2024-04-25T14:35:39.956Z

Team Rückblick
Fels in der Brandung: Petrik Krajinovic überzeugte in der Defensive.
Fels in der Brandung: Petrik Krajinovic überzeugte in der Defensive.

SV Eichede geht mit neuem Mut ins neue Jahr

Die Spieler des Regionalligisten in der Einzelkritik

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Der Abstieg scheint für den Aufsteiger aus Eichede kaum noch abwendbar zu sein. Doch auch angesichts der mageren Ausbeute von nur neun Punkten in 19 Partien lässt sich in der Mannschaft eine Hierarchie beobachten, die nach dem deutlichen und befreienden 4:0-Sieg zum Jahresabschluss zur Grundlage für ein erfolgreicheres zweites Halbjahr dienen könnte. Wer tat sich trotz des Negativlaufes (16 Spiele ohne Sieg) hervor und wer konnte den Erwartungen nicht gänzlich gerecht werden? Unsere Einzelkritik versucht sich an der Beantwortung dieser Fragen.

Nico Fischer: Der Dauerbrenner und Renner beim SVE. Machte auf und neben dem Platz eine positive Entwicklung durch und wurde zum Sprachrohr. Konnte als Kapitän in schwierigen Phasen aber noch nicht immer die ihm angedachte Führungsrolle voll bekleiden und ging manchmal mit seinem Team unter.

Marc Oldag: Ist mit Schnelligkeit, Wendigkeit und Spielwitz gesegnet. Viel mehr als sein Traumtor per Seitfallzieher bei der Reservemannschaft des Hamburger SV und ein vergebener Foulelfmeter beim Derby gegen den VfB Lübeck (0:1) bleibt aber bei der Nachbetrachtung des „launigen“ Akteurs nicht hängen.

Lucas Lohmann: Wunschkandidat des beurlaubten Cheftrainers Jörn Großkopf. Bei ihm wechselten sich Licht und Schatten regelmäßig ab. Ansätze für mehr sind aber beim in Wolfsburg ausgebildeten Mittelfeldspieler erkennbar. Diese muss er nur einmal konstant auf den Platz bringen.

Petrik Krajinovic: Absoluter Führungsspieler, auf und neben dem Platz. Lieferte insgesamt gesehen eine starke Leistung. Der Abwehrstratege kam dabei sowohl auf der Sechs, als auch in der Innenverteidigung zum Zug, konnte aber vor allem in der Viererkette durch seinen unermüdlichen Kampfgeist überzeugen.

Pawel Lysiak: Der Pole wurde wie Lohmann beim VfL Wolfsburg in A-Jugend ausgebildet und sprang spät auf den SVE-Zug auf. So richtig gezündet hat der 20-jährige Stürmer in Eichede aber immer noch nicht.

Yannick Petzschke: Auch er wurde immer wieder ausgebremst, hatte Fehlzeiten. Mal war es eine Bänderdehnung, mal muskuläre Probleme, die dazu führten. So konnte sich der Neuzugang, er kam vom FC Süderelbe, nie einen echten Stammplatz erkämpfen, zeigte aber kurz vor der Winterpause gute Ansätze als Innenverteidiger, so wie beim Sieg gegen Lüneburg.

Sebastien Mankumbani: Den Willen, etwas reißen zu wollen kann man ihm nicht absprechen. Auch körperlich hielt er gut dagegen, wehrte er sich. Trotzdem fehlte es in der Offensive an Durchschlagskraft. Es war zu erkennen, dass es doch noch spielerische Defizite gibt.

Jonathan Marschner: In der SH-Liga war er Stamminnenverteidiger. In der 4. Liga ist er nur noch sporadisch dabei. Offenbarte bei seinen Einsätzen Defizite im Abwehrverhalten, kam oft mit dem höheren Tempo nicht zurecht und ließ geistige Frische vermissen.

Torge Maltzahn: Von der Präsenz, die den Kicker nach dem ersten Aufstieg (2013/2014) in der 4. Liga auszeichnete, ist nichts mehr zu sehen. Mittlerweile kommt der ehemalige Jugendspieler des HSV nicht über eine „Mitläufer-Rolle“ hinaus und lässt sich viel zu oft den Schneid abkaufen.

Evgenij Bieche: Er steuerte bekanntlich in der Aufstiegsrunde zur 4. Liga zwei Treffer bei, war einer der Aufstiegshelden. Den Schwung konnte der Offensivspieler aber nicht in die doch weit anspruchsvollere Regionalliga retten. Besitzt aber Potenzial und gilt als einer der Hoffnungsträger. Julian Barkmann: Berg- und Talfahrt der Gefühle. Zunächst war der gebürtige Oldesloer die Nr.1 im Tor, wurde aber nach 12 Gegentreffern in vier Matches abgelöst und fristete sein Dasein danach zunächst in der 2. Herren (Verbandsliga Süd-Ost). Erhielt aber eine Bewährungschance, nutzte diese und überzeugte letztlich auf ganzer Linie.

