2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligavorschau
Spieler und Abteilungsleiter: Sebastian Bosch. Foto: Matthias Kessler
Spieler und Abteilungsleiter: Sebastian Bosch. Foto: Matthias Kessler
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SV Hörvelsingen: Kronprinz am Ofenloch

Nach 43 Jahren in der Kreisliga B winkt der Aufstieg

Kreisliga B: In der Alb-Staffel ist der SV Hörvelsingen erstmals in der Klubgeschichte in Aufstiegsgefahr.

43 Jahre war Fußball-Kreisligist SV Hörvelsingen (B/Alb), der heute (15.30 Uhr) den SV Suppingen empfängt, sportlich von der Bildfläche verschwunden. Nach dem Wiederbeginn zur Saison 2013/2014 winkt nun für Mittelfeldakteur Sebastian Bosch, zusammen mit Dominik Krais auch Abteilungsleiter, in der vierten Spielzeit der absolute Höhepunkt der Klubgeschichte.

Der Verein aus dem 700 Einwohner großen Stadtteil von Langenau kann als Kronprinz – punktgleich mit Spitzenreiter FV Asch/Sonderbuch – den erstmaligen Sprung in die Kreisliga A schaffen. „Diese Entwicklung war nicht voraussehbar. Wir planen weiter für die Kreisliga B. Wenn wir aber wirklich aufsteigen, müssten wir uns auf einer oder zwei Positionen verstärken und hätten dann auch nur gegen den Abstieg zu kämpfen“, sagt Bosch, mit dem SV Hörvelsingen in den ersten drei Jahren Dauergast im Tabellenkeller der Liga. Für den 27-jährigen KFZ-Meister gäbe es aber im Erfolgsfall nichts an der bisherigen Klubphilosophie herumzuschrauben. „Wir bleiben unserer Linie treu und zahlen kein Geld. Kameradschaft ist unser wichtigstes Standbein“, ergänzt er. „Wir gehen nur auf Spieler zu, die wir kennen. Unruhestifter wollen wir nicht. So haben wir ständig Qualität hinzubekommen.“ Der entscheidende Schub kam mit Personalveränderungen vor und während dieser Saison. So waren mit Torwart Marcel Ruopp (SV Oberelchingen), der zuvor aus seiner Zeit beim Nachbarklub TSV Albeck bekannt war, und dem neuen Abwehrchef Marcel Hentz (TSV Altheim/Alb), mit dem SVH-Spieler in Altheim schon zusammen gekickt hatten, die Eckpfeiler im Defensivbereich dazugestoßen. Außerdem kam Robert Monostori als spielender Co-Trainer vom Bezirksligisten FC Blaubeuren.

Und im Winter wechselten dessen Bruder Zoltan Monostori (Türkgücü Ulm), Schwiegersohn der Spatzen-Legende Dragan Trkulja, sowie Mirnes Karaduz (TSV Altheim/Alb) ans Sportgelände am Ofenloch. Zudem sind vier Flüchtlinge aus Gambia nicht mehr aus dem Team wegzudenken. Der 21-jährige Pafara Gomez ist mit 25 Treffern der Top-Torjäger der Liga. „Wir hatten immer das Problem, dass bei uns kein Spieler mehr als zehn Mal in der Saison trifft. Das ist nun behoben“, sagt Bosch. Gomez’ Landsleute Edrissa Bowareh und Moses Kandeh gehören ebenfalls zur Stammelf. Der vierte Akteur aus Gambia, Pabie Susso, ist Ergänzungsspieler und eine Stimmungskanone. Bosch: „Sie sind super integriert bei uns und fühlen sich wohl.“

Das gilt für fast den ganzen Kader (bis auf Tobias Eckert, der aufhört), der wie auch das Trainergespann mit Mehmedalija Muharemovic und Robert Monostori schon für die neue Spielzeit ligaunabhängig zugesagt hat. Aktionen wie das gemeinsame Mannschaftsessen oder das jährliche Sommertrainingslager in Österreich schweißen die Kicker aus dem Dorfklub Hörvelsingen zusammen.

Aufrufe: 015.4.2017, 08:24 Uhr
SWP / dgAutor