2024-05-02T16:12:49.858Z

Analyse
Auch in dieser Szene gegen Ludwig Huber blieb Merings hervorragend haltender Keeper Sebastian Hollenzer Sieger. Dennoch reichte es für den MSV in Raisting am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden.  Foto: Ralf Ruder
Auch in dieser Szene gegen Ludwig Huber blieb Merings hervorragend haltender Keeper Sebastian Hollenzer Sieger. Dennoch reichte es für den MSV in Raisting am Ende nur zu einem 2:2-Unentschieden. Foto: Ralf Ruder

Am Ende wird es oft turbulent

In der Nachspielzeit gibt Mering noch unglücklich den Sieg aus der Hand +++ Kissings Trainer feiert eine traurige Premiere +++ Stätzling freut sich über „Bonuspunkt“

Viel geboten war am Wochenende auf den Sportplätzen der Amateurkicker. Und auf so manchem wurde aufgezeigt, dass Sepp Herbergers alte Weisheit „ein Spiel dauert 90 Minuten“ heutzutage nicht mehr so ohne weiteres stimmt.

Diese bittere Erkenntnis musste beispielsweise der SV Mering in der Landesliga Südwest erfahren. Erst in der achten Minute der Nachspielzeit nämlich fiel das Tor zum 2:2-Endstand – für den SV Raisting und es war zudem noch ein Elfmeter. Der kam zudem etwas strittig zustande und er hatte auch noch zwei Gelb-Rote Karten für den MSV zur Folge. „Das war schon bitter, denn in meinen Augen war es kein Elfmeter“, meinte MSV-Trainer Sascha Mölders. Sein Abwehrspieler Niklas Bauer sei bei der letzen Aktion geschoben worden und dann mit der Hand auf den Ball gefallen. „Und da gibt der Elfmeter“, ärgerte sich der Coach. Bauer sah Gelb-Rot, ebenso wie Manuel Müller, der den Schützen zu verunsichern versuchte. „Dann hält Basti Hollenzer – unser bester Mann übrigens – den Elfer und der Nachschuss geht halt dann rein“, so Mölders. Der sieht sein Team aber weiter auf dem richtigen Weg. „Der Trend geht nach oben, aber wenn du auswärts 2:0 führst, solltest du halt die drei Punkte mitnehmen“, erklärte der Profi. Mering verpasste es, den Abstand zu den Relegationsplatz auf vier Punkte zu vergrößern – nun ist man nach wie vor nur einen Zähler davon entfernt.

Diese Sorgen hätten sie beim Kissinger SC gerne, doch da sieht die Realität deutlich düsterer aus. Nach dem 0:3 gegen Türkspor Augsburg ist der KSC nun de facto Tabellenletzter. Zwar hat man gegenüber dem punktgleichen FC Ehekirchen das bessere Torverhältnis, doch der direkte Vergleich – und der ist am Ende entscheidend – spricht (noch) gegen die Kissinger. Diese Tatsache sorgt bei Trainer Vladimir Manislavic für eine Premiere, auf die er sicher gerne verzichtet hätte. „Seit 1986 habe ich einen Spielerpass bzw. einen Trainerschein – und jetzt bin ich das allererste Mal Tabellenletzter – ein trauriges Jubiläum“, meinte der KSC-Coach. So schlecht habe sein KSC auch gegen die Augsburger nicht gespielt, aber letztlich fehle halt die Qualität. „Die individuelle Klasse der Augsburger und unsere Fehler haben den Ausschlag gegeben“, so Manislavic, der auch zugeben musste, dass sein Team eben nicht an die Leistung der Vorwoche anknüpfen konnte. Doch eines stehe auch fest: „Wir wollen und werden uns, wenn es denn so kommt, mit Anstand verabschieden“, erklärte der 43-Jährige.

So richtig zufrieden war man dagegen beim FC Stätzling, der mit dem 2:2 beim FV Illertissen II einen der sogenannten und so wichtigen „Bonuspunkte“ ergatterte. „Man hat schon gesehen, dass uns wichtige Leute gefehlt haben, aber wir haben uns für unseren Kampfgeist und unseren Mut, am Ende mit drei Stürmern zu spielen, belohnt“, freute sich FCS-Trainer Alex Bartl. Abwehrspieler Christoph Mittermaier wurde am Ende zur Offensivkraft umfunktioniert und er bereitete auch den Ausgleich von Markus Rolle vor. „Das war wieder ein Zeichen dafür, dass bei uns die Moral intakt ist – und jetzt wollen wir nach Möglichkeit auch in Kaufbeuren punkten“, so Bartl. Doch das Nachholspiel in Kaufbeuren wurde mittlerweile abgesagt und soll drei Wochen später stattfinden. Grund dafür ist, dass dem FC Stätzling etliche Spieler wegen eines Einsatzes in der Polizei-Auswahl nicht zur Verfügung gestanden hätten. Die Kaufbeurer stimmten kurzfristig der Verlegung zu.

Aufrufe: 04.4.2017, 11:07 Uhr
Friedberger Allgemeine / Peter KleistAutor