Spannung im Tabellenkeller

Der Kader im Spiel gegen Ortenberg ist zwar nicht sehr üppig bestückt, da man von der ersten Garnitur keinen Spieler abordnen kann, aber die Mannschaft hat das Vertrauen der Verantwortlichen. „Mit einem Punkt zum Ausklang der Saison wären wir zufrieden“, findet er. Wenn man den Punktabstand zu Spitze sehen würde „wäre vielleicht noch mehr drin gewesen“, hat er zudem festgestellt. Saisonende ist auch immer die Zeit des Abschieds. Ronny Steinbeck scheidet als Trainer nach dem Spiel aus und wechselt zum FSV Dauernheim. Sein Co-Trainer Frederik Ussner wird in der neuen Saison auf der Kommandobrücke stehen. Ortenbergs Trainer Mark Wesenberg ist aus personeller Sicht froh, dass die Spielzeit ein Ende findet. Philip Mogk und Bastian Kramny fehlen und der Einsatz von Lukas Leinberger ist fraglich. Da es kein Spiel der zweiten Mannschaften gibt, kann er nach dem Aufstieg der „Zweiten“ aus diesem Kader Spieler heranziehen. „Das letzte Spiel wollen wir positiv gestalten.“ Wesenberg wäre aber auch mit einem Punkt zufrieden. Torsten Hau von Blau-Weiß Schotten ist froh, dass sich das Team mit dem Sieg in Oberau schon am letzten Sonntag gerettet hat. Er bedankt sich in diesem Zusammenhang bei dem Trainerteam Hühn und Ruppel, die „ihre Mission“ erfüllt hätten. Wenn sich Schotten nicht schon gerettet hätte, wäre noch einmal eine gewisse Brisanz in der heutigen Begegnung gegen den SV Seemental gekommen. Trainer des SV ist nämlich Sebastian Reutzel, der in der neuen Saison in die Vogelsbergstadt wechselt, um die Mannschaft zu übernehmen. Im ungünstigsten Fall hätte er damit seine neue Mannschaft in die Relegation schicken können. Aber dieser Gedankengang ist Makulatur und damit liegt das Augenmerk auf der Rettung der zweiten Mannschaft und die Aufstellung so zu gestalten, dass man der Reserve für die Relegation noch Personal zur Verfügung stellen kann, um den Verbleib in der A-Klasse zu sichern. „Wir würden uns freuen, wenn möglichst viele Fans auf den Bockzahl kommen würden, um die Mannschaft zu feiern und anschließend das DFB-Pokalendspiel zu verfolgen“, so Hau. Die SG Wolferborn/Michelau/Bindsachsen hatte an Himmelfahrt ihr Saison-Highlight. Bei der 0:6-Niederlage im Kreispokal-Endspiel gegen die Gruppenliga-Mannschaft der Viktoria Nidda hatte das Team von Trainer Robert Kling allerdings keine Chance. Der große Druck dürfte also nicht mehr da sein und man kann die Saison auf Rang fünf gegen die SG Usenborn/Bergheim ausklingen lassen. Nico Lämmchen als sportlicher Leiter geht zwar optimistisch ins Spiel, aber man wird bei seiner Usenborner Spielgemeinschaft auch schon die Planungen für nächste Saison in der A-Liga im Auge haben. „In unserem vorerst letzten KOL-Spiel möchten wir noch einmal etwas Zählbares mitnehmen. Im Derby in Michelau müssen wir zwar auf einige Stammspieler verzichten, aber wir werden trotzdem noch eine schlagkräftige Truppe aufbieten können und versuchen diese drei Punkte zum Abschluss einzufahren.“ Jochen Weis muss mit seinem SV Ranstadt noch einen Punkt holen, um dem Relegationsplatz fern zu bleiben. Dabei fehlen ihm durch den Brückentag sechs Spieler und Ranstadt muss „mit einer verstärkten Reserve“ antreten. „Jeder muss über sich hinauswachsen, damit wir den nötigen Punkt holen“, glaubt er. „Ich habe schon schlaflose Nächte, weil ich immer wieder mögliche Aufstellungen durchgehe“, so der Trainer. Sascha Finkernägel vom heutigen Gegner TV Kefenrod dürfte kaum unter Schlaflosigkeit leiden, denn er hat seine Mannschaft rechtzeitig ans rettende Ufer geführt. Der Macher des TV, Manfred Sinner, gibt dennoch an, dass man erst einmal abwarten muss, wer auflaufen kann. „Die personelle Misere ist doch relativ groß.“ Für die neue Runde hat man sich mit Sascha Finkernagel geeinigt, dass er weiterhin die Geschicke der Fußballer leitet und somit wird er sicher keine Gastgeschenke machen und Ranstadt das Leben so schwer wie möglich machen. Phönix Düdelsheim steht aktuell auf dem unbeliebten Abstiegsrelegationsplatz und muss unbedingt gegen den KSV Eschenrod gewinnen, gleichzeitig aber auch hoffen, dass Ranstadt verliert. Durch den direkten Vergleich hätte der SV Phönix dann die Klasse gesichert und Ranstadt in die Relegation geschickt. Auch beim FSV Dauernheim steht eine Trennung an. Interimstrainer Bernd Hinkel wird den Verein verlassen und sich wieder verstärkt der Jugendarbeit in Bingenheim widmen. Wie schon oben beschrieben, wird er von Ronny Steinbeck ersetzt. Der heutige Gegner SV Altwiedermus hat den Aufstieg in die Gruppenliga schon entsprechend gefeiert. Wie Trainer Heinz-Martin Walther in seiner ruhigen Art bemerkt, „waren wir nach dem letzten Spiel etwas länger im Sportheim“. Heute will er die Saison gut zu Ende bringen und hofft auf ein gutes Spiel, da beide Teams ohne Druck auflaufen können. „In der nächsten Woche werden wir uns dann zusammensetzen um die Saison zu analysieren und die Planungen für die Gruppenliga voranzutreiben.“ Nach einer eigentlich sehr guten Saison kam die Trennung der SG Büdingen von Trainer Michael Mohr sehr überraschend. „Das ging nicht nur Außenstehenden so“, findet Mohr. Noch vor wenigen Wochen habe man ein Gespräch über die sportliche Zukunft der SG geführt, wonach er davon ausgegangen war, dass man den Weg gemeinsam gehen wolle. „Bei solchen Entscheidungen spielen aber nicht nur sportliche Kriterien eine Rolle“, so Mohr. Er habe aber auch bei anderen Stationen seiner Trainerlaufbahn schon ähnliche Erfahrungen gemacht und kann damit leben. „Ärgerlich ist nur, dass ich Anfragen hatte und denen abgesagt habe“, so der A-Lizenz-Inhaber. „Im letzten Spiel gegen die SG Nieder-Mockstadt/Stammheim müssen wir gewinnen, aber diese Situation ist ja nicht neu für uns“. Er hofft auf die Unterstützung von der FSG Ober-Schmitten/Eichelsdorf, um seine junge Mannschaft für die sehr gute Saison zu belohnen.