2024-05-02T16:12:49.858Z

Ligabericht
Daniel Isken war der Aktivposten im Spiel der 09er. Er spielt seit Wochen in herausragender Form. Foto: Randow
Daniel Isken war der Aktivposten im Spiel der 09er. Er spielt seit Wochen in herausragender Form. Foto: Randow

Die Bastion Belkaw-Arena fällt

Trainer Thomas Zdebel fürchtet, dass der Aufstiegs-Zug bereits ohne den SV 09 abgefahren ist

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Die erneute „Steilvorlage“ des FC Wegberg-Beeck, der nun bereits sein drittes Heimspiel in Folge verlor, nutzten die 09er einmal mehr nicht. Nun ist zudem auch noch die „Bastion“ Belkaw-Arena „gefallen“, wurde das erste Heimspiel nach über einem Jahr wieder verloren.

Wer als neutraler Beobachter nicht wusste, welches Team das des SV Bergisch Gladbach 09 ist, hätte in den ersten 25 Minuten glauben können, die Spieler in den dunklen Trikots spielten um den Aufstieg in die Regionalliga West, der Gegner lediglich um den Klassenerhalt in der Mittelrheinliga.

Der FC Hennef 05 war „Chef“ in der Belkaw-Arena. Es dauerte gute 25 Minuten, bis der SV Bergisch Gladbach 09 sich halbwegs vom Druck befreien konnte. Die Gäste boten mit Dabers, Eck, Habl, Bouallal gleich vier Spieler auf, die in der Saison 2014/15 schon in der Regionalliga für den FC Hennef aufliefen. Fabian Montabell war einst deutscher U19-Nationalspieler, erzielte in fünf Länderspielen zwei Tore, spielte für Hannover 96, Rot-Weiß Erfurt, die Sportfreunde Lotte und kam nun vom TuS Koblenz zum FC Hennef. In dieser Form und mit dieser Leistung werden die Gäste keine Mühe mit dem Klassenerhalt haben.

SV Bergisch Gladbach 09 – FC Hennef 0:1 (0:0)

Nach der „unterirdischen“ Leistung beim 0:1 bei Viktoria Arnoldsweiler am vergangenen Sonntag, veränderte SV 09-Trainer Thomas Zdebel sein Team auf drei Positionen: Michael Cebulla war zurück im Tor, Ali Mostowfi auf der Außenverteidiger-Position, Patrick Hill im rechten Mittelfeld.

Schon in der 4. Minute war der 1,87 Meter-Mann Fabian Montabell gegen Ali Mostowfi, geschätzte 1,68 m groß, Sieger im Kopfball-Duell. Am langen Pfosten lauerte Dabers. In der 8. Minute klärte SV-Keeper Michael Cebulla vor Rachid Bouallal. 13 Minuten dauerte es, bis Daniel Isken erstmals auf der Gästetor schoss. Daniel Iksen, Patrick Hill und Claudio Heider waren einziger Lichtblick in der Offensive der Gastgeber. Die Viererkette der 09er hielt dem Dauerdruck der Gäste stand. Noch.

Wenn Du kein Glück hast, kommt auch noch Pech dazu. Assistent eins hatte bei der Abseits-Regel eine „Trefferquote“ von geschätzten 50 Prozent, Patrick Hills „Turbo-Antritt“ gleich dreimal falsch „interpretiert.“ Die Gäste drängen weiter auf das 0:1. Ioahara ist zweimal enteilt (16. und 18. Minute). Michael Cebulla und Mo Redjeb klären beide Mal in höchster Not zur Ecke. Der FC Hennef tritt im Stile einer Spitzenmannschaft auf.

Nach 24 Minuten kommt die nächste Hiobs-Botschaft für den SV 09. Angreifer Patrick Hill verletzt sich beim Abwehren im eigenen Strafraum, wird morgen im Krankenhaus untersucht. Yannick Albrecht kann Bälle im Angriffszentrum nicht festmachen, wirkt wie ein Fremdkörper, ist aber stets bemüht – ein fleißiger Fremdkörper halt. Claudio Heider steigert sich, tanzt fünf Gegner aus (28.), der sechste ist einer zu viel. Doch 09 kann nun das Spiel ausgeglichener gestalten, kommt zu eigenen Chancen. Tanimoto verzieht (35. und 43. Minute).

Zur Pause berichten die treuesten der Treuen, dass SV 09 besser als letzte Woche beim 0:1 in Arnoldsweiler spielt. Besser gewiss, aber nicht gut. Und so ist es in der 47. Minute Fabian Montabell, der das 0:1 erzielt, das sich vor der Pause schon ankündigte. Mo Redjeb will den Ball zu Rechtsverteidiger Ali Mostowfi spielen. Das aggressive Pressing der Gäste zahlt sich aus. Dabers ist dazwischen, passt zu Montabell und dieser kann sich die Ecke aussuchen.

SV 09 ist nun im Spiel. Doch klare Torchancen bleiben weiterhin Mangelware.

SV-Trainer Thomas Zdebel ist bedient: „Die Gäste hatten mehr Biss als wir, den unbedingten Willen, der uns gefehlt hat. Sie haben uns den Schneid abgekauft. Wir wollten alles spielerisch lösen. Als wir merkten, dass dieses nicht zum Erfolg führt, war es nicht mehr möglich, den Hebel umzulegen.“

Der FC Hennef hat aber auch mehrere Spieler mit Regionalliga-Erfahrung in seinen Reihen. „Dort wollen unsere Spieler ja hin. Also müssen sie Widerstand leisten. Das haben sie nicht geschafft. Der Aufstiegszug ist nun ohne uns abgefahren“, glaubt SV-Trainer Thomas Zdebel: „Das lässt sich der TV Herkenrath jetzt nicht mehr nehmen.“

SV Bergisch Gladbach 09: Cebulla, Mostowfi, Dreiner, Hergesell, Hill (24. Fiegler), Isken, Pala, Redjeb, Heider, Albrecht (58. Mampuya) (67. Shabani), Tanimoto - Trainer: Zdebel

FC Hennef 05: Altmann, Habl, Jamann, Roder, Dabers, Jahn, Bouallal (31. Mai) (83. Klug), Iohara, Eck, Viehweger, Montabell (90. Niklas) - Trainer: Glatzel

Schiedsrichter: Jers (Übach-Palenberg) - Zuschauer: 170
Tore: 0:1 Molzberger (47.)

Aufrufe: 024.4.2017, 07:30 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Elli RiesingerAutor