Coach Dennis Lindemann stellt klar, dass er niemand sei, der weglaufe. Nach einem "harten Abend", an dem ihm viele Trainerkollegen aufmunternde Nachrichten geschrieben hatten, blickt er wieder nach vorne. "Der Abstieg tut noch weh. Aber ich freue mich schon auf das neue Gesicht der Mannschaft. Wir haben frischen Wind bitter nötig." Kevin Fondermann, Sebastian Weinkath und Lars Klein-Hitpaß, deren Wechsel vom ebenfalls aus der Bezirksliga abgestiegenen PSV Wesel II nach Bislich im März bekannt geworden war, erneuerten am Montag ihre Zusage für die Kreisliga A. Die Antwort des vierten externen Neuzugangs, Ismail Hamzaoglu von Wesel Anadolu Spor, steht noch aus. "Ich habe weitere Spieler im Auge", sagt Lindemann. Der Ex-Bislicher Marvin Prietzel und der ehemalige PSV-Akteur Stefan Giesen vom Bezirksliga-Vizemeister SV Friedrichsfeld werden mit dem SVB in Verbindung gebracht.
Dennis Lindemann kritisiert, dass von einigen Spielern zu wenig gekommen sei. "Ohne regelmäßiges Training kann man eben nicht hundert Prozent geben." Aus der Kritik nahm der Coach aber Angelo Sicurello ausdrücklich heraus: "Er hat eine gute Einstellung und war auch in Bocholt einer der Besten. Wir müssen alles daran setzen, ihn zu halten." Angelo Sicurello reist zu jedem Training und Spiel aus Moers an.
Zum neuen Kader sollen wie geplant auch Simon Mai in seinem ersten Senioren-Jahr, die A-Junioren Felix Gerwers und Noah Lübbe sowie Richard Beenen aus der zweiten Mannschaft zählen. Für Freitagabend ist ein Gespräch zwischen dem Vorstand und den aktuellen Spielern anberaumt. "Wir hatten gültige Abmachungen für die Bezirksliga und brauchen jetzt Klarheit für die Kreisliga A", sagt Thomas Giesen.
"Ich hoffe, dass keiner mehr umfällt", meint SVB-Geschäftsführer Tobias Engels, der die Niederlage im Abstiegsfinale hautnah als Co-Trainer miterlebte. Diesen Posten wird Engels aus beruflichen Gründen schweren Herzens aufgeben. Als Bislicher Urgestein treffe ihn der Absturz in die A-Liga unheimlich hart, gesteht Engels. "Ich erlebe mit diesem Verein nur noch Extreme. Allerdings lässt sich ein verpasster Landesliga-Aufstieg wie in der vergangenen Saison leichter aus den Klamotten schütteln als der Abstieg. Das wird noch relativ lange dauern."
Ganz ähnliche Worte hatte gleich nach dem Spiel ein anderer Bislicher gewählt, der mit dem Club seit der E-Jugend verbunden ist. Kapitän Matthias Boland, der durch seine Gelb-Rote Karte in Bocholt zur tragischen Figur geworden war, formulierte in den Minuten der bitteren Gewissheit jedoch auch eine Kampfansage: "Wir werden wiederkommen." Der 24-Jährige erinnerte sich an seine erste Senioren-Saison 2009/10 unter Trainer Steffen Herden, als dem SV Bislich ungeschlagen der direkte Wiederaufstieg in die Bezirksliga gelungen war. "Es wäre wunderbar, so etwas noch einmal zu erleben", sagt Boland.