2024-04-19T07:32:36.736Z

Allgemeines

Sogar vom härtesten Gegner gibt es Lob

Der GSV Hemmingen hat sich in der Kreisliga B 5 den Titel vor dem TSV Flacht II gesichert.

Damit steigt die Mannschaft um Trainer Andreas Hellmich nach vier Jahren wieder in die A-Liga auf.
Nach vier Jahren in der Kreisliga B kehrt der GSV Hemmingen in der kommenden Saison wieder in die A-Liga zurück. Im zweiten Jahr unter ­Trainer Andreas Hellmich sicherte sich der GSV nach Rang drei im Vorjahr in dieser Spielzeit den Meistertitel – und das vollauf verdient. Mit 106 Toren stellten die ­Hemminger den besten Angriff, und mit 24 Gegentoren zudem auch die beste Abwehr. „Wir haben ein gutes Gleichgewicht zwischen Offensive und Defensive hingekriegt“, freut sich Coach Hellmich, der dem Verein auch für die kommenden Runde ­seine Zusage gegeben hat.

Der TSV Flacht II, der die Spielzeit als Tabellenzweiter mit zwei Zählern Rückstand beendete, war der einzige nennenswerte Konkurrent für die Hemminger. Der Tabellendritte TSV Asperg II hat bereits mehr als 20 Punkte Rückstand auf das Hellmich-Team. In den beiden direkten Duellen trennten sich Flacht II und der GSV jeweils Unentschieden. Die einzige Niederlage kassierte Hemmingen im zweiten Saisonspiel auf eigenem Platz mit 2:3 gegen Asperg II. „Die erste Partie hatten wir mit 10:0 gegen Merklingen III gewonnen. Im Rückblick kam die Niederlage zum richtigen Zeitpunkt, damit wir sehen konnten, dass sich nicht alle Teams kampflos gegen uns ergeben“, sagt Hellmich.

Zwei Erfolgsfaktoren waren nach seiner Ansicht die Trainingsbeteiligung und daraus folgend eine gute Grundkondition sowie das Passspiel. „Wir haben oft ein oder zwei schnelle Tore geschossen und dann den Gegner müde gespielt“, sagt Hellmich. Wichtig war dem Coach auch, dass sein Torspieler stets als elfter Feldspieler agiert und jederzeit angespielt werden kann. Hinzu sei noch gekommen, dass sich einige Spieler auf mehreren Positionen als wertvoll erwiesen hätten. „Mohamed Salhab war eigentlich in der Abwehr-Viererkette gesetzt. Aber als ich ihn ins Mittelfeld vorgezogen habe, hat sich herausgestellt, dass er uns dort mit seinem enormen läuferischen Potenzial noch mehr nützt“, nennt Hellmich ein Beispiel. Ein Erfolgsgarant für den Aufstieg war auch die Treffsicherheit von Rabie Bouzid, der in 22 Spielen 24 Tore erzielte und damit die Torjägerliste klar anführt. Mit Maximilian Kaluza, der mit zwölf Treffern drittbester Torjäger der Liga ist, Ali Bouzid, der wegen eines Formfehlers nur die Rückrunde bestreiten ­durfte und dabei zehn Treffer erzielte, sowie Immanuel Beck (neun Tore) standen weitere torgefährliche Akteure im Kader.

Beck, der noch nicht weiß, wo er im Herbst studieren wird, wäre der einzige potenzielle Abgang beim GSV. „Er hat alle Anlagen, um auch höherklassig zu spielen“, sagt Hellmich, der sich nicht davor scheut, junge Talente abzugeben. Vor der Saison empfahl er Maxi Graf an seinen Trainerkollegen Markus Koch beim VfB Neckarrems, wo sich der Hemminger etabliert hat.

Doch auch ohne Maxi Graf dominierte der GSV die Kreisliga B 5 in dieser Runde. „Flachts Trainer Benjamin Schäffer hat schon nach dem 1:1 im Hinspiel gesagt, dass wir ein echt gutes Team haben“, freut sich Hellmich über das Lob. Dass man in Hemmingen auch feiern kann, zeigte sich am letzten Spieltag: Nach dem ungefährdeten 3:2-Erfolg beim TSV Merklingen III gab es schon auf dem Feld Sektduschen und auf den ­Rängen bengalische Feuer. Die Vereinsverantwortlichen hatten einen Fanbus organisiert, rund 80 Anhänger begleiteten die Hemminger zum letzten Spiel. „Für B­Liga-Verhältnisse ist das echt Weltklasse“, sagt Hellmich. Für Fans und Spieler gab es nach dem Schlusspfiff Meister-Shirts mit dem ungewöhnlichen Spruch „Ihr müsst die Sache von oben betrachten, aber oben stehen wir.“ Coach Hellmich verließ die Feier auf dem vereinseigenen Gelände um 18.30 Uhr, weil er drei Stunden später in den Urlaub fuhr. „Ich habe aber nachts um 2 Uhr noch ein Video gekriegt mit gut ­gelaunten Spielern“, erzählt er.

Hellmichs Blick richtet sich schon auf die neue Saison in der A-Liga: „Auch wenn wir gute Voraussetzungen mitbringen, wird es um nichts anderes als den Klassenverbleib gehen“, ist er sich sicher. „Ich werde mich über jeden Punkt diebisch freuen. Die Klasse zu halten wäre ein noch größerer Erfolg als der Aufstieg“. Der Schlüssel zum Erfolg werde es sein, möglichst wenig Torchancen zuzulassen. „In der Kreisliga A haben alle Mannschaften viel mehr Gegentore kassiert. Selbst Höfingen als souveräner Meister hat in 30 Spielen 42 Treffer hinnehmen müssen“, warnt er. Mit einigen potenziellen Neuzugängen ist Hellmich in Verhandlungen, einer steht mit Defensivmann Patrick Arnold vom TSV Münchingen II bereits fest.

Aufrufe: 023.6.2017, 13:00 Uhr
Leonberger Kreiszeitung / Henning MaakAutor