2024-04-23T13:35:06.289Z

Ligavorschau
Mit einem selbstgebastelten, übergroßen Meisterwimpel feierten die Fußballer des SV Beuren die Meisterschaft in der Kreisliga A/Iller und den Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Daniel Schaffer/SV Beuren.
Mit einem selbstgebastelten, übergroßen Meisterwimpel feierten die Fußballer des SV Beuren die Meisterschaft in der Kreisliga A/Iller und den Aufstieg in die Bezirksliga. Foto: Daniel Schaffer/SV Beuren.
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SV Beuren: Aus 60 Kickern wird ein Team

Erstmals in seiner Vereinsgeschichte ist der SV Beuren in die Bezirksliga aufgestiegen

Der neue Trainer Thomas Berchtold kann aus einem Reservoir von 60 Spielern schöpfen.

Der SV Beuren gilt im Fußball-Bezirk Donau/Iller als fußballerisches Schlaraffenland. Der Klub aus dem 650 Einwohner großen Ortsteil der Marktgemeinde Pfaffenhofen hat 680 Mitglieder und dank der Initiative des damaligen Trainers Stefan Walke seit vier Jahren drei (!) aktive Mannschaften im Spielbetrieb.

Ein Ende des Zulaufs ist nicht absehbar. Für die kommende Saison rücken 20 (!) Talente von den A-Junioren zu den Herren auf. „Wir arbeiten sehr gewissenhaft mit der Jugend. Uns sind auch die Spieler, die nicht so gut sind, wichtig“, betont Abteilungsleiter Daniel Schaffer. „Wir haben Kreisliganiveau. Da dürfen auch die schwächeren Spieler bei den Junioren kicken. Bei uns ist man bodenständig.“

Aus einem Fundus von 60 Kickern wird nach der Meisterschaft in der Kreisliga A/Iller die Paradeformation für das Abenteuer Bezirksliga zusammengestellt. Dem 1946 gegründeten Verein gelang erstmals in der Klubgeschichte der Sprung in die höchste Spielklasse des Bezirks. „Wir hatten keine großen Erwartungen vor der Saison“, bekennt Abteilungsleiter Daniel Schaffer. Das neue Trainer-Duo mit Michael Schwer an der Seitenlinie und seinem Bruder Thomas als defensiver Mittelfeldakteur hat für eine Aufbruchstimmung gesorgt. „Die beiden haben ihr System gut rübergebracht“, meint Schaffer. Thomas Schwer ist als Kicker in dieser Spielklasse sowieso eine ganz große Hausnummer. Zudem blieb die Mannschaft vom Verletzungspech weitgehend verschont. Von den Stammkräften fiel lediglich Torwart Julian Berger (Nasenbeinbruch) einmal für vier Partien aus. Zudem sucht die Trainingsbeteiligung der ersten Garnitur mit über 90 Prozent in der Region ihresgleichen.

Bis auf Führungsspieler Schwer entstammen alle Kicker aus dem eigenen Juniorenbereich. „Die Spieler haben als Mannschaft super zusammengearbeitet“, lobt Schaffer. Der eingeschworene Haufen fing in 30 Partien gerade einmal 27 Gegentore ein. Und mit Torschützenkönig Johannes Maurer (32 Treffer) sowie Nicolas Mayer (21 Tore) stellte der Verein zwei der fünf gefährlichsten Stürmer der Liga. Dieses Duo bleibt aber ebenso wie fast der gesamte Kader ihrem Heimatverein treu.

Allerdings musste sich der SV Beuren nach einem neuen Coach umsehen. Das Trainergespann mit Michael Schwer (legt eine schöpferische Pause ein) und Thomas Schwer (als spielender Co-Trainer zum Bayernliga-Absteiger FC Gundelfingen), das in der Vorsaison schon mit dem TSV Holzheim in die Bezirksliga aufgestiegen ist, hat sich verabschiedet. „Wir waren uns in der Winterpause grundsätzlich einig, weiter machen zu wollen. Thomas hatte dann aber eine Option höherklassig einzusteigen. Der SV Beuren spielt eben mit einer der kleinsten Kapellen der Region“, kommentiert Schaffer das Ende der kurzen Ära mit dem Erfolgsgespann.

Der Boss macht die Musik

Die Titelfeierlichkeiten ließ sich das scheidende Trainer-Duo freilich nicht entgehen. Am vorletzten Spieltag war die Meisterschaft nach einem Kopf-an-Kopf-Rennen mit dem TSV Obenhausen, der nach Beurens 3:1-Sieg im direkten Duell vier Partien vor dem Rundenende an der Tabellenspitze abgelöst worden war, eingetütet. „Es war nichts geplant. Das Fest war ein wenig chaotisch“, erinnert sich Schaffer. So musste angesichts des ausgeprägten Durstes der Kicker kurzerhand Bier nachgeordert werden. Die Feierlichkeiten erstreckten sich über drei Tage, so dass das für den dritten Tag angesetzte Training abgeblasen wurde.

Nach dem Saisonhalali zogen Kicker und Fans im Rahmen eines Festumzugs, begleitet von der örtlichen Musikkapelle, durchs Dorf. Klubvorsitzender Michael Klotz sorgte anschließend mit seiner Band „Los Beachos“ für die Partymusik im Festzelt. Und Pfaffenhofens Bürgermeister Josef Walz hat die Meisterkicker zu einem Empfang im Rathaus eingeladen.

Aufrufe: 014.7.2017, 08:38 Uhr
SWP / Detlef GroningerAutor