Der Versuch, den SV Raigering mit blau-weißen Trikots, also der angestammten Heimfarbe, zu irritieren, gelang Neukirchen beim Heiligen Blut nur bei wenigen. Dafür legten die Panduren Rot auf, Signal für eine kämpferische Einstellung. Vier Minuten waren gespielt. Alexander Greger ging über die rechte Außenbahn. Er passte auf Nikolai Seidel, der in der Drehung dann das runde Leder auf Tim Wrosch ablegte. Doch dessen Abschluss war zu zögerlich. Dennoch war es die erste Duftmarke, die der SV Raigering setzen konnte. Die Raigeringer präsentierten sich keineswegs abwartend eingestellt und wollten mitspielen.
Nach einer Viertelstunde neigte sich der Vorteil auf die Seite des Gastes. Eine vom Linienrichter angezeigte, aber vom Schiri ignorierte Abseitsstellung, hätte beinahe die Führung des SVN bedeutet. Auch in der Folgezeit stand Raigerings Schlussmann Tobias Schoberth im Mittelpunkt. Er bewahrte sich seine hervorragende Verfassung aus der Vorsaison – und mit Paraden und Reflexen gegen Martin Krames, Josef Högerl und mehrfach Miroslav Vrhel sein Team vor einem Rückstand. Auch die SVR-Angriffe waren wohl durchdacht. Nur wollte der Ball am Ende nicht im Ziel ankommen. Hochkritisch war es in der 25. Minute. Regelrecht eingeladen wurde Filip Prochazka dann zum Torschuss, weil die Raigeringer Abwehr den Ball nicht aus der Gefahrenzone beförderte. Der Schuss ging daneben. Die Chancenauswertung richtig machte Alexander Greger. Er tankte sich auf seiner rechten Seite durch und zog einfach ab – Tor für den SVR (39.)!
„Knapp daneben“ hieß es gleich nach dem Seitenwechsel. Erst köpfelte Manuel Jank neben den Kasten, dann „pfitschte“ ein Freistoß von Alexander Greger vorbei. Doch auch Neukirchen versuchte es nun mit mehr Nadelstichen. So mussten die 285 Fans durchschnaufen, als Filip Prochazka im Getümmel den Ball nicht in die gegnerischen Maschen reinbrachte. Glück besaß der SV Raigering auch, als nach einer Maßflanke von Josef Högerl sein Mitspieler Martin Krames in bester Schussposition ausrutschte – und Miroslav Vrhel einen Schritt zu spät kam. Diese Chancenvielfalt ermöglichten die Raigeringer, als sie sich eine Zeit lang im Ruhemodus sich befanden.
Sie bekamen das Spiel aber schnell wieder in Griff und überzeugten durch kollektiv gute Leistung. Spiegelbild war Szenenapplaus für Nikolai Seidel, als der Vollblutstürmer nach einem Ballverlust sich das Leder in der eigenen Hälfte zurückeroberte. Das Glück perfekt machte zunächst Neuzugang Philipp Götz. Seinen schnellen Antritt konnte Maximilian Nowack nur mit einer Notbremse im Strafraum stoppen. Der Neukirchener sah dafür Rot – und die einzige Karte im Spiel. Zum fälligen Strafstoß trat Florian Hiltl an, der diesmal sicher netzte. Pandurenherz – was willst Du mehr?!