SV Holtsee: Am Ende ganz oben

Der Start verlief dann allerdings etwas holpriger als erwartet. Im heimischen Waldstadion war die SG Felde/Stampe 2 zu Gast. Es wurde eine schwierige Aufgabe aufgrund der Platzierung des Gastes aus der Vorsaison erwartet. So kam es dann auch. Die Gelb-Schwarzen waren zwar spielerisch überlegen, ließen aber die nötige Kaltschnäuzigkeit vor dem Tor vermissen. So stand am Ende nach einer 2:0 Führung nur ein 2:2 Unentschieden und ein durchwachsender Saisonstart.

Danach folgten drei Auswärtsspiele. Diese konnten alle souverän gewonnen werden. Einem 3:1 Erfolg beim TuS Rotenhof 2 folgte ein 3:0 Sieg bei der SG Bargstedt/Nienkattbek und ein 6:1 Kantersieg beim heimstarken Surendorfer TS.

Danach meinte es der Spielplangestalter gut mit den SVH-Anhängern. Denn es gab gab drei Heimspiele zu sehen. Einem 2:2 gegen die Reserve des 1. FC Schinkel, die als einzige Mannschaft in der Liga gegen den SVH ungeschlagen blieb, folgten zwei eher unspektakulärere Pflichtsiege gegen die Abstiegskandidaten SG Waabs/Rieseby 2 und Team Förde 2. Gegen das Team Förde 2 verließ man nach einem 0:2 Rückstand dank eines Dreierpacks von Jan-Kristoffer Bock den Platz als Sieger. Nach der Hälfte der Hinserie fand sich die Elf vom Holtsee auf dem dritten Tabellenplatz wieder und war damit voll und ganz auf Kurs.

Aber schon sollten die ersten Gradmesser auf das Team von Ole Möller und dem damaligen CO-Trainer Thorsten Schröder warten. Beim Brekendorfer TSV konnte man einen souveränen Auswärtssieg feiern und mauserte sich langsam zur besten Auswärtsmannschaft der Kreisklasse B.

Noch mehr Spitzenspiel versprach das Spiel im heimischen Waldstadion gegen den Büdelsdorfer TSV 2. Beide Teams waren ungeschlagen, wobei der BTSV 2 mit acht Siegen aus acht Spielen Spitzenreiter war. Mit 4:1 brachte man dem Spitzenreiter die erste Niederlage bei. In diesem Spiel wurden alle drei Treffer von Holtseer Spielern erzielt. Die 1:0 Führung durch Jonas Bunzel glich André Mankiewitz unglücklich per Eigentor aus. Zweimal Jan-Kristoffer Bock und Liridon Ademi sorgten dennoch für einen verdienten 4:1 Heimerfolg.

Der SVH etablierte sich nun endgültig in der Spitzengruppe der Liga und strebte den gesetzten Zielen entgegen. Die nächsten vier Partien konnten wiederum alle gewonnen werden. Bemerkenswert hierbei war, dass die Gelb-Schwarzen nicht ein Gegentor kassierten. Die starke Defensivleistung über die gesamte Saison wurde in diesen Spielen eindrucksvoll unter Beweis gestellt. 2:0 beim Eckernförder SV 3, 3:0 gegen den starken Aufsteiger aus Westerrönfeld, 3:0 gegen den TSV Vineta Audorf 2 und ein 3:0 bei der FT Eintracht Rendsburg lauteten die Ergebnisse. Gerade im Spitzenspiel gegen die Eintracht aus Rendsburg zeigte der SVH eine starke Leistung. Es wurde nichts zugelassen und im Spiel nach vorne war man zielstrebig und gnadenlos effektiv, sodass am Ende ein überzeugender und verdienter 3:0 Sieg zu Buche stand. Top-Torjäger der Kreisklasse B, Robin Grell (41 Tore), fand mit Patrick Clasen einen starken Gegenspieler und blieb, wie eher nur selten in der Saison, torlos.