Gerrit Schubring: Ein echter Typ, der sich auf kompromissloses Defensivspiel besinnt. Das alleine reicht aber noch lange nicht für absolute Regionalligatauglichkeit. Muss an der Spieleröffnung feilen und Fehler minimieren.
Kompromisslos, aber noch zu fehlerbehaftet: Eichedes Gerrit Schubring, hier im Zweikampf mit dem Lübecker Marvin Thiel, glänzte durch Einsatz, hat jedoch noch Defizite in der Spieleröffnung.
Kompromisslos, aber noch zu fehlerbehaftet: Eichedes Gerrit Schubring, hier im Zweikampf mit dem Lübecker Marvin Thiel, glänzte durch Einsatz, hat jedoch noch Defizite in der Spieleröffnung.
Mustafa Karaaslan: Seine Sternstunde erlebte der Angreifer am 2. Spieltag, als ihm ein Doppelpack beim Hamburger SV gelang. Danach war von ihm eigentlich nichts mehr zu sehen und zu hören.Markus Stachnik: Ein Unsicherheitsfaktor bei sein Einsatzzeiten. Konnte sich nie wirklich ernsthaft positionieren.

Christian Peters: Belebendes Element. Vielleicht manchmal noch zu euphorisch bei seinen Auftritten, zu ungestüm. Muss körperlich noch zulegen, um sich im Viertliga-Dschungel durchzukämpfen.

Mats Facklam: Mit drei Toren im letzten Pflichtspielauftritt gegen den Lüneburger SK verabschiedete sich der Offensivspieler eindrucksvoll aus der Spielzeit. Daran gilt es im neuen Jahr nun anzuknüpfen, nachdem auch er zuvor ein Wechselbad der Gefühle im Saisonverlauf durchlebte.

Arvid Schenk: Wurde sechs Tage vor dem Saisonstart in der Regionalliga Nord verpflichtet. Der 1,96-Meter-lange Torhüter spielte zuvor für den Hamburger Oberligaclub Altona 93 und debütierte am 4. September 2016 im Rahmen der 0:1-Niederlage gegen Eintracht Braunschweig. Überzeugen konnte der Torwart aber nicht wirklich in der Folgezeit, hatte immer wieder die eine oder andere Unsicherheit in seinen Aktionen – vor allem beim Thema Strafraumbeherrschung.

Eyke Kleine: Der ehemalige Jugendspieler des MTV Treubund Lüneburg und Neuzugang vom SV Curslack-Neuengamme fand sich zunächst nur in der Zuschauerrolle wieder. Der Grund dafür: Mitte Juli musste sich der 20-Jährige einer Operation in der Ostseeklinik am Meniskus (Riss) unterziehen und lange zwangspausieren. So kam er erst nach und nach in Fahrt, konnte dann aber in der Viererkette durchaus solide Darbietungen vorweisen.

Nikita Bojarinow: Unauffälliger, unaufgeregter Typ, der auf der Sechs oft seinen Stiefel runter spielte. War da, wenn gefordert, ist aber von einer führenden Rolle beim Aufsteiger meilenweit entfernt.

Eudel Monteiro: Wurde ebenso wie sein Bruder Ridel zunächst ein „Bauernopfer“ und in der 2. Herren geparkt. Fand aber nach seiner „Begnadigung“ sofort wieder Anschluss.

Vincent Janelt: Verlässliche Komponente. Kam über kurze Einsatzzeiten (noch) nicht hinaus.

Boris Shtarbev: Tolle Zahlen und Fakten. Bei seinem Ex-Club FC Süderelbe schaffte es Shtarbev auf die beachtliche Torquote von 13 Treffern in 27 Spielen. Als ehemaliger bulgarischer Erstligaspieler verfügt der 24-jährige Neuzugang zudem über einige Erfahrung. Bleibt die Frage: Warum konnte er mit diesem Hintergrund davon zu selten, oder besser gesagt eigentlich nie, etwas zeigen?

William Wachowski: Mit der Empfehlung von zuvor 17 Einsätzen in der Regionalliga Nord (für den FC St. Pauli II), sowie zwölf Partien in der Regionalliga Südwest (für Hessen Kassel) heuerte der gebürtige Hamburger bei den „Bravehearts“ an. Letztlich konnte der Allrounder aber die in ihn gesetzten Erwartungen und etwaige Vorschusslorbeeren nicht erfüllen oder bestätigen.

Ridel Monteiro: Wurde im Laufe der Hinrunde aussortiert und fand sich so lange Zeit nur in der U23 des SVE wieder. Nachdem Martin Steinbek interimsweise als Coach übernahm, holte er den Mittelfeldmann zurück. Dieser dankte es seinem Mentor gleich mit guten Auftritten.

Hamed Mokhlis: Fühlte sich nicht wertgeschätzt und schloss sich dem NTSV Strand 08 an.

Arnold Lechler: Ein Spiel machte er für den SVE, dann folgte der Stürmer seinem Mentor Oliver Zapel zum Drittligisten Sonnenhof-Großaspach.

Kai Erschens: Unendliche Geschichte. Er fehlte wochenlang aufgrund einer schmerzhaften Entzündung im Fuß, verpasste so neben dem Trainingslager in Adendorf auch die folgenden Test- und Pokalspiele. Erlitt danach einen weiteren Rückschlag und pausiert so schon seit einigen Monaten.

Marco Schubring: Gebrauchte Saison. Der Youngster fiel mit Schambeinentzündung aus.

Michel Thomä: Spielte nach dem Aufstieg keine Rolle mehr bei den Stormarnern, musste oft verletzungsbedingt passen. Laborierte z.B auch an den vermeintlichen Spätfolgen einer Schambeinentzündung.
Aufrufe: 011.1.2017, 15:30 Uhr
SHZ / sruAutor