2024-04-23T13:35:06.289Z

Spiel der Woche
Arbeitete unermüdlich im Mittelfeld und schlug gefährliche Freistoßflanken: Ehrangs Jonas Amberg (am Ball).
Arbeitete unermüdlich im Mittelfeld und schlug gefährliche Freistoßflanken: Ehrangs Jonas Amberg (am Ball).

Früh mit dem Feuer gespielt

Ehrang und Ralingen trennen sich nach hochklassigem Spiel 3:3 – Marx verschießt Elfmeter.

450 Zuschauer sahen am Donnerstag Abend auf der Ehranger Heide über weite Strecken ein Spiel mit Bezirksligaformat, am Ende gab es keinen Sieger. Ralingen führte mit seiner Strategie der kompakten Nadelstiche bereits 3:1, doch die Ehranger Fohlenelf bewies Moral und erzielte mit einer Energieleistung im zweiten Durchgang das gerechte 3:3. Ralingens Philipp Marx verschoss in der 21. Minute noch einen Foulelfmeter.

Trier-Ehrang. Es war ein Fußballfest, das die Besucher auf der Heide von der ersten Minute an zelebriert bekamen. Ohne das fast schon obligatorische Abtasten legten beide Mannschaften direkt den Vorwärtsgang ein. Doch Ehrang spielte früh mit dem Feuer, obwohl es nach neun Minuten durch einen wuchtigen Kopfball nach einer Ecke durch Benjamin Barthel in Führung ging. Nur einen Moment später fand Ralingen die Antwort, als die linke Klebe von Marco Port den Ausgleich bedeutete. Der frühere Oberweiser zog aus 25 Metern unhaltbar ab und das Produkt daraus wurde für Ehrangs hier unsicheren Keeper Florian Barthel zu einem unberechenbaren Sinuskurvenball – 1:1 (10.). Anschließend zeigte der Ehranger Schlussmann mit einer Glanztat aber seine Klasse, als er einen Schuss von Philipp Marx entschärfte.

Ereignisse überschlagen sich

Dann überschlugen sich die Ereignisse: Nach Foul von Barthel an Pascal Mertens zeigte Referee Arianit Besiri zu Recht auf den Punkt, doch Marx scheiterte mit dem halbhoch getretenen Strafstoß an Barthel, der seinen Fehler sofort reparierte (21.). Doch nur eine Minute später stand Barthel erneut im Rampenlicht, als eine Ecke Markus Pallien am zweiten Pfosten stehend in Position brachte und dieser die Kugel unbedrängt mit dem Oberschenkel über die Linie drücken durfte, nachdem Barthel der Ball durch die Hände geglitten war– 1:2 (22.). Ehrang wirkte in dieser Phase nervös mit ungewohnt vielen technischen Fehlern in der Spieleröffnung, Ralingen zeigte ein geradezu unfassbar schnelles Umschaltspiel, das seine Wirkung auch beim 3:1 nicht verfehlte. Als Marx einen Ball im Mittelfeld erkämpfte, mit einem genialen Pass den durchstartenden Mertens bediente und dieser mit einer Kreuzbewegung Barthel austanzte, befand sich die SG Sauertal nach knapp einer halben Stunde scheinbar auf der Siegerstraße – 1:3 (28.). Doch Ehrang schüttelte sich und biss sich zurück in die tempogeladene und spielerisch auf gutem Niveau stehende Partie. Nachdem einige Freistöße von Jonas Amberg ihr Ziel verfehlt hatten, startete Ehrang nach einem satten 22-Meter-Schuss von Michael Hensel seine Aufholjagd – 2:3 (35.).

Spiel auf ein Tor

Dann kratzte Jens Ernzerhof einen Flankenball von Andreas Huwer von der Linie. Im zweiten Abschnitt war es dann ein Spiel auf ein Tor. Ehrang investierte noch mehr in sein Angriffsspiel und entwickelte enormen Druck, die Sauertal-SG ließ sich phasenweise extrem einschnüren. Huwer verzog noch knapp am linken Pfosten, doch vier Minuten später fiel der Ausgleich. Einen Seitfallzieher von Kevin Schmitt erreichte Huwer am zweiten Pfosten und der drückte die Kugel aus kürzester Distanz über die Linie – 3:3 (61.). Ralingen stand arg unter Druck und bekam kaum noch Luft für Entlastungszüge. In der 71. Minute hatte Jonas Streit mit einem Pfostenschuss den Ehranger Siegtreffer auf dem Schlappen.

Lob für beide Teams

Ehrangs Coach Niki Wagner sprach ein Lob für beide Teams aus: „Ein Kompliment geht an beide Mannschaften, die ein hervorragendes Spiel mit zwei sehr guten Offensivreihen zeigten. Wir waren in der ersten Halbzeit verunsichert und haben auch schlecht verteidigt, doch in der zweiten Halbzeit dann mehr investiert und uns den Punkt mit einer Energieleistung verdient.“ Sein Pendant Frank Wagner geizte ebenfalls nicht mit Lob: „Ich kann mich nicht erinnern, in der A-Klasse ein so temporeiches Spiel gesehen zu haben. Vor allem die erste Halbzeit hatte Bezirksliganiveau. Leider haben wir unsere hochkarätigen Chancen in der ersten Halbzeit nicht nutzten können, unterm Strich können wir mit dem Punkt leben, die Zuschauer waren die großen Gewinner an diesem Abend.“ (L.S.).

Aufrufe: 014.4.2017, 00:04 Uhr
Lutz SchinköthAutor