2024-04-23T13:35:06.289Z

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F: Dirk Hellmers
F: Dirk Hellmers

SV Langen war nicht zu stoppen

Kreisklassen-Fußball: Neubörger II mit Durchmarsch

Nach der erfolgreichsten Saison in seiner 69-jährigen Vereinsgeschichte hat der SV Langen erstmals die 1. Fußball-Kreisklasse in Richtung Kreisliga verlassen. Zurück bleibt der TuS Aschendorf, der im zweiten Jahr in Folge in der Relegation scheiterte. In der 2. Kreisklasse feierte der SV Werpeloh die Meisterschaft, während der SV Neubörger II eine Spielklasse tiefer den Durchmarsch schaffte. Den größten Vorsprung hatte BW Papenburg III in der 4. Kreisklasse vor seinem ärgsten Verfolger.

Der SV Langen war nicht zu stoppen. Einzig das Elfmeterschießen im Finale des emco-Kreispokals trübt die Bilanz von 50 Spielen ohne Niederlage. Mit 74 Punkten, sowie 103 erzielten Toren und nur 29 Gegentreffern gehen die meisten Superlative der abgelaufenen Spielzeit auf das Konto der Mannschaft von Trainer Thomas Uwelius. Dennoch war Konkurrent TuS Aschendorf bis zum letzten Spieltag ebenbürtig. Sogar in den direkten Duellen gab es keine Vorentscheidung. Gleich drei Mannschaften blieben in Hin- und Rückspiel gegen den späteren Meister ungeschlagen. Neben Aschendorf (1:1, 2:2) teilten auch Nachbar Eintracht Neulangen (0:0, 2:2) und Aufsteiger Frisia Vrees (3:3, 2:2) die Punkte. Das war nicht das einzige Ausrufezeichen des Aufsteigers vom Hümmling. Die Liga-Neulinge aus Vrees holten gegen die Top drei der Liga sieben Punkte und unterlagen lediglich im Hinspiel gegen den TuS Aschendorf (1:3).

Indessen erlebte Vizemeister Aschendorf im Schlussspurt ein Wechselbad der Gefühle. Aufgrund von Nachholpartien lief das Team von Trainer Jürgen Brelage der Musik lange hinterher, überholte den SV Langen und patzte beim ersten Matchball mit einem 1:1-Remis gegen den bereits abgestiegenen FC Bockholte. Auch nach zwei Jahren jeweils als Nummer zwei in der Liga will Brelage nicht die Meisterschaft als Ziel ausrufen. „Das Saisonziel hängt vom Kader ab“, erklärt der Übungsleiter. „Ein Ziel ist es auf jeden Fall, mehr Tore zu schießen.“ Beim Thema „Torfabrik“ ist der TuS nur die Nummer vier der Liga.

Mit den beiden Kreisliga-Absteigern kehren zwei große Namen zurück in die Liga. Sigiltra Sögel muss nach nur einem Jahr Kreisliga den bitteren Gang zurück in die 1. Kreisliga antreten. Der SV Esterwegen hielt sich immerhin drei Jahre in der Kreisliga. Trotz des Zuwachses glaubt beispielsweise Thomas Schürmann, Angreifer vom SV Neubörger, daran, dass sein Team den überraschend guten sechsten Platz im kommenden Jahr halten kann.

Andrees wieder vorne

Torschützenkönig ist erneut Christoph Andrees von RW Heede. Der Angreifer erzielte 34 Treffer und war zum dritten Mal bester Stürmer der Liga. Im ganzen Emsland erzielte lediglich Marco Pereira Ferreira vom TuS Lingen II (3. Kreisklasse Süd) mehr Tore (49).

