Jetzt wird es doch noch richtig eng

Um ihren auf einen Punkt geschmolzenen Vorsprung in jedem Fall zu behaupten und somit die weitere Liga-Zugehörigkeit hundertprozentig abzusichern, müssen die Polzer am kommenden Sonntag in Zarrentin gewinnen. Die Partie begann ohne großes Abtasten. Nach zwei Polzer Abschlüssen verhinderte auf der anderen Seite Steffen Gebert mit gutem Reflex eine frühe Dynamo-Führung (4.). Die war wenig später aber doch fällig. Gebert zögerte bei einem lang geschlagenen Ball zu lange und zog so den Kürzeren gegen Clemens Lange, der per Kopf das 0:1 markierte (12.). Die nächsten Chancen gehörten den Blau-Weißen. John Mäder brachte bei einer fast schon artistischen Einlage nicht genug Druck hinter seine Volleyabnahme, so dass Daniel Leistikow die Hände noch rechtzeitig hoch bekam (18.). Nur eine Minute später zog Yannick Albs einen Freistoß aus vielversprechender Position am Tor vorbei (19.). Ein weiterer Freistoß leitete den Ausgleich ein. Die Gäste konnten nicht klären, und im zweiten Anlauf war Mäder per Flachschuss erfolgreich (22.). Als Robert Wallbaum im Nachsetzen nicht mehr abstoppen konnte und mit Daniel Leistikow zusammenprallte, zog sich der Dynamo-Keeper eine Knieverletzung zu, die zum Wechsel zwang (26./gute Besserung). In der fünfminütigen Nachspielzeit wurde Lange gut in Szene gesetzt, verfehlte aber das lange Eck.

„Schwerin ist mit mehr Elan aus der Kabine gekommen. Wir konnten dagegen nicht umsetzen, was wir uns vorgenommen hatten, haben überhaupt nicht ins Spiel gefunden“, fasste ein enttäuschter Trainer Steffen Willuweit den schwachen Polzer Auftritt nach der Pause zusammen. Die Gäste präsentierten sich körperlich präsenter und gewannen fast jedes Kopfballduell. So wie in der 53. Minute. Obwohl der Ball lange unterwegs war, verschaffte sich Clemens Lange den nötigen Raum und zwang Steffen Gebert zu einer Glanzparade. Es blieb aber brenzlig. Und mit einem weiteren Kopfball sorgte der Dynamo-Torjäger für das 2:1 (56.). Von den Blau-Weißen kam in der zweiten Halbzeit offensiv nur sehr wenig. Eine gekonnte Einzelaktion von Goncalves de Oliveira wurde an der Strafraumgrenze unfair gestoppt. Den fälligen Freistoß zog John Mäder über die Abwehrmauer. Doch Ole Szabries war mit sicherer Parade zur Stelle (67.). Aufregung in der 77. Minute: Mäder ging im gegnerischen Strafraum zu Boden. „Das war ein klares Foul. Ich kam ja gar nicht hoch.“ Der geforderte Elfmeterpfiff blieb aber aus. Klare Chancen gab es auf beiden Seiten nicht mehr zu notieren. Als eine missglückte Abwehraktion vor den Füßen von Dynamo-Kapitän Marcel Grube landete und der aus kurzer Distanz mühelos zum 3:1 abschloss (89.), gab es am Sieger keinen Zweifel mehr. Die zahlreich mitgereisten Dynamo-Fans, die das gesamte Spiel über lautstark den Ton angaben, feierten nach dem Schlusspfiff ihre Mannschaft – allerdings mit Böllern und Bengalos.

SV Blau-Weiß Polz: Gebert – Jesse (82. Uller), Schult, Neumann, Mäder, Wilejto, Ranft, Richter, Wallbaum, Albs (78. Krogmann), de Oliveira