SV Oberachern macht im Erle sein Meisterstück

„Oberliga, Oberliga!“, skandierten die ganz in blau gekleideten Gäste aus der Ortenau nach 92 intensiven Minuten im Endinger Erlepark-Stadion. Mit einer kämpferischen Glanzleistung, sowie einer kleinen Prise Glück, hatten die Mannen um Trainer Thomas Leberer der Elf vom Kaiserstuhl die Grenzen aufgezeigt und sich den Verbandsligatitel gesichert. Dabei traten beide Mannschaften personell geschwächt zum finalen Saisonduell an. So hütete bei den Gästen unter anderem der erst 17-jährige Christoph Köninger das Tor – und dies mit Erfolg.


Beide Mannschaften begannen forsch, schafften es aber nicht gefährlich vors gegnerische Tor zu gelangen. Gleichwohl zeichneten sich die Hausherren, besonders in der Anfangsphase, über gutes Kombinationsspiel aus. Nach rund 20 Minuten erhöhten die Gäste allmählich die Schlagzahl. Die erste Großchance hatten allerdings prompt die Endinger im Zuge eines Konters. Nach katastrophalem Ballverlust von Issiaka Savane machte sich der Endinger Michele Engist auf den Weg Richtung Oberacherner Tor, umspielte Keeper Köninger, scheiterte im Abschluss jedoch an Cedric Krebs, der sich in höchster Not in Engists Schuss warf (24.). Kurz darauf landete ein abgefälschter Endinger Freistoß bei Torsten Sillmann, der gegen den Torhüter jedoch nur zweiter Sieger blieb (29.). Unmittelbar vor der Pause war es dann der bis dahin blasse SVO-Akteur Sinan Gülsoy, der im Nachschuss zur Gästeführung einnetzte.

Fast sofort nach Wiederanpfiff vergab der Oberacherner Jean-Gabriel Dussot, nach toller Vorarbeit von Sebastian Braun, aus sechs Metern kläglich die bis dahin beste Chance für die Gäste. In der Folge bestimmte der SVO über weite Strecken die Partie – Mathieu Krebs scheiterte aus guter Position am Endinger Keeper Manuel Herr – schaffte es jedoch nicht, den nächsten Treffer nachzulegen. Stattdessen prägten zahlreiche Fouls und Nicklichkeiten die Begegnung. Dann plötzlich die Endinger Doppelchance: Erst scheiterte Jonas Pies zweimal am Torwart (71.). Wenig später traf Kapitän Philipp Hensle mit seinem 20-Meter-Freistoß nur die Latte (73.). Es ging hin und her – so lange, bis SVE-Verteidiger Michael Sommer im eigenen Sechzehner hart zulangte und dem Gegner einen Strafstoß bescherte (86.). Schütze David Halsinger ließ sich nicht lange bitten und vollstreckte zum 2:0 (86.). In der Nachspielzeit durften sich auch die Gastgeber, die nun alles nach vorn warfen, vom Elfmeterpunkt versuchen. Aber auch Maik Schutzbach schaffte es nicht den 17-jährigen Oberacherner Schlussmann zu überwinden. Der Rest war grenzenloser Jubel bei den Gästen, die mit ihrem Dreier im Erle die Meisterschaft perfekt gemacht hatten.

„Den entscheidenden Ausschlag gab heute unser Wille“, fasste SVO-Trainer Leberer zusammen, während er sichtlich um Fassung rang. „Betrachtet man die gesamte Saison ist der Titelgewinn aber absolut verdient – zumal wir heute mit drei A-Junioren im Kader aufgelaufen sind.“ Für konkretere Ausführungen blieb dem Coach keine Zeit. Er musste sich von Mannschaft und Anhängern gebührend feiern lassen. Sein Gegenüber, der Endinger Übungsleiter Axel Siefert, zeigte sich sichtlich erleichtert, ob des Rundenendes. „Ich bin froh dass diese Saison vorbei ist. Wie schon die gesamte Runde waren wir heute vor dem Tor viel zu harmlos.“ Nun gelte es, den Fokus auf die nächste Spielzeit zu richten und wieder anzugreifen. „Die Mannschaft hätte eigentlich das Potenzial gehabt, um oben mitzuspielen“, so der Trainer. „Alles in allem war es ein Jahr zum vergessen.“

SV Endingen - SV Oberachern 0:2 (0:1)
Endingen: Herr, P. Züfle, Sommer, Schutzbach, Engist (69. B. Züfle), Melcher, Fischer, Kerek, Hensle, Sillmann (80. K. Futterer), Pies. Oberachern: Köninger, Gülsoy, Armbruster, Halsinger, C. Krebs, M. Krebs, Petric (67. Schwenk), Leberer, Savane (77. Labad), Braun, Dussot (56. Dörflinger). Tore: 0:1 Gülsoy (45.+1), 0:2 Halsinger (86./FE). Schiedsrichter: Doering (Brigachtal). Zuschauer: 200.