"Es" - damit meint Lanfermann die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga. Bis dahin ist es für die "Vereinigten" noch ein sehr weiter Weg. Doch es gibt viele positive Anzeichen, die Mut machen, dass der Coup gelingen kann.
Was im Vorfeld schon vermutet wurde, hat sich schnell bestätigt. Die Gegner agieren zum großen Teil nicht auf dem Niveau wie in der Möllener/Oberlohberger Gruppe mit den starken Teams aus Duisburg und Oberhausen. Als härtesten Konkurrenten schätzt Lanfermann die Oberliga-Reserve des SV Hönnepel-Niedermörmter ein. "Deren erste Mannschaft wird wohl im Mittelfeld landen. Sie hätten also die Möglichkeit, die Reserve in der Rückrunde immer wieder zu verstärken", sagt der Trainer.
Trotz phasenweise großer Verletzungssorgen - vor allem Leistungsträger wie Thomas Giesen, Andreas Gnielka oder Maximilian Kögel fehlten über Wochen - steht Friedrichsfeld ganz oben. Läuft es in der Rückrunde personell wieder besser, dürfte die Mannschaft noch schwerer zu bezwingen sein. Ereilt 08/29 ähnliches Pech, bleibt die Gewissheit, dass der Spitzenreiter auch die Ausfälle von wichtigen Stammspielern gut kompensieren kann.
Friedrichsfeld präsentierte sich vor allem auf eigener Anlage gut und ließ dort fast gar keine Federn. Auf ihre Heimstärke können die "Vereinigten" definitiv aufbauen. Auswärts hätte es noch besser laufen können. Lanfermann jedenfalls ist optimistisch, dass das künftig gelingen kann. "Wir müssen einfach noch kompakter agieren, den inneren Schweinehund überwinden und die wichtigen Wege machen."
In den letzten Jahren machte sich häufig eine gewisse Schludrigkeit bemerkbar. Friedrichsfeld dominierte zwar die meisten Spiele. Der Bezirksligist gab aber immer wieder Punkte her, weil die Torausbeute nicht stimmte und es häufig an der nötigen Konzentration mangelte, um einen knappen Vorsprung über die Zeit zu bringen. Dieses Problem scheint abgestellt zu sein. Als Beweis darf das letzte Spiel bei Olympia Bocholt gelten, als der Tabellenführer auf den glücklichen Ausgleich der Bocholter kurz vor Schluss noch einmal mit dem 4:3-Siegtreffer konterte.
Auch das Spitzenspiel in Hamminkeln, das 2:2 endete, ist für Lanfermann ein Fingerzeig. "Da hätten wir in der letzten Saison nach diesem Verlauf wahrscheinlich verloren. So konnten wir immerhin einen Punkt mitnehmen", sagt der Coach.
In der Winterpause könnte es nun sogar noch den einen oder anderen Neuzugang geben. Gespräche werden geführt. Druck haben die Verantwortlichen nicht. Die große Chance ist da. So oder so.