2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Wurden verabschiedet: (v.l.) Tommy Stroot, Hilde Winters, Rieke Dieckmann, Joana Beckers und Betty Anane. Foto: Scholz
Wurden verabschiedet: (v.l.) Tommy Stroot, Hilde Winters, Rieke Dieckmann, Joana Beckers und Betty Anane. Foto: Scholz

SV Meppen vergeigt seinen letzten Heimauftritt

1:3 gegen den FSV Gütersloh - Abschied von Dieckmann, Stroot und Co.

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U-20-Weltmeisterin Rieke Dieckmann vom Frauen-Zweitligisten SV Meppen und Trainer Tommy Stroot haben sich mit einer Niederlage von ihrem Heimpublikum verabschiedet. Mit 1:3 verlor das Team am Sonntag gegen den FSV Gütersloh.

Überschattet wurde das Duell von zwei schweren Verletzungen. Zunächst schied Güterslohs Doppeltorschützin Annabel Jäger mit einer schweren Gehirnerschütterung aus. Sie wurde ebenso wie später ihre Mitspielerin Josephine Giard ins Meppener Krankenhaus gebracht. Die Einwechselspielerin hatte sich zwei Platzwunden zugezogen: eine an der Stirn, die weitere am Augenlid.
Durch einen sehenswerten Treffer gingen die Gäste mit 1:0 in Führung. Nach einem Einwurf von der rechten Seite ließ Güterslohs Jäger Meppens Lisa-Marie Weiss ins Leere laufen und bugsierte die Kugel mit dem linken Fuß ins linke obere Eck. Der hohe Ball senkte sich über Jessica Bos ins Netz (18.). Durch einen Schuss aus der Drehung aus neun Metern erhöhte Laura Hoffmann auf 0:2 (20.).
Keine zwei Minuten nach dem Wiederanpfiff fiel der Anschlusstreffer. Franziska Gieseke spielte den im Mittelfeld eroberten Ball rechts raus, wo Sarah Schulte bis zur Torauslinie durchlief und flach auf Gieseke passte. Deren Schuss aus fünf Metern ins lange Eck war der Weckruf für die Gastgeberinnen.
Doch ein Konter brachte den alten Zwei-Tore-Abstand. Nach einem Freistoß der Gastgeberinnen schaltete Gütersloh schnell um, Katrin Posdorfer profitierte von der Behandlungspause von Rechtsverteidigerin Sarah Schulte und legte 13 Meter vor dem Tor von links quer, sodass Jäger nur ins kurze Eck einschieben musste (63.).
Meppens Trainer Tommy Stroot gab bei der anschließenden Pressekonferenz den O-Ton von Rieke Dieckmann wieder: „Momentan können wir eigentlich spielen wie wir wollen – wir gewinnen nicht.“ Es sei klar gewesen, dass Kleinigkeiten das Spiel entscheiden würden. „Und Gütersloh war heute das entscheidende Detail besser als wir.“ Dass es kein spielerisches Highlight werden würde, davon habe man ausgehen können, erklärte Stroots Trainerkollege. „Es war für beide Seiten ein sehr intensives und kraftraubendes Spiel. Trotzdem bin ich mit dem Auftreten absolut zufrieden“, fasste Güterslohs Christian Franz-Pohlmann die 90 Minuten zusammen. Franz-Pohlmann, der in der kommenden Saison den Jena übernehmen wird, wünschte Stroot alles Gute für dessen Zukunft in Enschede. „Er hat einen ähnlichen Werdegang gehabt wie meine Person“, kennen sich die Trainer bereits seit ihren Tätigkeiten im B-Juniorinnen-Bereich. Stroot werde seinen Weg gehen, so der Gütersloh-Coach.

Blumen und Applaus zum Abschied

Bevor das letzte Heimspiel angepfiffen wurde, verabschiedete der Klub vier Spielerinnen und den Trainer mit Blumensträußen, warmen Worten und reichlich Applaus. Die ganz großen Emotionen blieben jedoch aus.
Rieke Dieckmann (19) wird den SVM nach fünf in Richtung eines Erstligisten verlassen, dessen Name nach wie vor geheim ist. „Ich kenne sie schon aus Kreisauswahlsichtungen, da war die Lady elf Jahre alt. Mittlerweile ist sie Weltmeisterin“, sagt Meppens stolze Sportliche Leiterin Maria Reisinger. Die Niederländerin Hilde Winters (26) räumt nach drei Jahren aus privaten Gründen ihren Platz auf der linken Seite. Betty Anane (20) wechselt nach nur einer Spielzeit in die USA zu einem Collegeklub in Florida, wo sie auch studieren wird, während Joana Beckers (21) vor einem Jahr Work-and-Travel in Australien steht.
Der Abgang von SVM-Coach Tommy Stroot (27) zum niederländischen Spitzenklub Twente Enschede stand bereits seit Ende Februar fest. „Ich glaube, diese Entscheidung ist ihm und uns nicht leicht gefallen“, gesteht Reisinger. Die letzte Zeit sei auch nicht immer einfach gewesen. „Jetzt hast du dich völlig zu recht anders entschieden.“ Das sei auch der richtige Weg. „Wir sind richtig stolz auf dich.“ Wie berichtet, wird Wulf-Rüdiger Müller Nachfolger von Tommy Stroot.

Aufrufe: 01.5.2016, 17:30 Uhr
Dieter KremerAutor