Für Morawa sind's von der Haustür bis zur Budberger Platzanlage nur wenige Schritte. Mit drei Jahren kickte er bereits auf dem Platz vor der Wohnung. In der Jugend beim SVB gab es zwischendurch einen kurzen Abstecher zum VfL Repelen, dann ging's aber schnell wieder zurück. Bis hin zu der Zeit, als der Club gerade in die Landesliga aufgestiegen war. Morawa spielte noch ein halbes Jahr mit, wechselte dann aber gleich drei Klassen tiefer, eben nach Orsoy. "Es gab Gründe", mehr möchte er heute nicht mehr dazu sagen. Außer dass ein Grund auch die Kameradschaft war, die ihn in Orsoy empfing. "Die ersten zwei Jahre mit den vielen älteren Spielern waren die schönsten", sagt er. Das Personal wechselte, und Morawa schwankte zwischen Bleiben und einem Neuanfang.
Im alten Budberger Trainingsanzug aus dem Aufstiegsjahr, fein aufbewahrt im Kleiderschrank, meldete sich Morawa beim SVB zurück. "Es gab auch einige überraschte Gesichter." Selbst wenn inzwischen alles mit seinem neuen Trainer abgesprochen war - was übrigens auch quasi vor der Haustür geschah. Coach Patrick Jetten wohnt direkt nebenan und wird seitdem des Öfteren mit einem strahlenden Gesicht gesehen: "Robin ist fußballintelligent, fußballverrückt, ein technisch überragender Spieler, den ich schon lange in der Mannschaft haben wollte."
Der Wechsel des Fußballers geht einher mit den beruflichen Veränderungen. Seit November ist der Alt- und Neu-Budberger als Zeitsoldat im hessischen Schwarzenborn stationiert. Training vor Ort findet im Kraftraum und auf dem örtlichen Sportplatz statt. Nur am Wochenende geht es auf den Budberger Kunstrasen. Die klaren Positionen im Leben haben ihn ruhiger gemacht. Spontane Aktionen, mit denen der junge Fußballer auch schon mal eine kräftige Bauchlandung hinlegte, wird's so schnell nicht mehr geben. Im vergangenen Jahr sorgte der "Trikot-Eklat" für Schlagzeilen und eine lange Sperre für den Offensivakteur, der auf dem Spielfeld noch keine Rote Karte zu sehen bekam.
Thema durch, aber was passiert jetzt eigentlich mit dem Tattoo am Bein? "Mir wurde schon vorgeschlagen, aus dem SVO einfach ein SVB machen zu lassen", berichtet Morawa, der davon aber gar nichts hält. Es sollte auch nicht wichtig sein, was drauf steht, sondern nur was drin steckt.