2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielvorbericht
Zum Saisonabschluss eine neue Rolle? Ohlstadts Klaus Zach (r.) darf sich gegen Bad Kohlgrub womöglich als Innenverteidiger versuchen. Foto: cf
Zum Saisonabschluss eine neue Rolle? Ohlstadts Klaus Zach (r.) darf sich gegen Bad Kohlgrub womöglich als Innenverteidiger versuchen. Foto: cf

Relegation oder Klassenerhalt? Kohlgrub hat’s in der Hand

Derby gegen Ohlstadt

FC Bad Kohlgrub-Ammertal / SV Ohlstadt - Finale furioso: Für den FC Bad Kohlgrub-Ammertal geht es im letzten Lokalderby dieser Saison um viel. Gewinnt er nicht, droht die Relegation. Der SV Ohlstadt dagegen richtet den Blick bereits nach vorne.

Was ein Spiel doch alles ausmachen kann. Vergangenen Sonntag in Murnau war bei Markus Eberhart bis zum entscheidenden 3:1 seines Teams von innerer Ruhe nichts zu vernehmen. Er rannte die Seitenlinie rauf und runter, gestikulierte, schickte bange Blicke in Richtung Spielfeld. Jetzt, mit einigen Tagen Abstand und der Gewissheit, mit seinem Team in der Kreisliga zu bleiben, spricht es sich leichter. „Die Überzeugung, es zu schaffen, hat immer überwogen“, blickt er auf die vergangenen Wochen und Monate zurück.

Der SVO hat wahrlich wieder keine leichte Spielzeit hinter sich. Aber nun ist alles im grünen Bereich. Seine Mannschaft habe sich ob des stetig knappen Personals „aufgeopfert“, immer daran geglaubt. „Ich finde es toll, wie die Spieler selbst nach dem 1:5 gegen Waldram mit der Situation umgegangen sind.“ Eberhart und sein Team – das ist eine verschworene Einheit. Gewachsen an der schwierigen Herausforderung. „Wir wussten auch, dass wir in Murnau gewinnen“, versichert der 46-Jährige. Dass es zu keiner Zeit ein unaufgeregter, souveräner Sieg werden würde, versteht sich eingedenk eines 13 Mann-Kaders von selbst.

Sollte es anfänglich Bedenken wegen Eberharts Stallgeruch gegeben haben, so sind diese längst verflogen. Seitens der Mannschaft habe er „positives Feedback“ erhalten. Am Samstagabend nach dem Spiel wird der Übungsleiter seine Elf mit einer Abschlussrede in den Sommerurlaub verabschieden. Am 10. Juli geht es dann weiter. Mit Eberhart als Trainer. „Es ist todsicher, dass ich weitermache.“ Er freut sich auf die Fortsetzung dieses Kapitels. Es sei immer „mein Traum“ gewesen, das Ohlstädter Aushängeschild anzuleiten. Und mit dieser „geilen, verlässlichen Truppe“, mache es ihm umso mehr Freude.

Zum Abschluss dieser Spielzeit solle seine Elf den heimischen Zuschauern noch einmal zeigen, was „wir drauf haben“. Der SVO ist in der angenehmeren Position. Doch erteilt Eberhart lockerem Sommerfußball kategorisch eine Absage. „Befreit aufspielen, bedeutet nicht, vom Gas zu gehen“. Dies wäre unsportlich gegenüber den Konkurrenten im Abstiegstreiben. Bei der Besetzung der Innenverteidiger-Position – Rudi Schedler weilt im Urlaub – tendiert Eberhart mit Klaus Zach zu einer Überraschung. Alternativ könnte Tobias Fels einspringen.

Bei Dennis Destek wird die Anspannung deutlich größer sein. Doch tief blicken lässt der 25-Jährige eher selten. Gewohnt aufgeräumt spricht der Ammertaler Coach über die klaren Vorzeichen. „Wir wissen, worum es geht, brauchen uns nicht auf Rechenspielchen einzulassen. Mit einem Sieg sind wir durch.“ Dass der am Boschet nicht im Sparmodus einzufahren ist, weiß Destek. Seine Mannschaft müsse „mutig“ auftreten. „Ohlstadt wird uns nichts schenken, das möchte ich auch gar nicht.“ Wäre er in der Situation des SVO, würde Destek „im Sinne der Sportlichkeit alles geben“. Soweit herrscht also Einigkeit unter den Trainern.

Angesprochen auf den dramatischen Verlauf im Hinspiel, erkannte Destek einen gewissen Symbolcharakter für die gesamte Spielzeit. Bad Kohlgrub führte mit 2:0, versemmelte einen Strafstoß und unterlag am Ende tatsächlich noch mit 2:3. „Gute Ansätze, falsches Ergebnis.“ Im Grunde wieder sinnbildlich für die gesamte Saison des FC. „So sind einige Spiele gelaufen.“ Der junge Fußballtrainer räumt ein, dass etliche Optionen vorgelegen hätten, das benötigte Mehr an Punkten vorzeitig einzufahren. „Trotzdem haben wir es noch selbst in der Hand“, stellt Destek klar. Man müsse nur auch auf dem Platz eine Leistung zeigen, „die uns berechtigt, weiter Kreisliga zu spielen.“

Aufrufe: 03.6.2017, 12:33 Uhr
Garmisch-Partenkirchner Tagblatt - Oliver RabuserAutor