2024-04-25T14:35:39.956Z

Vereinsnachrichten
Daniel Seubert (rechts) führt als Kapitän des SV Deggenhausertal eine gut funktionierende Einheit aus ganz jungen und erfahreneren Spielern an. (Foto: Archivfoto: Bodon)
Daniel Seubert (rechts) führt als Kapitän des SV Deggenhausertal eine gut funktionierende Einheit aus ganz jungen und erfahreneren Spielern an. (Foto: Archivfoto: Bodon)
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SV Deggenhausertal ,,auf Abwegen"

Ex-Abstiegskandidat auf dem Weg zum Topteam - Uwe Reinecke wird Coach der SG H/G - Jürgen Hähnel geht zum FC Ostrach

PFULLENDORF / ok - Um ein Haar wäre der SV Deggenhausertal im vergangenen Juni aus der Bezirksliga Bodensee abgestiegen: Nur weil sich der FC Öhningen/Gaienhofen in der Aufstiegsrelegation zur Landesliga durchsetzte, reichte der Mannschaft von Trainer Axel Meier der 13. Platz zum Klassenerhalt. ?Als ich diese Nachricht bekommen habe bin erstmal zur Danksagung in die Kirche?, erinnert sich SVD-Präsident Wolfgang Rössler, der dem Club seit rund einem Vierteljahrhundert vorsteht, an jene sportlich schweren Tage im Frühsommer 2013.

In dieser Saison zeigt sich nun ein ganz anderer SV Deggenhausertal dem Publikum, das stets zahlreich ins schmucke, 2009 eröffnete Kneissler-Stadion strömt. Mit dem 3:2-Heimsieg gegen den Hattinger SV am vergangenen Sonntag (Tore Seubert, Beck und Kaiser) hat sich die Mannschaft auf Platz vier vorgearbeitet. Die beste Platzierung zu diesem Saisonzeitpunkt in den fünf Spielzeiten, in denen der SV nun im Bezirksoberhaus mitmischt. Ein Jahr, nachdem Axel Meier, ein früherer deutscher Juniorenationaltorwart, die Mannschaft in der Kreisliga A übernommen hatte, war der Aufstieg gelungen. Doch so gut wie derzeit lief es noch nie. ?Wir hatten im Vorjahr auch unglaubliches Verletzungspech?, blickt Rössler nur ungern auf den Beinahe-Abstieg in die ?alte sportliche Heimat? Kreisklasse zurück. ?Dieses Jahr sind wir davon verschont geblieben.?

Trainer Meier sei es zudem gelungen, ?jedes Jahr ein bis zwei A-Jugendspieler in den Kader der ersten Mannschaft zu integrieren.? Das zahle sich nun aus. Denn kostspielige Neuzugänge kann und will sich der SVD nicht leisten. Rössler: ?Wir zahlen jedes Jahr rund 8000 Euro Zins und Tilgung für unser Sportheim und unsere Sportanlage. Was andere Clubs für zwei Spieler zahlen, geben wir für Rasendünger aus!?

Geld, so Rössler, flösse im Deggenhausertal nicht in die Taschen der Spieler: ?Wir zahlen nichts, nicht mal Fahrgeld.? Ganz im Gegenteil: Die Spieler seien durchweg gefordert, sich auf Vereinsfestivitäten tatkräftig einzubringen, damit Geld in die Vereinskasse gespült werde.

Trainer Axel Meier sagt: ?Ich bin stolz, dass wir von 22 Spielen erst fünf verloren haben. Das zeigt, dass wir ein wirklich Ernst zu nehmender Gegner in dieser Liga geworden sind.?

Entlang der Achse Andreas ?Katze? Peschel (Tor), Michael Metzler (Innenverteidigung), Benedikt Caspari (defensives Mittelfeld) und Kapitän Daniel Seubert hat Maier nach und nach die schlagkräftigste erste Elf gebastelt, die der SVD je hatte. ?Die Führungsspieler sind ganz wichtig, aber auch die Jungen machen ihre Sache sehr gut.? Mehr öffentliches Lob hielte Meier für unangebracht: ?Die Jungs werden von mir schon genügend gelobt.?

Platz zwei, der zurzeit von Nachbar FC Rot-Weiß Salem eingenommen wird und zur Teilnahme an den Aufstiegsrelegationsspielen berechtigt, ist mit zwölf Punkten in den verbleibenden acht Partien sehr weit weg, stellt für den SVD aber ohnehin kein Ziel dar: Nochmal Wolfgang Rössler: ?Wir sind vollkommen glücklich in der Bezirksliga. Hier passt das ganze Paket genau zu uns.?

In der kommenden Saison ist es soweit: Dann geht statt dem SV Großschönach und dem Herdwanger SV die SG Herdwangen/Großschönach in der Kreisliga A III an den Start (wir berichteten). Unklar war bislang eigentlich nur noch, wer denn die fusionierte Elf trainieren werde: Thomas König, Spielertrainer des SV Großschönach? Oder Uwe Reinecke, Trainer des Herdwanger SV? Nach Informationen der Schwäbischen Zeitung, die SV Großschönach-Vorstand Michael Rothweiler gestern auf Anfrage bestätigte, wird Uwe Reinecke Cheftrainer. Thomas König bleibt dem Team als Spieler erhalten. Als Co-Trainer holt sich Reinecke Thomas Wanke vom FV Walbertsweiler/Rengetsweiler.

Jürgen Hähnel, Co-Trainer des SC Pfullendorf, wird in der kommenden Saison Cheftrainer des württembergischen Landesligisten FC Ostrach. Und zwar unabhängig davon, ob der abstiegsgefährdete FCO dann noch in der Landesliga oder vielleicht eben auch in der Bezirksliga spielt. SCP-Cheftrainer Stephan Baierl, der einige Monate um die Verpflichtung eines ?Co.? gekämpft hatte, wird sich also schon wieder nach einem passenden Partner umsehen müssen. Dass er nicht bleibt, begründet Hähnel so: ?Meine persönliche Zukunft beim SC Pfullendorf ist völlig unklar. Deshalb nehme ich das Angebot aus Ostrach an.?

Am Montagabend setzte Jürgen Hähnel seinen Namenszug unter den Vertrag.

Aufrufe: 08.4.2014, 11:35 Uhr
Schwäbische ZeitungAutor