SV Bislich verpatzt Generalprobe

Was davor in den 90 Minuten passiert, darauf ist Lindemann selbst sehr gespannt. Denn von einer außergewöhznlichen Vorstellung war sein Team bei der Generalprobe weit entfernt. In einem kurzfristig vereinbarten Freundschaftsspiel beim B-Ligisten Wesel Anadolu Spor unterlagen die Bislicher mit 1:3 (0:1). Für die Hausherren trafen Burak Gümüs, Bervedan Mengülogul und Firat Samhal. Der eingewechselte A-Jugendliche Simon Mai hatte zwischenzeitlich zum 1:1 ausgeglichen.

"Das war absolut blamabel und so kurz vor dem Start in den Abstiegskampf habe ich für so eine Vorstellung auch kein Verständnis. Da hätten wir besser noch um den Auesee spazieren gehen können. Eigentlich sollte das bereits die Startelf für Sonntag sein, aber das wird sie jetzt mit Sicherheit nicht. Bis auf Kai Sprenger und mit Abstrichen Sabri Bulut müssten die Leute sich am Sonntag alle auf der Bank wiederfinden", schimpft Lindemann.

Dabei ist der Konkurrenzkampf im kleinen Kader des SV Bislich im Winter immerhin ein wenig größer geworden. "Trotzdem glaube ich nicht, dass jeder begriffen hat, in welcher Situation wir uns befinden", sagt Lindemann. Schließlich gehe es zu einer Mannschaft, für die ein Sieg zu Hause schon fast Pflicht sei. "Die vergangenen Spiele gegen Praest waren immer hitzig und sportlich auf der Kippe. Zuletzt hatten wir das Glück auf unserer Seite - aber das muss man sich auch jedes Mal neu erarbeiten", meint der Coach.

Das ereignisreiche Hinspiel bot den Zuschauern unter anderem jeweils einen Strafstoß und zwei Platzverweise auf jeder Seite, eine Regenunterbrechung und am Ende einen 2:1-Erfolg der Bislicher. Auch beim vorletzten Duell in der vergangenen Saison in Praest (3:1 für Bislich) vor über 500 Zuschauern gab es auf jeder Seite einen Feldverweis.

"Wir müssen in erster Linie sehen, dass wir die Ruhe bewahren, uns auch von der Hektik von außen nicht anstecken lassen und mit elf Mann vom Platz gehen", fordert Dennis Lindemann, der den RSV Praest jüngst bei dessen 3:5-Niederlage beim Spitzenreiter SV Friedrichsfeld beobachtet hat. "Praest hat eine kampfstarke Mannschaft, die auch Fußball spielen kann. Allerdings stehen sie jetzt schon ein wenig mit dem Rücken zur Wand." Umso wichtiger sei es, den Gegner am Sonntag zumindest auf die sechs Punkte Abstand zu halten.

Fehlen werden den Gästen neben den Langzeitverletzten Moritz Schiermeister und Keeper Timo Theißen auch die Torschützen aus dem Hinspiel, Yasin Cagatay (Nasenbein) und Alpha Samoura (Fuß).