2024-04-23T06:39:20.694Z

Ligabericht
Sigi Ludwig traf in Donaustauf zur frühen Karether Führung. Am Ende stand sein Team dennoch mit leeren Händen da. F: Würthele
Sigi Ludwig traf in Donaustauf zur frühen Karether Führung. Am Ende stand sein Team dennoch mit leeren Händen da. F: Würthele

Schuderer: „Fühle mich ein bisschen verarscht“

Gastgeber Donaustauf bewies Moral und erkämpfte sich nach 0:2-Rückstand den Derbysieg. Im Karether Lager herrschte Unmut über zwei Szenen.

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Dramatik, Action und fünf Tore inklusive eines Last-Minute-Treffers: das Derby zwischen dem SV Donaustauf und dem TSV Kareth-Lappersdorf in der Fußball-Landesliga Mitte hielt, was es versprochen hatte. 350 Zuschauer in Donaustauf sahen, wie die Gäste schnell mit 2:0 in Führung lagen, die Mannschaft von Klaus Augenthaler aber Moral bewies und das Spiel kurz vor Schluss tatsächlich noch drehen konnte. „Hut ab vor der Mannschaft, die nie aufgesteckt hat und es auf schwerem Geläuf sehr gut gemacht hat“, erklärte ein zufriedener Augenthaler.

Für die Karether stand das Derby unter keinem guten Stern, waren doch gleich sechs Stammkräfte ausgefallen. Zwischen die Pfosten musste, nachdem sich Rachner letzte Woche an der Schulter verletzt hatte, der 18-jährige Sebastian Peter aus der A-Jugend.

Und der musste gleich auf der Hut sein: Souza dos Santos feuerte aus zweiter Reihe den ersten Warnschuss ab (12.), keine Minute später traf Vasilic nach Vilsmaiers scharfer Hereingabe aus kurzer Distanz nur den linken Außenpfosten. Gejubelt wurde dann auf der Gegenseite. Kurz ausgeführte Ecke, Fehr brachte die Flanke und Siegfried Ludwig lenkte den Ball per Kopf noch entscheidend ins lange Eck ab (15.). Mit der Führung im Rücken, gab Kareth weiter richtig Gas und versuchte, den Gegner zu Fehlern zu zwingen. Und das klappte. Die 19. Minute: SV-Torwart Daniel Hanke traf Kirner, der frei durch war, klar. Hanke sah nur Gelb, musste wenig später wegen einer Kopfverletzung ausgewechselt werden. Ersatzkeeper Popp blieb bei Martins Strafstoß machtlos (23.). Der Gastgeber antworte prompt, als Souza dos Santos nach einem Eckball im Nachsetzen auf 1:2 verkürzte (27.). Der SV übernahm jetzt mehr und mehr die Spielkontrolle, kam vor der Pause aber nicht mehr zum Ausgleich.

Dieser folgte erst in der 75. Minute – und war längst überfällig. Martins scharfen Ball vors Tor wusste Kapitän Andreas Vilsmaier aus neun Metern zu verwerten. Zuvor hatten Souza dos Santos (53./58.), Vasilic (54.) und Wiesner (66.) beste Torchancen für nun klar dominierende Donaustaufer liegengelassen. Von einer „mangelhaften Chancenauswertung“ sprach Augenthaler im Anschluss: „Wir haben es uns selbst schwer gemacht und nach der Pause drei, vier Hunderprozentige vergeben“. Für Unmut auf Karether Seite sorgte kurz danach eine Zweikampfszene zwischen Wiesner und Brunnbauer. Beide sahen Gelb, der TSV und sein Trainer Sepp Schuderer wollten eine Kopfnuss des Donaustaufers gesehen haben. „Das war ganz klar Rot an Wiesner, der dann noch am 3:2 beteiligt war. Da fühle ich mich ehrlich gesagt ein bisschen verarscht“, fand Schuderer nach dem Spiel deutliche Worte.

Für den umjubelten Donaustaufer Siegtreffer sorgte schließlich Walter Kirschner in der 90. Spielminute. Ihm sprang der Ball nach einem Freistoß aus dem Halbfeld vor die Füße, woraufhin er im Getümmel die Übersicht behielt und aus kurzer Distanz einnetzte.

Kareth fand darauf keine passende Antwort mehr. Und so durfte der SV Donaustauf feiern, der zum zwölften Mal in Folge ungeschlagen bleibt und seinen zweiten Tabellenplatz festigt. Auf der Gegenseite dagegen bleibt der Unmut über die unglückliche, wenngleich nicht unverdiente, Derbyniederlage. „Dass Donaustauf Moral und Qualität bewiesen hat, darüber brauchen wir nicht sprechen. Dennoch glaube ich, wenn der Unparteiische fair mit uns umgegangen wäre, hätten wir gepunktet“, äußerte Schuderer seinen Unmut.
Aufrufe: 026.3.2017, 14:54 Uhr
Florian WürtheleAutor