Ansorge: "Mannschaft hat sich wieder nicht belohnt"

Die magere Ausbeute lassen die Sorgenfalten bei Trainer Markus Ansorge größer werden. „Ein Punkt bringt uns nicht weiter“, sagte er. In der Tabelle rangiert der SVR zwar noch oberhalb des berühmten Strichs, also jenseits der Relegationsplätze, doch die Konkurrenten Gilching und Kaufbeuren haben Boden gutgemacht.

„Gegen Egg war das Remis sehr bitter. Da waren wir über 90 Minuten die bessere Mannschaft“, ärgerte sich Ansorge über die verpasste Gelegenheit, sich mit einem Dreier beim Tabellensechsten Luft zu verschaffen. „Die Mannschaft hat extrem viel investiert, nur hat sie sich wieder einmal nicht belohnt“, sagte Ansorge. Wie schon in den Partien davor machten sich die Raistinger mit einer schlechten Chancenverwertung das Leben selbst schwer. Die Raistinger attackierten den SV Egg früh. Dadurch kamen die Unterallgäuer nicht ins Spiel. Gute Möglichkeiten erspielten sich die Raistinger in der Folge durch Standards. Nach einer Freistoßflanke von Christoph Schmitt scheiterte Vincenz Vetter an Eggs Torwart Philipp Stölze, der mit einer Fußabwehr einen Gegentreffer verhinderte (14.). Kurz danach köpfte Michael Stoßberger (17.) nach einem Freistoß von Kevin Kümmerle knapp am Tor vorbei.

In der Defensive standen die Raistinger sehr sicher. Die Gastgeber kamen so zu keiner wirklich zwingenden Aktion. Dennoch geriet der SVR kurz vor dem Wechsel in Rückstand, weil der Schiedsrichter einen höchst umstrittenen Elfmeter verhängte. Schmitt und sein Gegenspieler rutschten im Strafraum aus und kollidierten dabei, woraufhin der Unparteiische auf dem Punkt zeigte. „Der Elfmeter war völlig unberechtigt“, schimpfte Ansorge vergeblich. Michael Seidel war es egal, er versenkte den Elfer zum 1:0 für Egg (43.).

Die Raistinger ließen sich davon aber nicht beirren. Nach der Pause drängten sie auf den Ausgleich, der dann auch schnell fiel. Einen erneut fragwürdigen Strafstoß nach einem vermeintlichen Foul an Stoßberger brachte Murat Ersoy zum 1:1 unter (52.). „Das war eine Konzessionsentscheidung“, sagte Ansorge. Sein Team vergab in der Folge gute Chancen zur Führung. Ludwig Huber, Ersoy und Kümmerle brachten den Ball nicht im Tor unter. Die beste Gelegenheit der Gäste, die nach der Ampelkarte gegen Eggs Benjamin Kees (73.) in Überzahl spielten, ließ schließlich Vetter aus, der freistehend das leere Gehäuse verfehlte.

Schlafmützig in der Anfangsphase

Zwei Tage zuvor hatten die Raistinger die Anfangsphase gegen Nördlingen komplett verschlafen. Das hatte Folgen: Alex Schröter traf nach einer Freistoßflanke zum 1:0 (5.), Michael Knötzinger erhöhte mit einem Abstauber auf 2:0 (8.). In der Folge tat sich der SVR schwer mit konstruktiven Angriffsaktionen. Bis zur Pause verzeichnete nur Huber (16.) eine gute Chance. Mehr Betrieb herrschte auf der Gegenseite. Raistings Schlussmann Urban Schaidhauf verhinderte mit einigen Paraden einen höheren Rückstand.

Erst nach der Pause kamen die Gastgeber besser ins Spiel. Der Anschlusstreffer lag mehrfach in der Luft. Pechvogel Huber wollte bei drei guten Gelegenheiten (47., 55., 77.) aber einfach nichts gelingen. Darüber hinaus vergaben Stoßberger (58.) und Jonathan Krukow (89.) weitere Großchancen. Die Nördlinger, die nur noch vereinzelt durch Konter für Gefahr sorgten, brachten so ihren fünften Auswärtssieg der Saison ohne großes Zittern ins Ziel.