2024-05-08T14:46:11.570Z

Relegation
Gegen Burglengenfeld noch geschont, geht Nikola Vasilic in der Relegation wieder auf Torjagd.
Gegen Burglengenfeld noch geschont, geht Nikola Vasilic in der Relegation wieder auf Torjagd.

„Auges“ letzte Spiele wie im Europapokal

Augenthaler schwelgt in alten Champions League-Erinnerungen. Der SVD reist im ersten Spiel zum SB Chiemgau Traunstein.

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Der SV Donaustauf kann am heutigen Mittwoch um 19 Uhr (zum Liveticker) den nächsten Schritt zur Fußball-Bayernliga machen. Für die Elf von Klaus Augenthaler geht es zum Relegationsspiel beim SB Chiemgau Traunstein.

„Es ist für uns ein Vorteil, dass wir zuerst auswärts spielen. Das ist wie früher in der Champions League“, sagt Augenthaler im Vorfeld der Partie. Der Gegner aus Traunstein erreichte in der abgelaufenen Saison mit 63 Punkten, einer weniger als Donaustauf (64), Platz zwei in der Landesliga Südost.

Fast wie im Europapokal

„Ein offenes Spiel auf Augenhöhe“ erwartet Augenthaler im Hin- sowie im Rückspiel am Samstag. Der Weltmeister von 1990 vergleicht die Relegation noch in weiteren Aspekten mit seinen vergangenen Auftritten im Europapokal. „Jedes Spiel ist ein Endspiel. Tagesform, Schiedsrichter-Entscheidungen Glück und Pech, all das kann den Ausschlag geben“, erklärt der 59-Jährige. Er stand in seiner Karriere selbst in zwei Europapokal-Finals, kennt sich mit Endspielen also aus. Den Pott durfte er dennoch nie in den Himmel recken, zweimal zog er mit dem FC Bayern den Kürzeren.

Im Gegensatz zur Königsklasse werden die Relegation des SVD natürlich weniger Interessierte verfolgen. „Es werden trotzdem sicher 1000 Leute oder sogar mehr kommen. Für meine Spieler ist das eine ganz besondere Erfahrung und garantiert eine hitzige Atmosphäre“, sagt Augenthaler.

Beim letzten Landesliga-Spiel gegen den ASV Burglengenfeld am Wochenende genoss der Trainer den Luxus, Spieler schonen zu können, da der zweite Platz bereits eingetütet war. Das Offensiv-Duo Tobias Wiesner und Nikola Vasilic zum Beispiel saß bei der 0:1-Niederlage 90 Minuten lang auf der Bank. „Meine Jungs sind ausgeruht und fiebern mit frischen Kräften auf die Endspiele hin“, sagt Augenthaler.

Nach einem Jahr in Donaustauf trennen sich die Wege von Trainer und Verein. Augenthaler möchte die Mannschaft mit dem Aufstieg in die Bayernliga an seinen Nachfolger Karsten Wettberg übergeben. Dafür muss im nächsten Schritt der Sieg gegen Traunstein klargemacht werden.

Bei dieser Mission kann er auf alle Spieler seines Landesliga-Kaders zurückgreifen. „Wir wollen uns eine möglichst gute Ausgangsposition für das Rückspiel in Donaustauf erkämpfen und dann mit der Unterstützung unseres heimischen Publikums den Erfolg eintüten“, gibt der Trainer die Marschroute für die erste Relegationsrunde angriffslustig vor.

Doch eine Sache macht dem Trainer trotzdem etwas Sorgen: seine eigenen Spieler. „Als Trainer kann ich die Mannschaft nicht besonders auf so ein wichtiges Spiel vorbereiten. Meine Spieler sind selbst heiß genug. Doch was ich schaffen muss, ist ihnen den Druck von den Schultern zu nehmen. Man merkt ihnen die Nervosität schon an“, erklärt Augenthaler.

Kein Urlaub gebucht

Als Aufsteiger spielte der SV Donaustauf eine sehr gute Saison, die mit Platz zwei gekrönt wurde. Damit war vor der Spielzeit als Außenstehender kaum zu rechnen. „Wir wollten vorne mitspielen und wussten, dass viel möglich ist“, sagt Augenthaler. Das wussten wohl auch die Spieler. Denn, laut ihrem Trainer, musste keiner den bereits gebuchten Urlaub verschieben. „Die mögliche Relegation haben sie eingeplant“, sagt der 59-Jährige.

Der Urlaub könnte für seine Spieler in diesem Jahr sehr kurz ausfallen. Bis zum 3. Juni kann sich die Relegation im Extremfall ziehen. Schon Mitte Juni geht es in die Vorbereitung mit Trainer Wettberg. Doch für den Aufstieg in die Bayernliga kann man diesen Fußball-Stress schon mal in Kauf nehmen.

Aufrufe: 023.5.2017, 20:00 Uhr
Michael Sperger, MZAutor