2024-04-19T07:32:36.736Z

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Neun Scorerpunkte dank Standards: Lucas Lohmann.
Neun Scorerpunkte dank Standards: Lucas Lohmann.

Aufsteiger SV Eichede fehlt die individuelle Qualität

Rückblick auf die Einzelleistungen aller Akteure

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Zum zweiten Mal Regionalligist, zum zweiten Mal nach nur einem Jahr wieder runter. Der SV Eichede hat sein zweites Regionalliga-Abenteuer hinter sich gebracht. Nach einer verkorksten Hinserie mit nur sechs Punkten, in der der neue Trainer Jörn Großkopf (ersetzte in der Vorbereitung den abgewanderten Oliver Zapel) sich beim SVE nicht so gut zurechtfand, wurd es erst nach der Winterpause besser. Unter der Regie von Martin Steinbek besannen sich die Stormarner auf die einfachen Dinge des Spiels und holten immerhin noch 16 Zähler. Auch wenn am Ende sogar Rang 16 zum Ligaverbleib gereicht hätte, war Eichede über die gesamte Saison gesehen doch ein gutes Stück davon entfernt. Insgesamt war zu sehen, dass ohne regionalligaerfahrene Leitwölfe im Team die individuelle Qualität für die höchste norddeutsche Spielklasse fehlte. Wir blicken auf die Saison jedes einzelnen Eicheder Akteurs kurz zurück.

Nico Fischer: Der Kapitän pendelte stets zwischen der Endphase deines Studiums und Regionalliga-Fußball hin und her. Am Ende vielleicht auch ein Grund dafür, warum der Außenverteidiger zwar letztlich eine solide, durchschnittliche Saisonleistung ablieferte, aber eben auch nicht mehr.

Lucas Lohmann: Mit vielen Vorschusslorbeeren bedacht, wechselte der ehemalige Reservist des VfL Wolfsburg II nach Eichede. Dort erhoffte man sich nach einer ordentlichen Vorbereitung eine gute Saison des Sechsers. Doch auch wenn Lohmann nicht durchweg enttäuschte und zumindest bei Standards recht häufig für Gefahr sorgte, tauchte er zu oft in der „grauen Masse“ ab und konnte zu keiner Zeit nachhaltig hervorstechen.

Petrik Krajinovic: Eine feste Größe und kämpferisch ein absolutes Vorbild bei den „Bravehearts“. Blieb im Vergleich zur ersten Regionalliga-Spielzeit des SVE von schweren Verletzungen (damals Kreuzbandriss) zwar verschont. Doch auch er konnte den Spagat zwischen Studium in Hamburg und den Anforderungen in der Liga nicht immer optimal unter einen Hut bringen.

Pawel Lysiak: Das war viel zu wenig! Fand in der Saison praktisch nicht statt und darf getrost als Fehleinkauf bezeichnet werden. Bezeichnend: Seinen besten Auftritt verzeichnete der in Polen geborene Angreifer in einem Testspiel beim Verbandsligisten Phönix Lübeck, wo er dreimal traf. In den Ligaspielen kam außer Fleiß wenig heraus, ein einziges Tor steht für ihn zu Buche.

Yannik Petzschke: Plagte sich zunächst mit einer Bänderverletzung herum und verpasste die ersten Partien. Konnte sich dann nach und nach reinbeißen, kam im zentralen Mittelfeld, als Innen- und Außenverteidiger zum Einsatz und gehörte als Abwehrchef im Zentrum im späteren Saisonverlauf sogar zu den tragenden Säulen.

Evgenij Bieche: Der Youngster blieb insgesamt gesehen unter seinen Möglichkeiten. In der Hinrunde fiel er phasenweise in ein tiefes Leistungsloch. Nach dem Trainerwechsel blühte der auf der Außenbahn und im Sturm eingesetzte Offensivspieler dann zwar wieder auf, konnte sich aber nur selten so in Szene setzen wie teilweise zuvor in der SH-Liga.

Torge Maltzahn: Dem Routinier war teilweise die mangelnde Fitness anzusehen. Nur Schönspielen reicht in der Regionalliga eben nicht aus, um sich entscheidend durchzusetzen. Im Vergleich zu seiner Leistung aus der Spielzeit 2013/14 war das ein Rückschritt. Das Urgestein im SVE-Mittelfeld baute deutlich ab – darüber täuschte auch das „Eichedes Tor des Jahres“ von der Mittellinie nicht hinweg.

Julian Barkmann: Der beste Spieler des SV Eichede stand im Tor. Der 24-Jährige war einer der wenigen, dem man ohne große Einschränkungen Regionalliganiveau attestieren darf. Stark auf der Linie. Allerdings verbesserungswürdig beim Thema Strafraumbeherrschung, wo er noch Schwächen und Wackler zeigte und auch deshalb – nicht unumstritten – einige Male seinem Konkurenten Arvid Schenk den Vortritt lassen musste.

Mats Facklam: Einer der Lichtblicke beim Aufsteiger, auch wenn das Ex-Trainer Jörn Großkopf nicht unbedingt so erwartet hätte, der den Stürmer zeitweise in die Verbandsliga-Elf abschob. Die fünf Saisontore drücken sein Engagement und seine Qualität in der Ballbehauptung nicht aus. Gerade in der „Box“ fehlte es ihm hier und da noch an Cleverness und Kaltschnäuzigkeit.

Sebastiao Mankumbani: Für ihn reichte es letztlich einfach nicht, um gutes Liga-Niveau zu erreichen. Kam aus der Oberliga von Concordia Hamburg mit großen Erwartungen. Blieb aber vieles schuldig. Setzte seinen robusten Körper nicht ernsthaft ein und ließ sich oft den Schneid auf der Außenbahn abkaufen.

