2024-04-25T14:35:39.956Z

Ligabericht
Florian Schlicker verlässt am Saisonende den SVS. F: Buchholz
Florian Schlicker verlässt am Saisonende den SVS. F: Buchholz

Schlicker: »Das war eine schwere Entscheidung«

Seligenportens Coach verlässt den Regionalligisten am Saisonende und wird U17-Trainer beim 1. FC Nürnberg

Seit elf Jahren ist Florian Schlicker mittlerweile für den SV Seligenporten aktiv. 2006 wechselte der Defensivspieler in die Oberpfalz, entwickelte sich schnell zu einem Leistungs- und Sympathieträger. 2013 wurde "Schlicko" als Nachfolger von Trainer-Ikone Karsten Wettberg installiert. Im Sommer wird der Franke das "Kloster" aber verlassen und beim 1. FC Nürnberg die U17 übernehmen.


Herr Schlicker, Sie hören zum Saisonende als Trainer beim SV Seligenporten auf und wechseln ins Nachwuchsleistungszentrum des 1. FC Nürnberg, wo Sie künftig als Co-Trainer der U17 fungieren. Was sind Ihre Gründe?
Florian Schlicker (36): Ich bin schon seit vielen Jahren beim SVS, somit war das für mich eine richtig schwere Entscheidung. Vor allen Dingen sehe ich für mich einen neuen Reizpunkt. Ich war lange Zeit als Spieler und Trainer im obersten Amateurbereich tätig und möchte jetzt einfach mal schauen, was es noch gibt. Außerdem bin ich noch ein relativ junger Trainer und von daher ist es eine große Herausforderung für mich, in den Profibereich hinein zu schnuppern und zu erleben, was dort für Möglichkeiten bestehen.

Wann ist diese Entscheidung gereift?
Ich hatte auch schon in den letzten Jahren immer wieder Kontakt. Es gibt nicht viel, das mich bewogen hätte, vom SVS wegzugehen. Doch eine Tätigkeit im NLZ war für mich schon immer reizvoll. Ein wichtiger Punkt ist auch der, dass ich beim Club alle Jungendmannschaften durchlaufen habe und er deswegen auch so etwas wie meine zweite Liebe ist.

Wie haben die Verantwortlichen und die Mannschaft reagiert?
Begeistert war niemand. Doch unser Vorsitzender Walter Eisl hat schon immer die Meinung vertreten, wenn sich für Spieler oder auch Trainer die Gelegenheit ergibt, sich weiter zu entwickeln, diesen auch keine Steine in den Weg zu legen. So etwas zeichnet auch das Herz dieses Vereines aus. Mir selbst ist noch gar nicht nach Abschied und so geht es auch der Mannschaft. Wir stecken richtig tief in der Saison drin und es ist alles noch viel zu wichtig, um jetzt irgendwie abzuschweifen.

Was sagt Ihre Familie dazu?
Ähnlich wie bei mir, gibt es auch dort ein lachendes und ein weinendes Auge. Meine beiden Kinder waren sogar stinksauer. Sie kennen den Verein seit sie Babys waren. Dieser Klub ist ebenso ihr zweites Zuhause, wie es auch meines ist. Von meiner Frau habe ich die volle Unterstützung, ohne sie wäre dies alles generell sowieso nicht möglich.

Sie wechseln von der Erwachsenen- in die Jugendausbildung. Welche Erfahrungen aus ihrer Zeit als SVS-Trainer können ihnen weiterhelfen?

Zunächst einmal ist die Arbeit im NLZ eine komplett andere. Ich denke aber, dass ich den Jungs dabei helfen kann, ihnen das nötige Rüstzeug dafür zu geben, um im Herrenbereich bestehen zu können.

Befürchten sie die Möglichkeit, dass sie nun als sogenannte „lame Duck“ gelten könnten und die Mannschaft nicht mehr erreichen?
Nein. Die Saison hat uns schon durch so viele Tiefen und auch ein paar kleine Höhen geführt, uns bringt so schnell nichts auseinander. Dafür kennen wir uns alle zu lange und so wie ich die Mannschaft einschätze, kann ich mir nicht vorstellen, dass irgendetwas in dieser Richtung passiert.

Hat ihr Entschluss Einfluss auf die tägliche Arbeit beim SVS?
Überhaupt nicht. Ich werde, solange ich hier bin, alles geben und mich nur darauf konzentrieren, dass wir die Klasse halten.

Was werden Sie beim SVS am meisten vermissen?
Wenn ich alles aufzählen würde, wäre die Liste viel zu lang. Aber am meisten sicherlich die familiäre und herzliche Gemeinschaft.

Und was am wenigsten?
Den Trainingsplatz im Winter (lacht).

Wie schlimm wäre es, wenn Sie den SVS als Absteiger verlassen müssten?
Das wäre katastrophal. Ich besitze aber genügend Vertrauen in uns und die Mannschaft, dass wir den Klassenerhalt schaffen werden. Zur Not auch über den Umweg Relegation.
Aufrufe: 027.3.2017, 09:30 Uhr
Udo WellerAutor