Das Highlight der Hinrunde folgte dann am letzten Spieltag im Waldstadion. Die Gelb-Schwarzen empfingen die U23 des Gettorfer SC. Erster gegen Zweiter. Beide Mannschaften noch ohne Niederlage und in der Tabelle nur durch zwei Punkte getrennt. Vor einer verbandsligawürdigen Zuschauerkulisse entwickelte sich ein spannendes Spiel mit einer fulminanten Schlussphase. Per Elfmeter brachte Liga-Leihgabe Yannick Wolf den GSC in Front. Noch vor der Pause glich Tom Nobiling aus. In der zweiten Halbzeit sorgten Wolf und Marcel Wittern für die 3:1 Führung der Gäste. Wittern war es, der die Partie hätte entscheiden können, als er allein auf SVH-Keeper Erik Mohr zu lief und scheiterte. In der Schlussphase mobilisierte der SVH noch einmal alle Kräfte. Fünf Minuten vor Schluss köpfte André Mankiewitz den 2:3 Anschlusstreffer und in der Nachspielzeit erzielte Jan-Kristoffer Bock den viel umjubelten 3:3 Ausgleich.

Die Holtseer Jungs beendeten die Hinserie ungeschlagen auf dem zweiten Tabellenplatz. Der Verlauf der Hinserie ohne Niederlage war sicherlich überraschend, aber man überwinterte völlig zurecht auf einem direkten Aufstiegsplatz und erfüllte so die eigene Zielsetzung auf überragende Art und Weise. Vor Weihnachten hätte noch das ein oder andere Spiel stattfinden sollen, doch die Witterungsbedingungen und damit verbundene Spielabsagen ließen für unseren SV Holtsee keine Spiele mehr zu. Zu früh ging es in die Winterpause, da man doch gerade einen guten Lauf hatte. Einen tollen Jahresabschluss bot die Weihnachtsfeier. Bis in die frühen Morgenstunden wurde mit Spielerfrauen, Freunden, Fans und Unterstützern eine tolle Hinserie gefeiert.

Die Vorbereitung im Winter war wie jedes Jahr eine kalte, nasse und matschige Angelegenheit. Dennoch konnte das Trainerteam um Ole Möller und „Neu-CO-Trainer“ Mario Müller regelmäßig eine gute Anzahl an Spielern zum Training begrüßen. Leider konnten aufgrund von schlechten Platzverhältnissen nur zwei der geplanten Testspiele durchgeführt werden. So ging es ohne besonders viel gesammelte Spielpraxis in die Rückrunde. Wieder setzte man sich zusammen und definierte nach der erfolgreichen Hinrunde das abschließende Saisonziel. Einstimmig wurde der Aufstieg in die Kreisklasse A als Ziel ausgegeben.

Der Auftakt in die Rückrunde bei der Reserve des 1. FC Schinkel fiel dann prompt ins Wasser. Man startete also mit vergleichsweise leichteren Aufgaben in die Rückrunde und hatte die Möglichkeit sich noch weiter zu finden. Gegen das punktlose Schlusslicht der SG Waabs/Rieseby 2 gab es einen glanzlosen, aber souveränen 4:0 Auswärtserfolg. Und auch beim 5:0 beim Team Förde 2 hatte man keine größeren Probleme. Ein guter Start in die Rückserie war somit geschafft.

Nach dem alljährlichen Gründonnerstag-Kabinenbrand waren die Gelb-Schwarzen gleich zweimal am Osterwochenende gefordert. Am Samstag ging es nach Strohbrück, um gegen die SG Felde/Stampe 2, die sich mitten im Abstiegskampf befanden, weitere Punkte einzufahren. Man hatte mit einer schnellen 2:0 Führung nach sieben Minuten der SG bereits früh den Zahn gezogen. Am Ende stand nach einem Dreierpack von Jan-Kristoffer Bock und einem Treffer von Jonas Bunzel ein ungefährdeter 4:0 Auswärtssieg. Nach einem Tag Regeneration ging es am Ostermontag mit einem Heimspiel gegen den Surendorfer TS weiter. Nach einem frühen 0:1 Rückstand gewann man das Spiel hochverdient mit 4:1. Nach vier Siegen aus vier Spielen baute man den Vorsprung auf den dritten Tabellenplatz weiter aus und konnte einen guten Start in die Rückrunde als gelungen abhaken.

