2024-04-23T13:35:06.289Z

Analyse
SV Altenbergs Kapitän Ingo Oedelshoff hatte in der letzten Spielzeit zu selten Grund zum Torjubel. Seine Mannschaft verlor wichtige Punkte in den Derbys gegen SV 09 und den VfR. Foto:?Randow
SV Altenbergs Kapitän Ingo Oedelshoff hatte in der letzten Spielzeit zu selten Grund zum Torjubel. Seine Mannschaft verlor wichtige Punkte in den Derbys gegen SV 09 und den VfR. Foto:?Randow

SV Altenberg hoffte eine Saison lang vergebens

Nach nur einer Spielzeit in der Bezirksliga geht es nun doch wieder zurück in die Kreisliga A

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Altenberg. Alle hatten sie beim SV Altenberg auf den Nichtabstieg aus der Fußball-Bezirksliga gehofft und bis zuletzt daran geglaubt. Doch am Ende musste der Neuling wieder zurück in die Kreisliga A. Auch der Trainerwechsel brachte nicht die gewünschte Wende.

Die Aufstiegsmannschaft blieb mehr oder weniger komplett zusammen und wurde gezielt verstärkt. Davon erhoffte sich die Verantwortliche einen Vorteil, da die Mannschaft eingespielt war und die Aufstiegseuphorie mit in die höhere Liga transportiert werden sollte. Mit Werner Malischke wurde ein erfahrener Trainer verpflichtet, für den die Bezirksliga kein Neuland war.

Doch der Auftakt ging daneben. Es setzte gleich zu Beginn eine heftige 0:8-Klatsche beim späteren Aufsteiger SV Schlebusch. „Vielleicht war ich anfangs zu optimistisch, dass wir es mit dieser Mannschaft ohne Weiteres schaffen werden”, sagt Malischke damals. Doch er arbeitete akribisch weiter und hatte große Pläne: „Ich wollte dort langfristig etwas aufbauen.”

Malischke schaffte es immer wieder, die Mannschaft zurück in die Erfolgsspur zu bringen. Der große Coup jedoch blieb aus. So siegte seine Elf im zweiten Spiel 4:1 und punktete dann bei der SpVg. Porz. Allerdings folgte auch sofort wieder ein Rückschlag mit vier erfolglosen Spielen. Erst gegen DJK Köln, die Mannschaft des ehemaligen Bundesligaprofis Lars Leese, punktete die Malischke-Elf wieder. Mit Glück erzielten die Kölner kurz vor Ende die beiden Treffer zum Ausgleich. Der SVA war das bessere Team.

Und das wiederholte sich die ganze Hinrunde lang. Der SVA spielte sehr gut mit, doch individuelle Fehler kosteten häufig die Punkte. Negativer Höhepunkt der Hinrunde war das 0:10 gegen Fortuna Köln II am 11. Spieltag. Doch auch danach schaffte es Malischke, sein Team wieder aufzubauen. Es folgte am nächsten Spieltag ein 3:0-Sieg gegen die Zweitvertretung des SV Bergisch Gladbach 09, den direkten Abstiegskonkurrenten. Bis zur Winterpause konnten dann jedoch keine Punkte mehr eingefahren werden und so überwinterte der SVA als Vorletzter mit fünf Zählern Rückstand auf den ersten Nichtabstiegsplatz.

Werner Malischke war stets vom Klassenerhalt überzeugt. Doch neun Punkte in der Rückrunde waren dann letztendlich zu wenig. Mit 17 Zählern und - 47 Toren stieg der SVA wieder ab. „Ich bin überzeugt, das wäre mit mir nicht passiert. Unter mir haben wir defensiver gespielt, was aber dann im Verein und in Teilen der Mannschaft nicht akzeptiert wurde. Dann habe ich den Platz geräumt, um nicht im Weg zu stehen. Es war eine tolle Zeit und ich kann jedem nur empfehlen, in Altenberg Fußball zu spielen”, berichtet Malischke. Sieben Spiele vor dem Ende trennten sich die Wege. Die Mannschaft übernahmen Patrick Konopka und Werner Beginn. Das Duo startete erfolgsversprechend mit vier Punkten. Da auch die Mitkonkurrenten Punkte ließen, keimte Hoffnung auf.

Doch ein Knackpunkt waren wohl die Niederlagen gegen den SV 09 II und VfR Wipperfürth. Die 09-Reserve holte ausgerechnet ihren einzigen Sieg der Saison gegen den Nachbarn aus Altenberg. Sehr zum Ärgernis des SVA lief 09 in diesem Spiel mit der halben A-Junioren-Mannschaft auf. Doch der SVA erwischte selbst keinen guten Tag und blieb bei der 1:3-Niederlage blass.

Eine Woche später unterlag der SVA dann im Heimspiel gegen den VfR Wipperfürth, was gleichbedeutend mit dem Abstieg war. Durch einen Sieg wären sie noch einmal in Reichweite der Nichtabstiegsplätze gelangt, da insbesondere der RSV Urbach sein Spiele alle verlor. Das Team hätte den Abstand zum VfR Wipperfürth verkürzen können. Bereits nach 16 Minuten führte der SVA im Derby gegen den VfR, doch die Mannschaft war nicht imstande, den Vorsprung über die Zeit zu bringen. So gelang dem Gegner aus dem Oberbergischen am Ende ein 3:2-Sieg.

„Ich kann es nicht genau beurteilen, aber durch meine weiterhin bestehenden Kontakte beim SVA und was ich dann als Außenstehender mitbekommen habe, herrschte nach meinem Weggang wohl keine Disziplin mehr in der Mannschaft. Zu viele Häuptlinge, das geht dann oftmals nicht gut”, erklärt Werner Malischke. Der Frust war anschließend groß beim SVA, da die beiden Niederlagen den Weg in die Kreisliga A ebneten. SVA-Abteilungsleiter Michael Otter jedenfalls plante seit diesem Augenblick für die neue Saison.

Ob es unter Werner Malischke tatsächlich zum Klassenerhalt gereicht hätte, bleibt indes reine Spekulation.

Aufrufe: 029.6.2016, 12:26 Uhr
Kölner Stadt-Anzeiger / Holger BieberAutor