert. „Es war eine schwierige Saison, die sehr schlecht losging. Wir sind froh, dass wir es jetzt gepackt haben. Jetzt geht’s in den Urlaub“, sagte SVS-Boss Walter Eisl. Und auch Coach Prinzen schnaufte tief durch und war „glücklich, dass wir das Ziel Klassenerhalt geschafft haben“.


SVS-Boss Walter Eis im Interview:

Demnach fand auch nach der Partie ein erleichterter SVS-Präsident Walter Eisl direkte Worte: „Es war eine Scheiß-Saison, die wir nun zum Glück mit dem Klassenerhalt abgeschlossen haben.“ Während der SVS also kommende Saison wieder in der Regionalliga ran darf und hofft, 2017/18 eine bessere sportliche Rolle spielen zu können, muss Viktoria Aschaffenburg, für das Gökhan Aydin in der 89. Spielminuten mit einem sehenswerten Treffer in den Winkel den Siegtreffer besorgte, kommende Spielzeit wieder in der Bayernliga antreten.



Aufrufe: 05.6.2017, 22:00 Uhr
Thorsten Drenkard und Udo WellerAutor