Es folgten zwei Heimspiele. Gegen den Eckernförder SV 3 hatte man beim 7:1 Sieg keine größeren Probleme, obwohl man erst nach einem 0:1 Rückstand das Heft des Handelns in die Hand nahm. Es war der höchste Saisonsieg geschafft worden und das während Coach Ole Möller auf Aida-Tour war. Mario Müller sprang für ihn an der Seitenlinie ein. Das Spiel gegen einen couragiert auftretenden Westerrönfelder SV stellte die Gelb-Schwarzen schon vor größere Probleme. Die robuste Gangart der Gäste bereitete den Holtseer Jungs ein ums andere Mal Kopfzerbrechen. Dennoch konnte man den Vergleich dank Kapitän Marcel Nass und Jan-Kristoffer Bock mit 2:0 gewinnen. Da zeitgleich die U23 des GSC in Brekendorf verlor, übernahm die Mannschaft von Ole Möller die Tabellenführung. „Spitzenreiter, Spitzenreiter, hey, hey!“, schallte es durch das Waldstadion. Zum Geburtstag von SVH-Legende Fiete Bressler gewann die Mannschaft für ihre gute Seele, Wadenkneter, Bonschi-Verteiler und besten Mann beim TSV Vineta Audorf 2 ungefährdet mit 5:1.

Dann kamen die Wochen der Wahrheit. Büdelsdorfer TSV 2, Brekendorfer TSV und FT Eintracht Rendsburg hießen die Gegner. Drei Siege aus diesen drei Spielen waren gleichbedeutend mit dem vorzeitigen Aufstieg in die Kreisklasse A. Die Reserve des BTSV konnte im Eiderstadion mit 4:2 bezwungen werden. Der ein oder andere Liga-Spieler des BTSV sorgte wohl für einen extra Motivationsschub bei den Gelb-Schwarzen. Im Heimspiel gegen den Brekendorfer TSV gab es einen 7:1 Kantersieg. Dieses Mal sogar unter der Leitung von Ole Möller. So kam es eine Woche später zum vorentscheidenden Spiel gegen die FT EIntracht Rendsburg im heimischen Waldstadion. Mit einem Sieg war der Aufstieg perfekt. Jeder wusste worum es ging und das merkte man. Die Mannschaft spielte nicht so befreit auf, wie man es gewohnt war. Der 0:1 Rückstand war die logische Konsequenz. Postwendend besorgte André Mankiewitz per Kopf für den 1:1 Ausgleich und in der zweiten Hälfte sorgte Jan-Kristoffer Bock für den 2:1 Siegtreffer. Nach dem Abpfiff kannte der Jubel keine Grenzen. Es war vollbracht. Der SVH steigt in die Kreisklasse A auf.

Nun war etwas die Luft raus. Beim Nachholspiel in Schinkel dominierte man die Partie, musste aber in der letzten Minute den 1:1 Ausgleich hinnehmen. Das vorletzte Heimspiel gegen den TuS Rotenhof verlief nicht viel besser. Man bestimmte das Spielgeschehen scheiterte aber an der eigenen Chancenverwertung. So kam es, wie es kommen musste. In der Nachspielzeit gab es einen berechtigten Foulelfmeter gegen den SVH, der verwandelt wurde und die erste und einzige Saisonniederlage war mit 1:2 besiegelt.

Rechtzeitig zum Saisonabschluss fand man wieder in die Spur. Um am letzten Spieltag die Chance auf den Meistertitel zu wahren musste man im Heimspiel gegen die SG Bargstedt/Nienkattbek mindestens einen Punkt holen. Das Spiel wurde ohne Probleme mit 2:0 gewonnen. So kam es, wie zum Abschluss der Hinserie zum absoluten Spitzenspiel, oder auch Kreisklassenclassico, zwischen der U23 des Gettorfer SC und dem SV Holtsee. Bei schönstem Sommerwetter und einer wahnsinnigen Zuschauerkulisse, was vor allem an den Anhängern des SVH lag, die in einer großen Zahl anwesend waren. Das Spiel entschied Jonas Bunzel wenige Minuten vor dem Pausenpfiff mit seinem goldenen Tor zur Meisterschaft.

Nach dem Abpfiff fiel bei allen Beteiligten der Druck ab und es gab wunderschöne Jubelszenen auf der neuen Anlage des GSC zu beobachten. Mit nur einer Niederlage, vier Unentschieden, 23 Siegen, dem besten Torverhältnis und 73 Punkten legten die Holtseer Jungs ihr Meisterstück ab. Großartige Mannschaftsleistung!

Wir blicken also auf eine überragende Saison zurück. Jeder hat sich in den Dienst der Mannschaft gestellt und alles für den Erfolg gegeben. Und am Ende steht die verdiente Meisterschaft in der Kreisklasse B und der damit verbundene Aufstieg in die Kreisklasse A. Jetzt blicken wir voller Vorfreude auf die neue Herausforderung.