2024-05-10T08:19:16.237Z

Ligabericht
Der SV Altwiedermus (links Fabian Traumüller) will in der Kreisoberliga die Konkurrenz hinter sich lassen, nur fällt das in den vergangenen Wochen zunehmend schwerer.	Foto: Archiv/sen
Der SV Altwiedermus (links Fabian Traumüller) will in der Kreisoberliga die Konkurrenz hinter sich lassen, nur fällt das in den vergangenen Wochen zunehmend schwerer. Foto: Archiv/sen

Vorsprung geschmolzen wie Eis in der Sonne

KOL BÜDINGEN: +++ SV Altwiedermus hat in 2017 nur eines von sechs Spielen gewonnen +++

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Altwiedermus . In der Winterpause schien der Gruppenligaaufstieg des SV Altwiedermus nur Formsache zu sein. Mit acht Punkten führte das stark besetzte Team um Torjäger Kevin Lehr die Tabelle der Fußball-Kreisoberliga Büdingen vor der SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen an. Die Sportfreunde Oberau waren bereits mit zehn Punkten abgehängt. Doch die Vorzeichen haben sich gedreht, die Mannschaft von Trainer Heinz-Martin Walther hat ihren üppigen Vorsprung aus der Hand gegeben.

Seit dem vergangenen Sonntag, als der SVA in der Nachspielzeit beim Tabellensechsten Germania Ortenberg den 1:1-Ausgleich kassierte, steht fest, dass die Sportfreunde Oberau aus eigener Kraft die Meisterschaft eintüten können, wenn sie alle verbleibenden Spiele gewinnen. Noch ist Altwiedermusmit zwei Zählern Vorsprung und insgesamt 48 Punkten vorne, doch die Verfolger Oberau (46) und FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf (45) haben noch ein Spiel mehr zu absolvieren. Den holprigen Start in die Restrunde (nur ein Sieg aus sechs Partien) führt der Sportliche Leiter Bernd Fernau, auf großes Verletzungspech zurück. „Es ist unglaublich, wie viele Stammspieler uns mit langwierigen Verletzungen ausgefallen sind“, erklärt der Funktionär, der in den achtziger Jahren schon einmal erfolgreich als Trainer und Funktionär am Fuße der Ronneburg wirkte und zwischendrin unter anderem beim SSV Lindheim und dem SV Somborn die sportlichen Geschicke als Macher in den Händen hielt. Andrej Schaermann, Philipp Bielinski, Redon Strati, Baran Celiker, Erik Schulz und Neuzugang Sebastian Franz fehlen seit Wochen. In Ortenberg versuchten sich Niklas Laumer und Mark Reutzel an einem Comeback. Ohne Erfolg. Beide mussten angeschlagen wieder ausgewechselt werden.

Lange Verletztenliste

Auch Torwart Philipp Wolf, vergangene Saison Rückhalt im Gruppenligakader der SG Büdingen, verpasste in den vergangenen Wochen einige Spiele. In Ortenberg zog sich der frühere Nachwuchstorwart der Frankfurter Eintracht nach einem Zusammenprall mit Innenverteidiger Viktor Schulz eine Gesichtsverletzung zu. Fällt Wolf erneut aus, wäre dies eine weitere Schwächung im Aufstiegsrennen. „Wir geben nicht auf, unsere Ziele bleiben trotz des Verletzungspechs unverändert“, deutet Bernd Fernau an, dass von Resignation beim SV Altwiedermus keine Spur ist. Mit der Leistung in Ortenberg war er zufrieden, die beiden Punktverluste bezeichnete er als unglücklich. „Die Mannschaft hat alles gegeben und hätte den Sieg verdient gehabt“, so Fernau. Seit September nimmt der SVA die Spitzenposition in der Kreisoberliga Büdingen ein. Mit dem überraschenden 0:6 zum Auftakt bei den Sportfreunden Oberau fing die sportliche Krise an. „So ein Spiel kann immer passieren, in den nächsten Partien hatten wir immer unsere Möglichkeiten und waren dicht dran am Sieg“, berichtet Fernau. Soweit so gut. Gewonnen hat der SVA im Jahr 2017 aber lediglich die Heimpartie gegen den TV Kefenrod. Die große Zahl an Ausfällen lässt sich trotz des sehr breit aufgestellten Kaders nicht so einfach kompensieren. „Solch ein Pech habe ich in all den Jahren, in denen ich im Fußball tätig bin, selten erlebt“, erzählt Bernd Fernau. Er ahnt, dass es schwer wird, als Erster über die Ziellinie zu marschieren, doch der Sportliche Leiter glaubt weiter an den Aufstieg. Dieser ließe sich gegebenenfalls ja auch noch als Vizemeister über die Aufstiegsrunde realisieren.

Das Umfeld des Vereins fiebert derweil dem Saisonendspurt entgegen. Bernd Fernau hat in den vergangenen drei Jahren nicht nur die Mannschaft auf Vordermann gebracht, sondern achtet auch darauf, dass die Vereinsarbeit floriert, die Finanzen („Der SVA hat nicht einen Cent Schulden“) in Ordnung sind. „Unser Vorsitzender Ralf Fischer hat ein Sonderlob verdient“, sagt Fernau. Dem Ziel Aufstieg wird in Altwiedermus vereinsintern alles hinten angestellt – auch die personellen Planungen für die neue Saison. „Es wird spannend bleiben bis zum Schluss und wir werden sicher nicht nachgeben. Aber klar ist: Wer am Ende vorne steht, der hat es auch verdient“, so Fernau.



Aufrufe: 020.4.2017, 08:00 Uhr
Kreis-AnzeigerAutor