"Diese Punkte mussten wir einfach mitnehmen", ärgerte sich Lindemann nach der Partie, in der seine Mannschaft über weite Strecken dominiert hatte. Der Bislicher Übungsleiter wollte den verpassten Sieg nicht daran festmachen, dass der Referee den Gastgeber durch zwei Fehlentscheidungen, die er im Gespräch mit Lindemann in der Pause zugegeben hatte, klar benachteiligt hatte. Der Freistoß zum 0:1 hätte nach Aussage des Schiedsrichters nicht direkt ausgeführt werden dürfen. Zudem pfiff er einen vielversprechenden Bislicher Angriff wegen einer angeblichen Abseitsstellung von Marc Ressel zurück. "Da lag der Schiedsrichter daneben. Aber daran hat es sicherlich nicht gelegen, dass wir nicht gewonnen haben", sagte Lindemann.
Vielmehr gingen die Bislicher Kicker allzu leichtfertig mit dem gut ein Dutzend Torchancen um, die sie sich herausspielten. Mal fehlte die letzte Konsequenz im Abschluss, mal drehten die Angreifer einen Kringel zu viel und brachten sich so in eine etwas ungünstigere Position für den Torschuss. Einzig Sebastian Weinkath (31.) und der quirlige Hasan Hamzaoglu (69.), der das Einzelspiel allerdings zu oft übertrieb, schafften es, den Klever Torhüter zu überwinden.
"Dieses Spiel mussten wir 5:1 oder 5:2 gewinnen. Doch wenn man so viele Möglichkeiten auslässt und in der Abwehr zweimal patzt, darf man sich über ein Unentschieden nicht wundern. Aber das wird sich in der Saison bestimmt wieder ausgleichen", sagte Lindemann. Unzufrieden war er mit seinem Personal nicht, obwohl es zwei Punkte verschenkt hatte. Der Coach freute sich über eine ansprechende Vorstellung seiner Kicker. "Man muss sich erst einmal so viele Chancen herausspielen, wie wir das getan haben. Die Leistung war gut. Man hat gesehen, dass wir vor allem in der Offensive einiges Potenzial haben", stellte der Bislicher Übungsleiter fest.