Der Verein ist Sieger des Spiels

Eine gewisse Absurdität konnte man dem Spiel nicht absprechen. Dem SV Ahle II reichte in der Aufstiegsrelegation gegen die eigene erste Mannschaft ein Punkt, damit zumindest der Verein sicher aufgestiegen ist. Dementsprechend gestaltete sich das Spiel: Kaum erzielte die erste Mannschaft des SV Ahle einen Treffer, hatte die Reserve wenig Mühe den Ausgleich zu erzielen. Bis auf die insgesamt acht Tore und ein paar wenige Chancen spielte sich das Spiel ansonsten rund um den Mittelkreis ab.
Die Steilvorlage dazu hatte das dritte an der Aufstiegsrunde beteiligte Team, die SG FA Herringhausen-Eickum III, geliefert, weil sie in der vorangegangenen Partie gegen Ahle II personell aufgerüstet und dabei einen nicht einsatzberechtigten Akteur aufgeboten hatte. So wurde das von der SG III mit 9:0 klar gewonnene Spiel mit 2:0 für Ahle II gewertet. Zwar haben die Herforder Vorstädter noch die Möglichkeit, dagegen Einspruch einzulegen, dies wurde aber am Donnerstag von mehreren unabhängigen Fachleuten, die der Partie in Ahle beiwohnten, wegen des eindeutigen Sachverhalts als aussichtslos eingestuft.

Dass die Ahler dann diese Einladung auf dem Silbertablett dankend annahmen, konnte ihnen niemand verübeln.
„Nun haben wir die Situation, die wir wollten“, erklärte Robin Krenz, Spielertrainer der zweiten Mannschaft, nach dem Spiel. Durch das Unentschieden ist der SV Ahle nun aufgestiegen – nur mit welcher Mannschaft ist noch unklar. Sollte die erste Mannschaft das letzte Relegationsduell am Sonntag gegen Herringhausen-Eickum III mit 3:0 oder höher gewinnen, würde man aufgrund der besseren Tordifferenz noch an der eigenen Zweitvertretung vorbeiziehen. Mit dem Unentschieden bleibt der ersten Mannschaft also die Möglichkeit aufzusteigen, der Verein hat aber die Gewissheit auf jeden Fall aufgestiegen zu sein. So feierten nach dem 4:4 auch beide Teams zusammen ausgelassen.

Wie es in der folgenden Serie weitergeht, ist noch unklar. Falls die erste Mannschaft den Aufstieg nicht schaffen sollte, ist ein Tausch der beiden Kader nicht die zwangsläufige Konsequenz – das bestätigten sowohl Krenz als auch Timo Siebrasse, Trainer des SV Ahle I. „Fakt ist lediglich, dass die zweite Mannschaft in dieser Konstellation zusammenbleiben möchte“, erklärte Krenz. Sein Kollege Siebrasse ergänzte: „Wer die B-Liga-Mannschaft trainiert ist noch unklar, ich werde aber im Verein bleiben.“
In die Zukunft will man beim SV Ahle auch noch nicht sofort blicken. „Letztes Jahr waren wir tot. Diese erfolgreiche Saison mit zwei Mannschaften war elementar wichtig für uns: Wir haben den Umbruch geschafft“, freute sich Siebrasse im Rückblick. Überrascht über den Saisonverlauf zeigte sich zudem der Reservetrainer: „Wir sind im Großteil eigentlich eine Hobbymannschaft. Dass wir so zusammenwachsen und so eine Saison spielen, damit haben wir nicht gerechnet.“