Beim VfR Unterbruch sind die Fußballerinnen das Aushängeschild des Vereins. Den Landesliga-Aufstieg haben sie mit dem 3:2-Sieg beim schärfsten Rivalen SG Oleftal perfekt gemacht. An diesem Sonntag wollen sie auch Meister werden. Dazu reicht ein Unentschieden im Heimspiel gegen den starken Neuling Uevekoven II. Trainer Guido Herzberg hatte den Aufstieg vor der Saison geplant. Das Vorbereitungsprogramm für sein Team hatte er vor einem Jahr mit „Mission Aufstieg“ überschrieben. „Ich wusste, was in der Mannschaft steckt“, sagt er. Alle haben mitgezogen, die Trainingsbeteiligung liegt immer bei 14 bis 15 Spielerinnen. „Das habe ich in einer Männermannschaft noch nicht erlebt“, so Herzberg. Die Spielerinnen seien sehr ehrgeizig, aber der Spaß komme nicht zu kurz. Herzberg ist beim VfR als Trainer der Fußballerinnen vor etwas mehr als vier Jahren eingestiegen. In den letzten sieben Spielen wurde damals der Aufstieg in die Bezirksliga realisiert, der die Mannschaft jetzt vier Jahre angehört. Die Zugänge hätten in all den Jahren immer gepasst. „Eine Quote von 100 Prozent, alle sind menschlich wertvoll“, schwärmt Herzberg. Er möchte aus seiner Aufstiegsmannschaft auch keine Spielerin herausheben. „Alle haben gleichen Anteil am Aufstieg“, sagt er. Und er hat darauf geachtet, dass alle auch ihre Einsatzzeiten bekommen haben. „Jede Spielerin hat zumindest einmal in der Startformation gestanden“, präzisiert er. Der Zusammenhalt sei sehr groß. Der „Krimi“ bei der SG Oleftal war für Herzberg „das emotionalste Spiel in all den Jahren“. Zur Pause war man beim 1:2-Rückstand am Boden. Was dann folgte, war „eine gigantische zweite Halbzeit“, die dann auch mit dem 3:2-Sieg gekrönt wurde. Die Spielerinnen der SG Oleftal hätten erst heulend auf dem Platz gelegen. Als sie dann aber realisiert hatten, dass es für sie trotz der Niederlage zum Aufstieg reichte, „war Party“, schilderte Herzberg die Situation. Von seinen Spielerinnen sei zunächst eine große Last abgefallen. „Im Bus haben wir dann Gas gegeben“, lacht der Trainer. „Ich halte uns für die beste Mannschaft der Liga, das attestieren uns auch alle“, ist Herzberg stolz. Er möchte die Saison am Sonntag mit dem Titelgewinn krönen. „Das wäre für Unterbruch eine Sensation“. Wichtig ist ihm auch, dass von diesem Erfolg der ganze Verein profitiert. Keine Spielerin verlässt die Aufstiegsmannschaft, es kommen einige neue hinzu. Darunter sind wieder junge Talente, die Herzberg dann weiterentwickeln kann. „Wir haben ohnehin eine junge Mannschaft“, weiß er. Nicole Schäfers und Simone Röpert würden den Altersschnitt etwas nach oben schieben. „Die Begeisterung ist da“, bezieht der Trainer auch das Umfeld mit ein. In der neuen Umgebung möchte man schnell Punkte holen, um drinzubleiben. Herzberg weiß, was seine Spielerinnen erwartet: „Ich kenne die Landesliga, ich habe alle Mannschaften schon gesehen“. Beim VfR freut man sich auch schon auf die Derbys gegen Waldenrath-Straeten. Bisher begegnete man dem Stadtrivalen lediglich im Kreispokal und zog dort immer den Kürzeren. Im Kreispokal möchte das Team auch so weit wie möglich kommen. „Priorität hat aber die Landesliga“, unterstreicht der Trainer.