2024-04-16T09:15:35.043Z

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Teamplayer: Ex-Club II-Coach Roger Prinzen coacht ab sofort den SV Seligenporten. F: Zink
Teamplayer: Ex-Club II-Coach Roger Prinzen coacht ab sofort den SV Seligenporten. F: Zink

Bis Sommer 2018: Prinzen übernimmt Seligenporten

»Kein Feuerwehrmann«: Ex-Bundesligainterimscoach übernimmt Traineramt und Sportliche Leitung +++ Vertrag bis Sommer 2018, auch im Falle des Abstiegs in die Bayernliga

Überraschende Wendung beim vom Direktabstieg bedrohten Regionalligisten SV Seligenporten. Der Verein hat einen Nachfolger für das am Dienstag der vorigen Woche freigestellte Trainerduo Florian Schlicker und Serdal Gündogan gefunden. Neuer starker Mann ist Fußballlehrer Roger Prinzen, der nicht nur den Trainerposten sondern auch die Position des Sportlichen Leiters übernimmt. Der 48-Jährige übernimmt seine Aufgaben mit sofortiger Wirkung und wird die Mannschaft in den letzten vier Saisonspielen betreuen. Beide Parteien haben sich auf eine Zusammenarbeit bis zum 30. Juni 2018 geeinigt. Der Vertrag gilt unabhängig von der Ligazugehörigkeit, also auch im Falle eines Abstiegs in die Bayernliga. Der interimsweise verpflichtete Michael Pfeifer (54), der in seinem einzigen Spiel die 0:4-Heimniederlage gegen den FC Augsburg II hinnehmen musste, hört damit nach einer Woche bereits wieder auf.

Roger Prinzen, der in Wendelstein bei Nürnberg nur 15 Kilometer entfernt von Seligenporten wohnt, trainierte ab der Saison 2013/14 sehr erfolgreich die U21 des 1. FC Nürnberg. Gleich in der ersten Spielzeit musste Prinzen für vier Spiele bei den damaligen Bundesliga-Profis aushelfen. Der ehemalige Lizenzspieler trainiert ab sofort nicht nur die erste Mannschaft, sondern ist auch in Vertragsverhandlungen stark eingebunden. Der zertifizierte UEFA-Pro-Lizenz-Inhaber sitzt bereits am Samstag beim Heimspiel gegen den TSV 1860 München II auf der Bank. Zur Verpflichtung äußert sich Seligenportens Klubchef Walter Eisl: "Roger Prinzen ist nicht als Feuerwehrmann für die letzten Spiele von uns geholt worden", so der erste Vorsitzende Walter Eisl. Vielmehr soll der neue Sportchef bei der Kaderzusammenstellung und dem Aufbau einer schlagkräftigen Mannschaft eine maßgebliche Rolle spielen. "Wir wollen mit ihm, falls wir absteigen, eine neue Mannschaft aufbauen, die dann in der Bayernliga vorne mitspielen kann." Eisl gibt sich in Sachen Klassenerhalt realistisch: "Wir liegen vier Spieltage vor Schluss sechs Punkte zurück, haben zudem die schlechteste Tordifferenz aller Mannschaft da unten, was einen zusätzlichen Punkt bedeutet. Die Chance, dass wir die Relegation noch erreichen, liegt bei einem Prozent." Dass die Wahl auf Roger Prinzen fiel, ist laut Eisl beinahe schon Zufall: "Wir haben gehört, dass er in Wendelstein wohnt und haben ihn kontaktiert. Da hat er zugesagt." Den Deal hatte Interimstrainer Michael Pfeifer eingefädelt, der Prinzen kennt: "Wir danken Michael Pfeifer, dass er uns geholfen hat. Er hatte gesagt, dass er ohnehin nur bis Saisonende aushilft und für den Fall, dass wir vorzeitig schon einen neuen Trainer finden, sofort wieder aufhört."


Prinzen: »War nicht geplant zum SV Seligenporten zu gehen.«

"Der SV Seligenporten ist auf mich zugekommen und hat mich gefragt, ob ich mir eine Zusammenarbeit vorstellen könnte. Es waren mehrere sehr gute Gespräche mit Klubchef Walter Eisl und auch mit Michael Pfeifer, die von Beginn an von großer Harmonie und großem Respekt geprägt waren. Diese Gespräche haben mich überzeugt, wenngleich es von meiner Seite nicht unbedingt geplant war zum SV Seligenporten zu gehen. Aber auch meine private Situation lässt ein Engagement in Seligenporten zu. Ich möchte mithelfen eine gute Mannschaft für die nächste Saison zusammenzustellen, die in der Bayernliga eine gute Rolle spielen kann. Zudem liegt Seligenporten für mich nur 15 Minuten von meiner Haustür entfernt", verrät Prinzen, der zuletzt von 2013 bis 2016 als Coach für den 1. FC Nürnberg II zuständig war, seine Beweggründe. Da eines seiner Kinder im nächsten Jahr Abitur machen wird, bleibt Prinzen in jedem Fall noch bis zum Sommer 2018 in Wendelstein wohnen. Prinzen, der in Düsseldorf geboren wurde, spielte in seinen ersten Jahren beim TSV Pfungstadt, Eintracht Frankfurt und dem 1. FC Kaiserslautern. Sein erste Profistation war der SV Darmstadt 98. Seine weiteren Stationen als Fußballprofi waren SG Wattenscheid 09, Hannover 96, Austria Lustenau und SpVgg Greuther Fürth. Seine bisherigen Stationen als Trainer waren FC Balzers (Spielertrainer 2003 bis 2006 und Trainer 2006/07), Austria Lustenau II (2007 bis 2009), Co-Trainer U21 Liechtenstein (2009 bis 2011), U18 FC St. Gallen (2009/10), Co-Trainer FC Vaduz (2010 bis 2012), Co-Trainer U21 Liechtenstein (2012/13) und anschließend 1. FC Nürnberg II. Nun steigt der ehemalige Abwehr- und Mittelfeldspieler bei den Klosterern ein und wird am Samstag im Heimspiel gegen den TSV 1860 München II die Mannschaft erstmals coachen.

Aufrufe: 028.4.2017, 08:54 Uhr
Dirk MeierAutor