Andrees’ Team kam erst in der Rückrunde auf Touren. Nach Platz fünf in der ersten Saisonhälfte mussten die Rot-Weißen in der Rückrunden-Tabelle nur Meister Langen den Vortritt lassen. Drei Punkte fehlten für die Spitzenposition. Schuld daran ist ausgerechnet Nachbar SuS Rhede, der Heede im Saisonfinale mit 1:0 besiegte. Beim SuS übernahm für den Endspurt Fritz Kempf nach dem Rücktritt von Bernd Bohse den Trainerposten. Zuvor war nur Heinz-Werner Lind bei Eintracht Papenburg zurückgetreten. Bei den Fehn städtern folgte Daniel van Achteren. Beiden scheidenden Trainern hatte der Verein kurz zuvor verkündet, dass die Zusammenarbeit im Sommer enden sollte.

Neben den beiden Kreisliga-Absteigern kehrt der SV Werpeloh nach rund 20 Jahren in die 1. Kreisklasse zurück. Dann allerdings ohne Trainer Carsten Francke, der nach fast elf Jahren sein Traineramt niederlegt. „Das war ein Klasse Abschluss“, sagt Francke. In seinem ersten kompletten Jahr als SV-Coach gelang der Aufstieg aus der 3. Kreisklasse und nach exakt einer Dekade der Zweitklassigkeit führte er sein Team in die 1. Kreisklasse. Beim letzten Aufstieg in die höchste Altkreis-Staffel, damals noch Kreisliga Nord, stand der 46-Jährige wie sein Trainingspartner Martin Schmitz noch selbst auf dem Rasen. Mit Tobias Wesseln, der 34 der 72 SV-Tore erzielte, stellt die Francke-Elf auch den Torschützenkönig der Liga. Den Klassenerhalt soll Schmitz ohne seinen langjährigen Partner schaffen.

Neu in der 2. Kreisklasse sind die beiden Absteiger SV Surwold II und der FC Bockholte. Während die Nordhümmlinger den Aufenthalt in der Liga am liebsten nach nur einer Spielzeit mit dem erneuten Aufstieg beenden wollen, gibt es aus Bockholte nur leise Töne. Beide Absteiger halten an ihren Übungsleitern fest. In Surwold bleibt Jens Stahl der Chef an der Seitenlinie. In Bockholte steht Bernd Lüttel ab Sommer ebenfalls weiter am Spielfeldrand.

Mit dem SV Neubörger II, der in der 3. Kreisklasse nach nur einem Jahr den Durchmarsch schaffte, kommt ein dritter Liganeuling. Den ersten Verfolger SG Walchum-Hasselbrock trennen acht Zähler von der Tabellenspitze. Auf das Konto der SG gehen allerdings die meisten Treffer. Exakt 100-mal gab es Torjubel. Das ist auch die einzige Rangliste in der die Elf von Christian Wessels (79 Treffer) nicht vorne ist. Der SV stellt die beste Abwehr, die beste Heim- sowie die Auswärtsmannschaft und holte auch pro Saisonhälfte die meisten Punkte.

Aus der 4. Kreisklasse steigt BW Papenburg III auf. Die Fehnstädter verpassten im Jahr zuvor den Titel nur aufgrund des schlechteren Torverhältnisses. Jetzt gelang der Titel bereits drei Spieltage vor Schluss mit zehn Punkten Vorsprung. Dabei begann die Saison nicht nach Maß. Gegen Eintracht Papenburg wurde die Partie wegen eines nicht spielberechtigten Spielers mit 0:5 gewertet, der zweite Auftritt gegen die SG Wehm-Werlte ging mit 0:3 verloren, und gegen den FC Bockholte II gab es ein 2:2-Remis. Danach folgte allerdings nur noch ein weiteres Unentschieden. Mit 131 Treffern erzielten die Kanalstädter die meisten Tore aller emsländischen Teams, und auch die Abwehr mit nur 25 Gegentreffern darf sich als Liga-Spitzenwert sehen lassen.

Aufrufe: 028.6.2015, 11:42 Uhr
Dirk HellmersAutor