Nur kurz aus dem Tritt

Das Gute daran: Die Schäfer-Elf hält sich die Bretzenheimer vom Leib: „Das war unser klares Ziel vor dem Spiel“, erklärte Trainer Christian Schäfer nach dem Abpfiff. Der Partie merkte man die Bedeutungsschwere deutlich an, verbissen geführt, selten hochklassig. In Durchgang eins wogte das Geschehen hin und her, was Bretzenheims Trainer Timo Schmidt nicht schmeckte: „Ich hätte mir mehr Kontrolle gewünscht. Gerade im Zentrum war das zu viel Ping-Pong.“ Die lange Zeit klarste Gelegenheit ging gleichwohl aufs Konto der Gäste, nach einem Steilpass war Ruben Grundei glockenfrei durch, zögerte aber so lange, bis SV-Abwehrrecke Fabian Sombetzki den Schuss per Grätsche blockte (32.). Auf der Gegenseite setzte Marcel Mappes mit seinem Schrägschuss ein Ausrufezeichen (35.), ehe sich erneut Grundei durchsetzte, jedoch klar verzog (42.). Kurz vor dem Pausenpfiff erspielten sich die Gastgeber ihre beste Gelegenheit. Von Florian Schapfel geschickt, konnte Alexander Dorn erstmals seine Schnelligkeit ausspielen. Er überlief seinen Bewacher, scheiterte aber an TSG-Keeper Dominic Martin (44.).

Noch hochkarätiger war die Gelegenheit, die Sombetzki in Minute 53 ausließ. Nachdem der Referee einen foulwürdigen Zweikampf im Mittelfeld nicht geahndet hatte, schalteten die Horchheimer schnell um. Die folgende Hereingabe von Mappes landete über Umwege beim aufgerückten Innenverteidiger. Sein Versuch zischte knapp am langen Pfosten vorbei.

Das schien sich zunächst zu rächen, denn zwei Minuten später gingen die Bretzenheimer in Front. Florian Adelmann konnte den Ball nicht klären, den Flachschuss von Simon Höss ließ Keeper Manuel Müller passieren, sodass dieser über die Linie trudelte (55.). Ein Wirkungstreffer, der den SVH kurzzeitig lähmte. Direkt im Anschluss feuerte Felix Rentschler an den Pfosten, den Nachschuss setzte Höss drüber (56.). „Dieser Chance trauere ich hinterher. Das wäre wohl die Vorentscheidung gewesen“, haderte Übungsleiter Schmidt.

Stattdessen schlugen die Platzherren zurück. Der eingewechselte Patrick Adelfinger steckte auf Mappes durch, dessen Querpass Dorn nur noch einschieben musste (68.). Den Lucky Punch hätten um ein Haar aber noch die Mainzer gesetzt, in der Schlussphase bediente Fynn Pierrets Moritz Lang. Gleich zwei Mal nahm der Mittelfeldakteur Maß, kurz vor der Linie wurde das Leder jeweils geblockt. So jedoch erreichten die Horchheimer ihr Minimalziel: „Jetzt haben wir nächste Woche ein Endspiel. Dafür bündeln wir alle Kräfte. Wir haben es weiter selbst in der Hand“, blickte Schäfer bereits voraus.

SV Horchheim: Müller, Mink, Sombetzki, Adelmann (60. Adelfinger), Schickhaus, Tillschneider, Schäfer, Mappes, Schapfel, Dorn, Hoti (86. Blaser).