2024-04-19T07:32:36.736Z

Interview
Im Interview bilanziert Patrick Joerg die abgelaufene Saison der SV Alemannia Waldalgesheim.
Im Interview bilanziert Patrick Joerg die abgelaufene Saison der SV Alemannia Waldalgesheim.

Eine Runde voller Höhen und Tiefen

Patrick Joerg, seit November Cheftrainer bei Fußballverbandsligist SVA Waldalgesheim, zieht im Gespräch mit FuPa Bilanz

Waldalgesheim. Platz fünf in der Abschlusstabelle der Fußballverbandsliga Südwest. Unter Patrick Joergs Regie gab es beim SV Alemannia Waldalgesheim in 15 Spielen acht Siege, vier Unentschieden und drei Niederlagen. Sein Vorgänger André Weingärtner verlor in der Hinrunde ein Mal mehr bei einem Unentschieden weniger. Joerg zieht im Gespräch mit der AZ eine Saisonbilanz.

Herr Joerg, kurz zusammengefasst: Wie lautet Ihr Fazit der Saison 2016 / 17?

Es war eine Runde mit Höhen und Tiefen. Man muss einfach feststellen, dass wir an die beiden Topplätze nicht rankamen. Die direkten Duelle gegen Dudenhofen und Idar-Oberstein haben wir alle verloren. Die beiden Mannschaften stehen am Schluss zu Recht da oben. Allerdings kann man auch nicht sagen, dass wir nicht (fast) auf Augenhöhe waren. Es fehlte dann an entscheidenden Kleinigkeiten. Man muss aber auch einräumen: Wir waren – auch verletzungsbedingt – über die komplette Saison nicht konstant genug, um da oben wirklich mitzumischen.

Ein einschneidender Moment war ohne Frage der Trainerwechsel von André Weingärtner zu Ihnen nach der Hinrunde. Hat das nahtlos funktioniert?

Aus meiner Warte kann ich sagen, dass kein Bruch festzustellen war. Ob wir uns verbessert haben, das sollen Außenstehende beurteilen.

Hatten Sie denn mit Weingärtner immerhin waren Sie sein Co-Trainer nach dem Wechsel noch Kontakt?

Wir haben unmittelbar nach der Trennung mehrfach miteinander gesprochen, dann aber vereinbart, dass wir das jetzt erst einmal ruhen lassen.

Blick nach vorne: Dudenhofen und Idar-Oberstein waren eine Klasse für sich. Erwarten Sie für die nächste Runde eine ähnliche Situation oder wird die Liga vielleicht gerade auch in der Spitze enger zusammenrücken.?

Das ist schwer zu sagen. Mal sehen, wie sich die beiden Absteiger SC Hauenstein und Arminia Ludwigshafen aufstellen werden. Ob Fußgönheim eine ähnlich gute Rolle spielen kann, muss man sehen. Von unten sehe ich keinen so starken Aufsteiger kommen, wie es in desem Jahr mit Speyer und Herschberg der Fall war. Insgesamt erwarte ich, dass es vielleicht etwas ausgeglichener zugehen wird. Aber das hängt von ganz vielen Faktoren ab, zum Beispiel, wie man in die Saison reinkommt, wie die ersten Spiele laufen und ob man von Verletzungen verschont bleibt.

Es gibt ja einige wenige Abgänge. Das heißt, der Vereine muss personell noch mal nachlegen. Wo besteht Handlungsbedarf?

Wir werden auf jeden Fall im defensiven Bereich noch mal etwas machen, für die Zentrale müssen wir mal abwarten. Offensiv und auf den Außenbahnen sind wir gut aufgestellt. Mit allzu vielen Veränderungen und Neuzugängen muss also nicht nachgearbeitet werden. Ein Fragezeichen gibt es noch hinsichtlich der Torhüterposition. Mehr kann ich dazu im Augenblick noch nicht sagen.

Das Credo der Alemannia in den vergangenen Wochen und Monaten hieß immer: Die Mannschaft soll sich weiterentwickeln. Mal angenommen, es bleibt bei den wenigen Abgängen und Sie finden adäquaten Ersatz: Das kann doch dann nur heißen: Sie wollen sich fußballerisch verbessern.

Das ist immer das Ziel, aber es hängt von ganz vielen Faktoren ab. Wie geht es mit den jungen Spielen weiter? Was tut sich beruflich und in der Ausbildung. Man muss davon ausgehen, dass sie sich in ganz neue Umfeldern eingewöhnen müssen. Eine weitere Frage ist: Wie verletzungsanfällig ist man. Manches ist auch eine Sache des Glücks, das man aber auch selbst in der Hand hat. Da haben wir manchmal auf dem Feld noch die eine oder ander falsche Entscheidung getroffen. Daran müssen wir arbeiten. Gerade bei Idar-Oberstein hat man gesehen: Die hatten einen guten Lauf und konnten weitgehend mit derselben Mannschaft spielen. Sicherlich gilt: Einen Aufstieg kann man nicht planen. Jetzt schon ein Saisonziel auszugeben, wäre der falsche Zeitpunkt.

Die Umstände in Waldalgesheim werden immer hoch gelobt. Sind die Rahmenbedingungen so, dass die Alemannia weiter oben dran bleibt?

Ich kenne es nicht anders. Natürlich gibt es immer Stellschrauben, wo man vielleicht noch etwas verbessern könnte. Mit dem finanziellen Rahmen, den wir haben, müssen wir arbeiten. Klar, man wünscht sich immer ein bisschen mehr, aber es ist alles gut hier.

Jetzt ist erstmal Pause ...

Wir treffen uns am Mittwoch zum letzten Training. Die Vorbereitung auf die neue Saison beginnt dann am 28. Juni.

Personalien beim SVA

Arlind Mulaj wechselt zum Meister der Bezirksliga Nahe und Aufsteiger in die Landesliga West, Karadeniz Bad Kreuznach- Der 27-Jährige wird dort als Spielertrainer fungieren. Den Abschied von der Alemannia begründete Mulaj mit gestiegenen familiären und beruflichen Verpflichtungen.

Noch nicht 100-prozentig entschieden ist die Zukunft von Christoph Schunck. Der 33-Jährige sagte im Gespräch mit dieser Zeitung, dass er mit hoher Wahrscheinlichkeit seine fußballerische Laufbahn beendet. Er kann sich allenfalls eine weitere Saison bei der Alemannia vorstellen – „wenn die Rahmenbedingungen stimmen“.

Aufrufe: 024.5.2017, 15:00 Uhr
Andreas SchererAutor