Raisting unterliegt gnadenlosen Augsburgern

Ansorge zufolge bestimmte der SVR über weite Strecken das Geschehen auf dem Feld, und das, obwohl das Team von argen Personalproblemen gebeutelt war. Routinier Markus Hibler, der eigentlich seine Laufbahn schon beendet hat, nahm auf der Bank Platz. „Es ist toll, dass sich solche Leute bereiterklären, zu helfen“, sagte Ansorge. Was die Moral und den Einsatzwillen betrifft, „passt alles“. Was nicht stimmt, und auch in Augsburg dem SVR das Ergebnis verdarb, war die Chancenverwertung.

Die Raistinger gingen mit einem 4-2-3-1-System aufs Fedl und setzten auf schnelles Umschaltspiel. Das klappte gut. Schon nach wenigen Minuten tauchte Vincent Vetter in aussichtsreicher Position auf, seinen Pass konnte Murat Ersoy aber nicht verwerten (3.). Praktisch „aus dem Nichts heraus“, so Ansorge, erzielte Türkspor das 1:0 (13.). Ab der 20. Minute hatte der SVR das Spiel dann ganz im Griff. Vor der Pause ergaben sich für die Gäste noch vier hochkarätige Chancen. Erst sauste eine Direktabnahme von Kevin Kümmerle, Jonathan Krukow hatte ihn angespielt, übers Tor. Dann wurde Vetter bei seinem Abschluss etwas zu weit abgedrängt (27.). Die größte Möglichkeit hatte Ersoy: Nachdem er sich den Ball erkämpft hatte, eilte er allein aufs Tor zu, schoss aber vorbei (33.). Im Anschluss an eine tolle Kombination über Kümmerle, Daniel Leitmeier und Krukow zog Vetter am langen Pfosten ab, doch AugsburgsTorwart parierte. Ein Handelfmeter brachte Raisting den Ausgleich; Ersoy verwandelte recht souverän (42.).

Gleich nach der Halbzeit zögerte Krukow im Strafraum etwas zu lange. Ein Schuss von Vetter strich haarscharf am Pfosten vorbei. Eine Unaufmerksamkeit in der Defensive wurde dem SVR schließlich zum Verhängnis: Mit einem Kopfballtreffer gingen die Türken mit 2:1 in Führung (70.). „Das ist eben der Unterschied: Die machen aus zwei Chancen zwei Tore“, sagte Ansorge. Die Raistinger gaben aber nicht auf, und in der Nachspielzeit hatten sie noch eine Chance: Vetter spielte den im Zentrum stehenden Ersoy an, doch dessen Schuss wurde gerade noch abgeblockt (90.+2).