Auch wenn Weißenberg durch zwei späte Treffer noch Ergebniskosmetik betrieb, sah Coach Guido Brenner ein, dass mehr als Rang zwei für seine SVG schlicht nicht möglich war: "Wir haben ein gutes Turnier gespielt und auch alle Aufgaben inklusive Halbfinale souverän gelöst. Wir wussten aber schon vor dem Finale, dass das extrem schwer werden würde. Da war einfach nichts zu machen, auch wenn wir meiner Meinung nach beim Stand von 1:2 am Ausgleich dran waren." So konnte er sich immerhin an der funktionierenden Offensive erfreuen: "Wir haben gegen Hemmerden drei Tore gemacht, das ist doch auch schon etwas."
Gegen den Bezirksligisten SG Kaarst hatte Weißenberg im Halbfinale zuvor beim 4:0-Erfolg kurzen Prozess gemacht, ebenso wenig Probleme hatte Hemmerden mit dem PSV Neuss, den er mit 5:2 abfertigte. Da störten Trainer Compes auch die beiden späten Gegentore nicht: "Ich habe den Mädels gesagt, dass sie bei einer hohen Führung ruhig einen Gang 'runter schalten sollen." Dass der PSV sich überhaupt ins Halbfinale spielte, brachte dem Kreisligisten, der sich am Vortag noch mühevoll qualifizieren musste, Respekt ein. Vor allem die junge Torjägerin Kim Amfaldern wusste auf sich aufmerksam zu machen. Letztlich sprang der vierte Platz nach einer 1:2-Pleite gegen ebenfalls starke Kaarster im kleinen Finale heraus. "Vor denen kann man nur den Hut ziehen. Trotz schwerer Beine haben die einen super Ball gespielt", fand Richard Dolan. Der neue Trainer des SV Rosellen hatte sich seinen Einstand sicher anders vorgestellt. Der Landesligist und Titelverteidiger musste nach einer 1:5-Klatsche im ersten Gruppenspiel gegen Weißenberg und dem 1:1 gegen den PSV schon nach der Gruppenphase die Segel streichen. "Wir sind einfach zu spät aufgewacht. Damit können wir natürlich nicht zufrieden sein, ein Beinbruch ist das aber nicht", meinte Dolan.
Mit dem neuen Spielgerät zeigten sich die Beteiligten allesamt zufrieden. Mehr Passspiel, Technik und Zweikampf, dafür weniger Gebolze, lautete der Tenor. Dolan war zufrieden: "Der Futsalball hilft den technisch besseren Spielerinnen weiter. Der Nachteil ist aber, dass sich die Spreu vom Weizen trennt. Das hat man, denke ich, auf dem Platz auch gesehen." So war die kleinere und sprungreduzierte Kugel sicherlich auch für die Hemmerdener Dominanz verantwortlich . Lange Befreiungsschläge waren schließlich nicht mehr möglich. Der Fußballkreisvorsitzende Dirk Gärtner zog ein positives Fazit: "Ehrlich gesagt war ich vorher etwas skeptisch, ob das mit dem Ball Sinn macht. Es hat aber besser funktioniert als erwartet, die Rückmeldungen waren gut."