2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielbericht
Kaum zu bremsen: Argets Kapitän Christian Esche (in Grün) kurvt durch die Defensive des FC Deisenhofen III. Foto: Harald Hettich
Kaum zu bremsen: Argets Kapitän Christian Esche (in Grün) kurvt durch die Defensive des FC Deisenhofen III. Foto: Harald Hettich

Vier Tore in vier Minuten! Magische Phase beim SV Arget

Spiel der Woche

Magische Momente und Minuten bietet mitunter auch der A-Klassenfußball. In der Zugspitzgruppe 4 wurden die Zuschauer des Derbys zwischen dem SV Arget und dem FC Deisenhofen III Zeuge von kuriosen vier Minuten: Zwischen der 18. und 22. Minute legten die Gastgeber ein astreines Treffer-Quartett hin und entschieden die Partie damit frühzeitig. Am Ende konnte Arget durch einen 5:1 (4:1) Erfolg im Aufstiegsrennen mit dem achten Sieg in Serie weiteren Boden gut machen und den Abstand zu Relegationsplatz zwei auf drei Punkte verkürzen. Zudem hat der SV eine Partie weniger ausgetragen als Konkurrent Waldram. Deisenhofen findet sich durch die Klatsche nach bislang ordentlicher Frühjahresserie mitten im Abstiegskampf wieder.

Wenig deutete zu Beginn der Partie in Arget auf einen Durchmarsch der Gastgeber hin. Denn die Anfangsviertelstunde gehörte klar den zunächst engagierteren Gästen. Im Spiel zweier zuletzt sehr erfolgreicher Mannschaften setzten die Gäste die ersten Achtungszeichen. SVA-Torhüter Mario Markmann brauchte sich zu Beginn über einen Mangel an Arbeit nicht zu beklagen. Erst die gellenden Weckrufe von Coach Markus Dürnegger zeigten bei den Platzherren Wirkung. Arget gewann nach 15 Minuten mehr Zugriff auf den Gegner und setzte nach starker Kombination über rechts durch einen wuchtigen Schuss von Nicolas Buchalik (15.) selbst das erste Ausrufezeichen. Was folgte, war Dauer-Torjubel pur auf dem Sportplatz zwischen Forstsaum und Bahngleis. Argets Bester, Ibrahim Karakas, lieferte den Startschuss zur Torgala. In Manier des legendären Bayern-Torjägers Gerd Müller staubte er nach einem unübersichtlichen Ballgestocher im Deisenhofener Strafraum in der Folge eines Freistoßes, flankiert von gleich mehreren verdutzten Gästeverteidigern, per sehenswertem Drehschuss aus Kurzdistanz zur Führung ab.

Nur eine Minute später tauchten die Argeter erneut vor dem Kasten von FCD-Schlussmann Tobias Franz auf. Einen an sich ungefährlichen, weil zu schwach getretenen Flachschuss von der Strafraumkante fälschte Nicolas Buchalik aus halblinker Position aus zehn Metern unhaltbar ab.

Während die heimische Fanschar noch ausgelassen jubelte, holten die inzwischen noch Tore hungrigeren Aufstiegsaspiranten gleich zum nächsten Schlag aus. Fast am Anstoßpunkt klauten die Heimakteure verdutzten Deisenhofenern das Leder vom Fuß. Der präzise Pass von Karakas landete auf dem rechten Flügel beim ebenfalls starken Kapitän Christian Esche. Der ließ bei freier Sicht aufs gegnerische Tor auch FCD-Schlussmann Franz ins Leere laufen und schlenzte das Leder zum 3:0 ins leere Gehäuse.

Während Deisenhofens Coach Dai Tatai nur noch den Kopf schüttelte und seine Spieler die Köpfe hängen ließen, setzte Arget noch einen drauf. In der 22. Minute verwandelte Rödig nach sehenswerter Passstafette aus zentraler Kurzdistanz ohne Mühe zum 4:0.

Deisenhofen blieb hoch anzurechnen, dass sich das Team nach erkennbarer Schockstarre keinesfalls hängen ließ. Vor der Halbzeit trug die Mannschaft wütende Angriffe in Richtung Argeter Tor. Ein Dreierwechsel von Coach Tatai sorgte für Belebung. Der Gastgeber präsentierte sich nach seiner Trefferorgie selbst kurzzeitig zu sorglos. Einen sehenswerten Warnschuss des FC konnte Argets überzeugender Keeper Markmann gerade noch parieren (34.).

Doch zwei Minuten später war er bei Florian Müllers gefühlvollem Kopfball per Bogenlampe nach einem Standard machtlos. Deisenhofen witterte Morgenluft. Fast mit dem Pausenpfiff wäre die Partie fast noch einmal spannend geworden. Bei einer Dreifachchance der Gäste parierte Markmann zunächst zweimal glänzend auf der Linie – ehe Müllers finaler Kopfball knapp am Pfosten des Argeter Gehäuses vorbeistrich. Nach der Pause verflachte eine insgesamt sehr fair geführte Partie zunehmend. Der SV Arget verlegte sich weitgehend auf die Verwaltung des Vorsprungs.

Das 5:1 (51.) des vitalen Buchalik per Flugkopfball nach erneut gefühlvoll getimter Links-Flanke von Karakas rundete die Statistik sehenswert ab. Deisenhofen vergab seine abschließend beste Gelegenheit zur Ergebniskosmetik durch Marvin Scharls Elfmeterfehlschuss (60.). Am Ende trudelte die Partie aus. Die magischen Momente und Minuten Argets hatten früh für klare Verhältnisse gesorgt.

Aufrufe: 025.4.2017, 10:04 Uhr
Harald Hettich - Münchner MerkurAutor