2024-04-25T14:35:39.956Z

Testspiel
Christian Hahn (im weißen Dress) sprühte gegen seine ehemaligen Gefährten vom TuS Hackenheim vor Elan. In der Szene lassen Torwart Dennis Monz (von links), Jan Skowron und Jan Sottong dem Alzeyer viel Platz.
Christian Hahn (im weißen Dress) sprühte gegen seine ehemaligen Gefährten vom TuS Hackenheim vor Elan. In der Szene lassen Torwart Dennis Monz (von links), Jan Skowron und Jan Sottong dem Alzeyer viel Platz.

Weingärtner in der Zentrale

RWO ALZEY Gegen den Oberligisten SV Morlautern operiert Trainer Häuser erstmals mit einer Art Idealbesetzung

ALZEY. Nicht überliefert ist, ob die Verbandsliga-Konkurrenz Kiebitze nach Hochstätten entsandt hat. Gelohnt hätte es sich. Denn die SG RWO Alzey, die überzeugend in die höchste Klasse des Südwestdeutschen Fußballverband aufgestiegen ist, hat dort im Testspiel gegen den Südwestpokalsieger SV Morlautern erstmals in dieser jungen Saison Farbe bekannt. Das 1:5 war in Sachen Personal sehr erkenntnisreich.

Häuser schickt erfahrenste Elf auf das Feld

Tino Häuser, der Coach der Rot-Weißen, wollte gegen den Oberligisten, der in der ersten Hauptrunde des Deutschen Fußball-Bundes am 13. August auf den Zweitligisten Greuther Fürth trifft, keine allzu deutliche Schlappe riskieren, Von daher schickte er anfangs die erfahrenste Elf aufs Feld – es ist zugleich ein erster sehr deutlicher Fingerzeig, in welcher Formation RWO Alzey das Meisterschaftsauftaktspiel gegen Eintracht Bad Kreuznach bestreiten könnte.

Demnach zeichnet sich ab, dass Häuser im Tor weiterhin auf Jens Maaß vertraut. Auch die Innenverteidigung mit Kapitän Kevin Boos und Philipp Hornung ist aus Landesliga-Zeien vertraut. Außen verteidigen der neue Maurice Fischer sowie das bekannte Gesicht Florian Unckrich.

Weiterhin favorisiert Häuser die Doppel-Sechs, die in Hochstätten zunächst der von Wormatia Worms gekommene Marc Bullinger und der Alzeyer Lokalmatador Marcel Schumann bildeten. Als Zehner, die durch den Abgang des herausragenden Yannik Wex schillerndste Position im RWO-Gefüge, nahm zunächst der Ex-Waldalgesheimer Lars Weingärtner ein. Rechts von ihm sorgte Markus Moh Amar für Druck nach vorne, links Christian Hahn vom TuS Hackenheim. Und ganz vorne wartete – wie gewohnt – Vllaznim Dautaj auf gute Pässe aus der Tiefe. Die lieferte ihm in der ersten halben Stunde auch immer wieder einmal Weingärtner, der nach seiner langen Spielpause allmählich wieder zu seiner Wettkampfform findet. Drei dicke Chancen versemmelte RWO, um den Vorsprung auszubauen.

"Mangelhafte Chancenverwertung"

Vier klare Chancen erarbeiteten sich die Rot-Weißen währenddessen. Aber nur einmal klingelte es im Kasten der Morlauterer: Schumann hatte aus dem Hinterhalt zum 1:0 abgezogen. Häuser: „Wenn es etwas zu bemängeln gibt, dann nur die mangelhafte Chancenverwertung in dieser Phase“. Im Anschluss drehten die Morlauterer, die bereits nächste Woche ihr erstes Punktspiel gegen den FK Pirmasens II haben, das Resultat zum 3:1. Erst in den letzten zehn Minuten, nachdem Häuser einen Schwung neuer Leute eingewechselt hatte, schraubte der Oberligist das Ergebnis auf 5:1 hoch. „Zwei Treffer zu hoch“, wie Häuser fand.

Schumann musste nach einer halben Stunde angeschlagen raus. Häuser reagierte, indem er Weingärtner nach hinten auf die Sechs zog und stattdessen den bekanntermaßen spielstarken Manuel Helmlinger einwechselte und zum Zehner machte. Auch das ist eine durchaus reizvolle Besetzung, die Zukunft haben könnte. Allerdings hängt diese Option maßgeblich davon ab, ob Helmlingers Knie hält. Schon in der vergangenen Runde war das die große Unbekannte. Häuser und Helmlinger hatten daher den glänzend funktionierenden Deal ausgemacht, dass der Ex-Saulheimer sehr große Eigenverantwortung in Hinblick auf seine Einsatzzeiten hatte. Es zeichnet sich ab, dass diese prächtig eingeübte Praxis in der Verbandsliga beibehalten wird.

Hochüberlegen gegen TuS Hackenheim

Rund 100 Besucher wollten sich im Alzeyer Wartbergstadion ein Bild vom Verbandsliga-Aufsteiger machen- Tino Häuser, der Coach der Alzeyer, belohnte die RWO-Fans unter ihnen, indem er während der ersten Hälfte nahezu in Topbesetzung spielen ließ. Lediglich Jens Maaß, für den Dominik Becker das Tor hütete, sowie Marc Bullinger fehlten. Für den Ex-Wormser rückte wieder Lars Weingärtner auf die Sechs. Zentral spielte Naji Assaker.

Von einer Chance (45.) abgesehen, war der Bezirksligist aus Hackenheim in der ersten Hälfte abgemeldet. Auf der anderen Seite fielen vier Tore, drei davon durch den nach 50 Minuten ausgewechselten Vllaznim Dautaj sowie eins durch den sehr agilen Ex-Hackenheimer Christian Hahn.

Gegenüber der vergangenen Runde wirkte RWO bei Ecken gefährlicher. So köpfte Dautaj das 2:0 nach einer Weingärtner-Ecke, die Kevin Boos per Kopf verlängerte. Dem 3:0, das Dautaj per Elfer erzielte, ging eine starke Aktion von Markus Moh Amar voraus.

Der eingewechselte Alexander Kinsvater erhöhte nach dem Wechsel auf 5:0 und legte wenig später auf glänzende Vorlage von Christian Hahn zum 6:0 nach. Dessen Bruder Philipp Hahn schaffte gegen den eingewechselten Maaß den Ehrentreffer. Es war die dritte Chance, die Hackenheim im gesamten Spiel hatte.

RWO-Coach Tino Häuser äußerte sich nach dem Sieg zufrieden: „Sicher, man sah, die Spieler hatten schwere Beine. Aber das ist normal zum gegenwärtigen Zeitpunkt der Vorbereitung.“

Aufrufe: 024.7.2017, 14:00 Uhr
Claus RosenbergAutor