SV Eichede spielt wie ein Absteiger

Das Tabellenschlusslicht hatte sich nach dem Doppelschlag der Drochterser zum 0:2 (58.) und 0:3 (60.) endgültig aufgegeben. Wären die Gastgeber nicht schluderig mit ihren Chancen umgegangen und hätten nicht später den Fuß vom Gaspedal genommen – ein Debakel wäre nicht ausgeschlossen gewesen.

Großkopf hatte den selben Spielern erneut das Vertrauen geschenkt, die zuletzt knapp das Landesderby gegen den VfB Lübeck verloren hatten. Auch ließ Eichedes Trainer erneut in einem 4-2-3-1-System spielen, in dem Torge Maltzahn immer wieder von der Position des offensiven Mittelfeldspielers in die Spitze rückte, um Pawel Lysiak dort zu unterstützen. Und auch Drochtersen/Assels Coach Enrico Maaßen sah keine Veranlassung dazu, personelle Veränderungen vorzunehmen, nachdem seine Mannschaft zuletzt ein 1:1 beim Hamburger SV II geholt hatte.

Nach 90 Minuten war allerdings zu konstatieren, dass der Aufsteiger über die gesamten Spielzeit kein ebenbürtiger Gegner war und froh sein konnte, nicht mit einer Packung auf den Heimweg geschickt worden zu sein. Lediglich in der ersten Halbzeit versuchte die Mannschaft von Jörn Großkopf noch, gegen das druckvolle Drochterser Spiel anzukämpfen.

In der zweiten Halbzeit ergab sich der SV Eichede allerdings seinem Schicksal. Einzig Hendrik Eyke Kleine und Sebastiao Mankumbani auf der rechten Außenbahn bäumten sich beizeiten noch auf. Der Rest der Mannschaft erstarrte beinahe in Ehrfurcht. Dabei hatte sich der SV Eiche „sehr gut vorbereitet“ auf das Spiel bei der SV Drochtersen/Assel.

Zwar hatte der Aufsteiger zuvor zweimal knapp mit 0:1 verloren. „Aber die Leistungen waren dabei gut“, unterstrich Großkopf. Darauf sollte in Drochtersen aufgebaut werden. Doch die Stormarner wurde von den Gastgebern von Beginn an mit viel Wucht im Minutentakt in Bedrängnis gebracht.

Dass es zur Pause nur 0:1 stand, war sehr schmeichelhaft. Der Endstand hätte auch der verdiente Pausenstand sein können. Bereits in der fünften Minute scheiterte Alexander Neumann am Pfosten. Ein weiterer Abschluss des Angreifers der Gastgeber wurde noch kurz vor der Linie geklärt. Florian Nagel ließ zudem zwei weitere Großchancen liegen.

Das 1:0 fiel nach einem Freistoß von Oliver Ioannou (17.). Der Ball kullerte am kurzen Pfosten über die Linie. Dabei sahen alle beteiligten Eichede-Spieler alles andere als souverän aus. Beim 2:0 durch Neumann vertändelten Kapitän Nico Fischer und Jonathan Marschner den Ball leichtfertig, Neumann zog in den Strafraum und hatte bei seinem flauen Flachschuss das Glück des Tüchtigen: Eichede-Torhüter Arved Schenk war mit einer Patsche noch dran, doch der Ball kullerte abermals über die Linie.

Zwei Minuten später konnte Schenk einen Schuss von Kevin Krottke nur abklatschen lassen – Nagel stocherte den Ball zum 3:0 über die Linie. Krottke vollendete dann nach einem großartigen Zuspiel von Ioannou zum 4:0 (64.).

Danach ließen es die Gastgeber ruhiger angehen. Trainer Enrico Maaßen sagte: „ Trotz der vielen vergebenen Chancen müsse wir mit dem 4:0 zufrieden sein.“ Vor dem Spiel hatte Maaßen vor Eichede noch gewarnt: „Die können Regionalliga.“ Am Sonntag war davon allerdings nichts zu sehen.