2024-03-28T15:56:44.387Z

Allgemeines
Der SV Hetzerath möchte am Ende der Saison über den Klassenerhalt jubeln.
Der SV Hetzerath möchte am Ende der Saison über den Klassenerhalt jubeln.

„Uns ist eine ganze Mannschaft weggebrochen“

Der SV Hetzerath hat mit massiven Personalproblemen zu kämpfen

Noch vor der Winterpause im scheinbar sicheren Fahrwasser, ist der SV Hetzerath nach wenig erfolgreichen Spielen und einer fast beispiellosen Verletzungsmisere in akute Abstiegsgefahr geraten. Trainer Alfred Weyland fehlen aktuell elf Spieler. Doch ans Aufgeben denkt der Trainer-Dino nicht. Fupa sprach mit Weyland.

Derzeit stehen 25 Punkte und der viertletzte Platz zu Buche - der Abstieg in die B-Klasse droht! Zwar will der SVH die derzeitige prekäre Lage nicht ausblenden, doch der Trainer gibt sich zuversichtlich. „So was habe ich in meiner langen Trainerlaufbahn noch nicht erlebt. Wir fahren aufgrund vieler schwerwiegender Verletzungen auf der letzten Rille. Doch ich bin guter Dinge, den Abstieg abwenden zu können.“ Alfred Weyland hat einiges erlebt in seiner Trainerkarriere. Neben Aufstiegen hat der erfahrene Coach auch Abstiege mitgemacht. „Mir ist fast eine ganze Mannschaft weggebrochen. Das ist deshalb so alarmierend, weil es keine muskulären Verletzungen, sondern meistens Frakturen sind. So häufen sich gegenwärtig Handbrüche, Armbrüche oder Schulterbrüche. Es ist zum Verrücktwerden.“

Ellenlange Liste


Die Liste der Verletzten ist lang: Andreas Knops, Frank Reilich, Florian Lang, Andreas Müller, Jens Ballmann, Tarik Bingöl, Philipp Lehnertz, Tommy Toppmöller, Jan Müller und Frank Sungen stehen nicht zur Verfügung. Jüngst kam auch noch Kapitän Tom Follmann mit einem Zehenbruch hinzu. „Weil so viele Spieler fehlen, ist mir auch der interne Konkurrenzkampf weggebrochen. Die Mannschaft ist nicht mehr eingespielt, weil ich Leute aus der zweiten Mannschaft einbauen musste.“ Weyland musste die Hahn-Zwillinge Daniel und Patrick, Ralf Tibo und auch Guido Haas reaktivieren. Zwar besitzen diese Spieler noch immer Qualität, doch deren Fitnesszustand ist freilich nicht der allerbeste. Die vier Niederlagen zuletzt fielen denkbar knapp aus. „Wir haben oft, wie im Spiel gegen Wittlich, erst in der 90. Minute unglücklich verloren. Wir schießen aber einfach keine Tore, weil mir auch der komplette Sturm fehlt. Kämpferisch gibt die Mannschaft alles.“ Weyland appelliert in diesen Tagen an alte Hetzerather Tugenden. „Kampf, Einsatz, Leidenschaft. Diese Dinge werden im Abstiegskampf unabdingbar sein“, sagt Weyland. Trotz der anhaltenden Ergebniskrise sei die Mannschaft intakt. „Wir werden jetzt nicht in Hektik verfallen und müssen ruhig bleiben. Wir werden ja nicht abgeschossen. Deshalb werde ich keine besonderen Maßnahmen einleiten, wir müssen einfach auch das Glück erzwingen“, betont der Trainer, der seinen Vertrag bereits vor der Winterpause verlängert hat.

"Situation neu überdenken"

Dennoch schränkt Weyland ein: „Bei einem möglichen Abstieg müssen wir die Situation neu überdenken und neu bewerten. Den möglichen und auch notwendigen Neuaufbau sollte dann ein anderer Trainer übernehmen.“ Doch so weit ist es noch nicht. Die Devise "Kämpfen, beißen, kratzen" wird in den verbleibenden vier Saisonspielen zur alles entscheidenden Komponente. In den Heimspielen hat der SVH noch Salmrohr II (Freitag, 19.30 Uhr) und Traben-Trarbach, auswärts gastiert man in Laufeld und in Burgen. „Sieben oder auch acht Punkte musst du aus diesen Spielen holen.“ Um rechtzeitig fit zu sein, hat Weyland das spielfreie Wochenende auch zu einer Trainingseinheit am Sonntagvormittag genutzt. Einige bekamen Spielpraxis über die zweite Mannschaft. Zudem hofft der Coach auf die rechtzeitige Rückkehr von Sebastian Tonner, Mike Elsen und Follmann. Tonner war in der Vorrunde mit acht Treffern bester Hetzerather Torschütze, ehe eine alte Verletzung aufbrach und ein Sportverbot erteilt wurde. Elsen laboriert an chronischen Rücken- und Bandscheibenproblemen und Follmann könnte seinen Zehbruch bald auskuriert haben. (L.S.).

Aufrufe: 026.4.2017, 17:51 Uhr
Lutz SchinköthAutor