2024-04-19T07:32:36.736Z

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Der erste Auftritt des neu gegründeten SV Reichelsdorf II war zumindest sportlich ein Erfolg. F: privat
Der erste Auftritt des neu gegründeten SV Reichelsdorf II war zumindest sportlich ein Erfolg. F: privat

SV Reichelsdorf II: Kein versöhnlicher Abschied vom TSV 1846

Nach geschlossenem Vereinswechsel: Nur jeder zweite ehemalige TSV-Spieler bekommt eine Freigabe für die laufende Spielzeit +++ Erfolgreicher Start für die neuformierte Reserve

Der Fall hatte Wellen geschlagen: Mitte Dezember wurde bekannt, dass das bisherige Team des B-Klassisten TV 1846 Nürnberg in ganzer Mannschaftsstärke beim SV Reichelsdorf anheuern wird, um dort als Reserve in den Spielbetrieb zu starten. Nun aber gibt es Unstimmigkeiten über die Modalitäten des Wechsels.

"Leider können wir keinen sauberen und versöhnlichen Abschied vom TSV 1846 Nürnberg vermelden", heißt es in einer von den wechselwilligen Akteuren gemeinschaftlich verfassten Meldung. Seitens der Spieler seien alle Vereinbarungen mit dem TSV erfüllt worden, heißt es weiter, dennoch sperre Piero Calignano, der Abteilungsleiter des TSV 1846, viele Spieler vom Spielbetrieb aus.

Neun Akteure dürfen nun nicht sofort für ihren neuen Verein ran: Daniel Fuchs, Daniel Scheidel, Christian Wawrda, Alexander Gusev, Dejan Stanculovic, Teoman Bulut, Petrit Fazlija, Oguz-Han Acur und Hakan Arslan sind bis zum 14.05.2017 gesperrt. Dagegen sind mit Raimund Kaiser, Steven Fennone, James Fennone, Francis Fennone, John Duran Diaz, Yusuf Hambolu und Patrick Stellner sieben Akteure schon ab dem 01.02.2017 spielberechtigt. "Auf den ersten Blick willkürlich", nennen die Akteure diese Auswahl. "Diese Entscheidung über die Freigaben obliegt natürlich immer dem jeweiligen Abteilungsleiter, dennoch waren wir überrascht und erstaunt, dass die Vereinbarung nicht eingehalten worden ist."

Denn nach dem Bruch zwischen der Mannschaft und dem Abteilungsleiter Ende letzten Jahres, habe man stets versucht, eine gemeinsame Lösung zu finden. "Dabei boten wir sogar an, die laufende Saison zu Ende zu spielen und dann "sauber" zu gehen, dies wurde jedoch vom Abteilungsleiter des TSV abgelehnt. Wir einigten uns auf eine Auflösung der Mitgliedschaft zum Ende 2016 und auf eine Passfreigabe ab dem 01.02.2017 für Spieler, die keine offenen Beiträge etc. haben." Eine faire Lösung, die ihnen seitens des TSV 1846 auch mündlich zugesichert worden sei. "Leider haben wir auf Vertrauen gesetzt."

Piero Calignano vom TSV 1846 Nürnberg sieht die Sache so: "Da von den gesperrten neun Spielern teilweise immer noch offene Passgebühren zu Buche stehen, kommen wir nicht um eine Sperre herum. Von den besagten neun Spielern erhalten vier sofort ihre Freigabe, sollten die Passgebühren beglichen werden, dies wurde den Spielern auch zugesichert." Weiter führt der Abteilungsleiter des TSV aus: "Bei den verbleibenden fünf Spielern sehen wir eine Ablösesumme als gerechtfertigt an, da der sportliche Verlust dieser Spieler in einem so kurzen Zeitraum nicht zu kompensieren ist und auch von uns Ablöse für einen der Spieler bezahlt wurde."

Die Art und Weise, wie die neun abwanderungswilligen Spieler ihrem Unmut Luft gemacht haben, stößt Calignano sauer auf: "Wir haben dies unkommentiert zur Kenntnis genommen, da solche ja schon an Propaganda grenzenden Aussagen nicht unserer Handlungsweise entsprechen. Differenzen über soziale Netzwerke auszutragen halten wir für einen ungeeigneten Weg, diese zu lösen."

Erfolgreicher Start

Trotz aller Querelen: Bei seinem ersten Auftritt, dem Hallenturnier bei PM Blau-Weiss in Fürth, feierte der SV Reichelsdorf II gleich einen erfolgreichen Start und holte den Titel - und damit gleich auch einen kompletten Satz Adidas-Trikots für die neue Saison.

Nach einer durchwachsenen Gruppenphase (3:1 Sieg gegen ASV Fürth AH, 0:2 Niederlage gegen SpVgg Nürnberg und 3:0 Sieg gegen ASV Concordia Buchenbühl) qualifizierte sich die Mannschaft des SV Reichelsdorf für das Halbfinale. Dort konnte sich die Mannschaft mit 1:0 (Torschütze Daniel Scheidel) gegen den Gastgeber PM Blau-Weiß durchsetzen und stand nun im Finale, in dem die SpVgg Nürnberg im Elfmeterschießen mit 11:10 bezwungen werden konnte.

Aufrufe: 020.1.2017, 11:00 Uhr
jam / stwAutor