2024-04-19T07:32:36.736Z

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SV Eichede zieht die Reißleine

Regionalligist SV Eichede hat auf die sportliche Talfahrt nach 14 sieglosen Spielen in Folge reagiert und Trainer Jörn Großkopf mit sofortiger Wirkung beurlaubt.

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Das 50. Regionalligaspiel in der Vereinsgeschichte des SV Eichede war gleichzeitig das letzte für Trainer Jörn Großkopf. Nach der 0:5 (0:1)-Niederlage bei Eintracht Norderstedt am vergangenen Sonntag zogen die Verantwortlichen des SVE die Konsequenzen. Der seit nunmehr 14 Spielen sieglose Aufsteiger hatte bei der Eintracht einen blutleeren Auftritt hingelegt und zum wiederholten Male einem direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt auf die Beine geholfen.

Die Norderstedter waren zuvor zehn Spiele in Folge sieglos gewesen. Mit sofortiger Wirkung wurden daraufhin der 50-jährige Großkopf und seine Assistenten Helge Mau und Mirko Petersen beurlaubt. „Nach Abschluss der Hinrunde müssen wir bilanzieren, dass vor allen Dingen die gezeigten Leistungen, aber auch die Ergebnisse nicht unseren Erwartungen und den vor der Saison formulierten Zielen entsprochen haben“, begründete Vereinsboss Olaf Gehrken die Entscheidung. „Jetzt geht es darum, die bestmögliche Konstellation für eine erfolgreiche Rückrunde zu finden.“



Interimsmäßig hat Martin Steinbek, Inhaber der Elite-Jugend-Lizenz des DFB, das Amt des Trainers beim Tabellenschlusslicht übernommen, das zehn Punkte Rückstand zum rettenden Ufer aufweist. Der 46-jährige ehemalige Ligaspieler des SVE war bislang Coach der C-Jugend der Steinburger in der SH-Liga und soll nun gemeinsam mit Leif Löding (34) das Training der Regionalligamannschaft leiten und das angeschlagene Team auf die erste Rückrundenpartie am Sonntag gegen den VfB Oldenburg vorbereiten.

Eine dauerhafte Lösung wird Steinbek allerdings nicht sein. In seiner Pressemitteilung teilte der SVE mit, dass Steinbek nach seiner Tätigkeit für die Ligamannschaft wieder seine bisherige Position in der U15 einnehmen wird. „Wir suchen jetzt jemanden, der in der Lage ist, die Mannschaft wieder auf ein gutes Level zu führen“, sagte Olaf Gehrken. „Ich bin nach wie vor überzeugt, dass im Team genug Potenzial vorhanden ist, um in der Rückrunde eine gute Rolle zu spielen“, so der Vereinsvorsitzende. „Außerdem stehen ja auch noch interessante Aufgaben wie die im Landespokal bevor. Ob es dann mit einem neuen Trainer zu einer mittel- oder langfristigen Zusammenarbeit kommt, wird sich zeigen“, sagte Gehrken.

Unvorbereitet getroffen hat die Beurlaubung Großkopf derweil nicht. Der 50-jährige hatte es viel mehr kommen sehen. „Man spürt das schon wenn die Ergebnisse einfach nicht stimmen“, sagte der Ex-Profi. „Leider konnte die Mannschaft auf dem Platz gewisse Dinge nicht so umsetzen, wie wir es zuvor im Training besprochen hatten. Ich habe alles versucht, aber leider hat nicht viel davon gegriffen. Vielleicht muss man sich daher eingestehen, dass es einfach nicht gepasst hat zwischen mir und dem SVE“, sagte der Fußballlehrer, der nach dem überraschenden Abgang von Aufstiegstrainer Oliver Zapel zum Drittligisten SG Sonnenhof-Großaspach die Stormarner kurzfristig mitten in der Saisonvorbereitung übernommen hatte.

In seiner viermonatigen Amtszeit hatte es Großkopf nicht geschafft, der deutlich veränderten Mannschaft ein klares Profil zu verschaffen und ihr einen Plan an die Hand zu geben, der Hoffnung auf den Klassenerhalt macht. Immer wieder wechselte der 50-Jährige Personal, Formation und Taktik – ohne dabei den Schlüssel zum Erfolg zu finden. Dass es Großkopf als Zapel-Nachfolger besonders schwer gehabt habe, wollte Gehrken nicht gelten lassen. Und auch die Tatsache, dass sein Vorgänger den Kader zusammengestellt und das Team in der Vorbereitung gen Großaspach verlassen hatte, bewertete Gehrken nicht als Nachteil.

„Jörn hat nach unserem Aufstieg gute Voraussetzungen vorgefunden, rund 80 Prozent der Vorbereitung mitgemacht und sich dabei einbringen können“, unterstrich der Vereinsboss. „Auch personell haben wir ja noch einmal nachgelegt, nicht nur Pawel Lysiak als Ersatz für den kurzfristig abgewanderten Angreifer Arnold Lechler, sondern noch drei weitere Spieler geholt. Und das, obwohl unsere Planungen eigentlich schon längst abgeschlossen waren.“
Aufrufe: 023.11.2016, 06:00 Uhr
SHZ / ssi/sruAutor