Eyke Kleine: Eine OP am Meniskus verdammte den Defensiv-Allrounder zunächst zum zuschauen. Fand aber schnell leistungsmäßig Anschluss im Team und absolvierte so eine insgesamt ordentliche Saison. Sein größtes Defizit: Durch mangelnde Physis gingen auf der Außenbahn zu viele Eins-gegen-Eins-Situationen verloren.

Christian Peters: Hing ebenso wie sein Sturmpartner Facklam teilweise in der Luft und hatte Probleme sich im „Männerfußball“ Respekt zu verschaffen und sich durchzusetzen. Trotz einiger Misserfolge war ihm aber immer die Freude darüber anzumerken, höherklassig kicken zu dürfen. Erzielte immerhin fünf Tore.

Eudel Monteiro: In seinen jungen Jahren schon relativ weit. Trotzdem fand sich der Defensivspieler, der oft einen anständigen Job in der Viererkette verrichtete, unter Großkopf sogar in der Verbandsliga-Mannschaft wieder. Unter Steinbek blühte er aber wieder richtig auf und bleibt mit dem Wechsel nach Lüneburg als einer der wenigen SVE-Spieler weiterhin viertklassig.

Marc Oldag: War im zweiten Jahr beim SV Eichede zunächst einer der Aktivposten bei den Auftaktbegegnungen gegen Oldenburg und dem HSV II. Konnte im weiteren Verlauf diese Niveau aber nicht halten. Zu allem Überfluss zog sich der Linksaußen auch noch einen Kreuzbandriss zu. Die Saison war so frühzeitig gelaufen.

Ridel Monteiro: Der jüngere Bruder von Eudel entwickelte sich nach der „Degradierung“ ins Reserveteam fast zu einer Art Shooting-Star, konnte neben kämpferischen Attributen auch spielerisch in der Regionalliga durchaus mithalten. Nicht verwunderlich, dass auch er dort für 2017/18 bereits beim Lüneburger SK unter Vertag steht.

Jonathan Marschner: Eine eher gebrauchte Saison für den hochaufgeschossenen Innenverteidiger, der sich nie ernsthaft in der höheren Spielklasse behaupten konnte. Fand sich so in der Rückrunde fast nur noch im Kader der zweiten Mannschaft wieder.

Nikita Bojarinow: Egal mit wem er vor der Abwehr die Position auf der Sechs ausfüllte, wirklich schlecht spielte er nicht. Allerdings kam er nicht über eine „Mitläufer-Mentalität“ hinaus. Gegen spielstarke Teams wurden ihm am Ende doch seine Grenzen aufgezeigt.

William Wachowski: Seine Vita versprach mehr. Holstein Kiel, Hessen Kassel und St. Pauli waren seine vorherigen Stationen. Trotzdem kam der Abwehrspieler erst in der Endphase zu Einsätzen. Allerdings leistete sich der Innenverteidiger in dieser Phase auch den einen oder anderen schwer wiegenden Bock.

Gerrit Schubring: Für einen Stammplatz in der Innenverteidigung agierte er zu unbeholfen. Wenn er gefordert war, spielte er im Rahmen seiner Möglichkeiten sein Pensum herunter.

Vincent Janelt: Der Offensiv-Allrounder kam überwiegend als Joker zum Zug und drängte sich in seinen längeren Einsätzen nicht für mehr auf.

Arvid Schenk: Der Keeper nutzte in seinen Einsätzen in der Hinrunde nicht die Gunst der Stunde. Zum Saisonausklang bekam er noch drei Auftritte in der Anfangself geschenkt.

Mustafa Karaaslan: Ein tolles Spiel (HSV II), ansonsten war kaum etwas zu sehen von ihm. Folgerichtig folgte schon zur Winterpause die Trennung. Vincent Janelt: Dankbar für jede Minute Einsatzzeit die er erhielt. Versuchte dort sein möglichstes.

Marcus Stachnik: Neun Auftritte – und neunmal war das nicht viel… Wechselte schon im Winter nach Luckenwalde.

Amin Ahmed: Kein belebendes Element. Der Mittelfeldspieler wirkte, wenn er dabei sein durfte, nicht wirklich regionalligatauglich.

Boris Shtarbev: Der bulgarische Stürmer blieb ein Fremdkörper, ohne jegliche Ambitionen beweisen zu können und war schon im Winter wieder weg.

Hamed Mokhlis: Wurde unter Großkopf (zu?) früh auf das Abstellgleis geschoben und verließ den Verein vorzeitig in Richtung Timmendorf.

Arnold Lechler: Nach dem Auftaktspiel in Oldenburg und etwas Pokerspiel verabschiedete sich der Aufstiegsheld der Vorsaison schnell Richtung Drittligist Großaspach. Künftig spielt er für Aufsteiger Altona.

Alper Gürsoy: Kam nur in der U23 zum Zug. Warum wurde er überhaupt im Winter noch verpflichtet?

Daniel Kersbaum: Der Keeper aus der zweiten Mannschaft half im Kader aus, als Schenk nicht dabei war.

Kai Erschens: Der ursprüngliche Ersatztorwart war lange verletzt, dann nur noch Nummer drei. Wechselte im Winter zum NTSV Strand 08

Marco Schubring: Sein Gesundheitszustand verhinderte ein Comeback.

Michel Thomä: Der vierte Keeper spielte keine Rolle mehr in den Planungen.
Aufrufe: 023.6.2017, 11:30 Uhr
SHZ / STephan Russau/cjeAutor