2024-04-25T14:35:39.956Z

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Fiebern dem Finale entgegen, von links: Bezirks-Chef Arno Heger mit den Kapitänen Patrick Hochleitner (SF Oberried) und Christian Casar (SV Ballrechten-Dottingen) sowie Bezirkspokalspielleiter Dieter Reinbold | Foto: Benedikt Hecht
Fiebern dem Finale entgegen, von links: Bezirks-Chef Arno Heger mit den Kapitänen Patrick Hochleitner (SF Oberried) und Christian Casar (SV Ballrechten-Dottingen) sowie Bezirkspokalspielleiter Dieter Reinbold | Foto: Benedikt Hecht

Vier Bezirksligateams sitzen gespannt in den Startlöchern

Am Donnerstag gehen die beiden Endspiele um den Fußball-Bezirkspokal in Heitersheim über die Bühne

Finaltag der Amateure lautet das Motto des Deutschen Fußball Bundes (DFB) an Christi Himmelfahrt, wenn insgesamt 19 Pokalendspiele auf Verbandsebene von den einzelnen Landesverbänden ausgetragen und in Livekonferenzen in der ARD übertragen werden. Doch nicht nur auf Verbandsebene ist Finaltag, auch im Bezirk Freiburg heißt es, traditionell bereits seit über 20 Jahren an Christi Himmelfahrt Finaltag. In Heitersheim werden die Finalspiele der Frauen zwischen der SG Köndringen und der Spvgg Buggingen/Seefelden (Anpfiff 13 Uhr) sowie der Männer zwischen den SF Oberried und dem SV Ballrechten-Dottingen (16 Uhr) durchgeführt.
Es ist das Fußballevent schlechthin im Bezirk Freiburg, die Finalspiele der Frauen und Männer. Vierstellige Zuschauerzahlen sind Normalität, 2014 in Holzhausen kamen 3052 Zuschauer – ein neuer Rekord und ein Erlebnis für die Akteure auf dem Platz, das Amateurkicker nie vergessen werden. Die 2000er Marke wird im Bezirk Freiburg immer locker geknackt, so dass Bezirkschef Arno Heger nicht umhin kommt, einen einstigen Aktiven zu zitieren: „Es gibt nichts Geileres, wie vor 2500 Zuschauern zu kicken.“ Ein Motto, das seit Jahren gilt und von allen vergangenen Finalteilnehmern nur bestätigt werden kann. Ausrichter FC Heitersheim zeigt sich jedenfalls vor dem Finale in Person von Vorstand Hans Joachim Fünfgeld schon sehr positiv gestimmt: „Es ist alles zwar sehr kurzfristig, aber die Vorbereitungen laufen auf vollen Touren, und wir freuen uns auf die Finalspiele.“

Dass es sportlich ein sehr reizvoller Nachmittag werden dürfte, ist durch die Teilnahme von vier Bezirksligisten schon einmal gesichert. Bei den Frauen trifft der Tabellenerste auf den Zweiten, lediglich einen Punkt Vorsprung hat die SG Köndringen auf die Spvgg Buggingen/Seefelden im Klassement. Den Ligavergleich konnte jedes Team einmal für sich entscheiden, die Ausgangslage also offen. Wie sich so eine Finalteilnahme anfühlt, das dürfte einigen Akteurinnen aus Buggingen bekannt sein. 2015 stand die Mannschaft von Trainer Jürgen Scholer bereits im Endspiel, unterlag damals dem SV Au-Wittnau mit 3:11. Ein bitterer Moment, der diesmal nicht wieder eintreten soll, „damals saßen die Mädels eingeschüchtert in der Kabine.“ Doch diesmal „ist die Vorfreude riesig, denn es ist das absolute Highlight“, erzählt Scholer, der sich durchaus bewusst ist, dass die Tagesform entscheiden wird. „Der glücklichere hat letztlich die Hände am Pokal.“

Worte, denen sich sein Gegenüber Bernd Schmidt so anschließt, um zugleich anzufügen: „Vor der Saison haben die Mädels das Ziel Finale ausgegeben.“ Genagt hatte an seiner Elf, dass sie in den vergangenen Jahren immer am späteren Sieger gescheitert war. Ob Meisterschaft oder Pokalsieg Scholer lieber wäre, der Trainer legt sich insgeheim fest: „Ich würde den Pokal nehmen.“ Sein Alptraum wäre, in beiden Entscheidungen zu unterliegen und am Ende mit leeren Händen dazustehen, „mittlerweile kann ich mit dem FC Bayern mitfühlen“, sucht Schmidt einen Vergleich mit dem großen Fußball.

Ganz anders sieht die Konstellation bei den Männern aus. Der SV Ballrechten-Dottingen belegt aktuell Rang zwei in der Tabelle, die SF Oberried kämpfen als 14. um den Verbleib in der Liga. Zudem kommt es für die Dottinger einem Heimspiel gleich, lediglich zwei Kilometer liegen zwischen dem Dottinger Stadion und dem des FC Heitersheim. Eigentlich könnten die Dottinger sich daheim umziehen und zum Warmmachen die kurze Strecke nach Heitersheim laufen.

Doch die Dottinger weisen die Favoritenrolle ab: „In einem Finale ist alles möglich“, gibt Michele Borrozzino, der Trainer des SV, an. Beide Wettbewerbe, Liga wie Pokal müsse man getrennt sehen. Und bis vergangenen Montag galt der Blick klar auf die Liga gerichtet. Gedanken sollten keine an das Finale verschwendet werden. Zudem warnt der Coach: „Wir dürfen nicht den Fehler machen, es wird eine einfache Sache, nur weil wir Oberried zweimal in der Liga geschlagen haben.“

Auch bei den Sportfreunden galt bisher der Fokus auf den Ligenbetrieb, erklärt Spielausschuss Benjamin Bosch. In der Liga waren die Dreisamtäler von vielen Verletzungssorgen geplagt, im Pokal konnten sie ohne Druck befreit aufspielen. Kapitän Patrick Hochleitner bringt es aber auf den Punkt: „In zehn Jahren redet jeder über das Endspiel.“ Die Priorität ist gesetzt, jetzt muss nur noch der Wettergott mitspielen, für einen perfekten Finaltag.
Aufrufe: 024.5.2017, 00:00 Uhr
Benedikt Hecht (BZ)Autor