2024-05-02T16:12:49.858Z

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Engagiert am Spielfeldrand: Martin Steinbek. Foto: fxk
Engagiert am Spielfeldrand: Martin Steinbek. Foto: fxk

SV Eichede: Martin Steinbek beendet bald sein Abenteuer

Steinbek hat Blut geleckt und möchte in Ruhe überlegen

Es war der vorerst letzte große Auftritt für Martin Steinbek. Auch wenn am kommenden Wochenende noch das Endturnier im Cup „Meister der Meister“ ansteht – die besonderen Spiele sind für den Coach des SV Eichede zunächst einmal Geschichte. „Es hat Spaß gemacht“, bilanzierte der 46-Jährige, der aufgrund der fehlenden Lizenz nicht über das Saisonende hinaus Cheftrainer beim Absteiger aus der Fußball-Regionalliga bleibt.

Seine Rückkehr auf seinen früheren Posten als C-Junioren-Trainer und -Koordinator war ebenso bereits seit Wochen verkündet wie die Tatsache, dass ihm Dennis Jaacks (TSV Pansdorf) als Trainer nachfolgt.

Steinbek im November das Amt als Nachfolger des glücklosen Jörn Großkopf übernehmen zu lassen, war eine gute Entscheidung. Unter seiner Regie bekam das Team eine klare Ordnung. Nach sechs Punkten in der Vorrunde holte Eichede unter Steinbek immerhin 16 Zähler – in der Tabelle seit Amtsantritt des Trainers belegt der SVE keinen Abstiegsplatz. „Mit unseren Möglichkeiten müssen wir immer am Limit spielen, um in der Regionalliga zu punkten“, erklärte Steinbek. „Gerade in der Phase, als der Abstieg feststand, haben wir das nicht mehr geschafft.“

Angesichts der Tatsache, dass nahezu kein Spieler mit Regionalliga-Erfahrung auf dem Feld stand, war das aber auch kaum zu erwarten. Beklagen über die Möglichkeiten will sich in Eichede aber niemand. „Ich finde es genau richtig, wie es der Verein macht“, sagte auch Co-Trainer Leif Löding, der seinen Posten ebenfalls räumt. „Es wäre nicht das Richtige für einen Verein wie Eichede, teure Profis einzukaufen – egal ob das möglich wäre oder nicht.“

Der Abstieg wäre letztlich nur bei zwei Halbserien im durchweg oberen Leistungsbereich zu verhindern gewesen. „Eine Hinrunde mit sechs Punkten – da kann man nicht mehr wirklich gegensteuern“, wusste Löding.Punktuell klappte das noch – so auch im Pokal-Endspiel. „Die gesamte Mannschaft hat eine super Leistung abgeliefert, Kompliment“, sagte Steinbek nach der Partie und analysierte: „Die ersten zehn Minuten war unser Respekt vor Kiel sehr groß, da war die Mannschaft gefühlt nicht auf dem Platz. Bis zum 3:2 haben wir dann aber an unserem Limit gespielt. Wir haben die krassen Schnitzer der Kieler gut genutzt – solche Chancen haben wir in der Liga leider nicht oft genug bekommen.“

Derweil haderte der Coach mit dem Pfostenschuss Ridel Monteiros, der die 3:2-Führung bedeutet hätte, gab aber auch zu: „Ich glaube, wir hätten uns dann trotzdem noch Gegentore gefangen, weil die Qualität bei Holstein einfach so groß ist.“

Selbst wird der Trainer nun „in Ruhe überlegen“, wie es für ihn langfristig weitergeht. „Das alles war für mich ein Riesenerlebnis. Vor sechs Monaten hätte ich mir das alles nicht vorstellen können“, sagte der unverstellt auftretende, aber klar und offen analysierende Coach, der einst schon in Eichede spielte. „Wenn man einmal vom Kuchen genascht hat und der auch noch schmeckt, will man natürlich mehr“, erklärte Steinbek zu möglichen künftigen Ambitionen, wieder im höheren Leistungsbereich Traineraufgaben zu übernehmen.

„Ich muss sehen, ob und wie es Sinn macht, die A-Lizenz noch zu machen.“ Eines hat Steinbek aber auch festgestellt: „Regionalliga-Trainer zu sein und daneben noch einen normalen 40-Stunden-Job machen – das geht auf Dauer nicht. Schon das halbe Jahr war ziemlich anstrengend.“ Der 46-Jährige trägt als Zeitwirtschafter bei der Deutschen Post Verantwortung für den Personalbedarf. „Ich bin froh, dass ich jetzt mal 14 Tage Urlaub machen kann.“
Aufrufe: 029.5.2017, 18:30 Uhr
SHZ / cjeAutor